Samstag, 27.01.2024
19. Spieltag in der 2. Bundesliga
SV Wehen Wiesbaden - Hertha BSC 3:1 (1:0)
Zuschauer: 10.454 in der Brita-Arena
Warum die Partie in der 2. Liga zwischen dem Team aus der hessischen Landeshauptstadt und der „Alten Dame“ aus Berlin ein besonderes Spiel war und warum es nicht zu einer spektakulären Trainerverpflichtung kam. Darüber berichtet FLW24 Reporter Dieter Bäbler, der mit seinem Sohn Tobias dieses tolle Spiel besuchte.
Die Elf von Markus Kauczinski hatte vier der letzten fünf Ligaspiele verloren und die Gäste hatten seit Oktober letzten Jahres kein Spiel mehr verloren. Also total unterschiedliche Voraussetzungen auf beiden Seiten, doch die Berliner sollten gewarnt sein, denn sie hatten bereits das Hinspiel vor heimischer Kulisse gegen die Hessen mit 0:1 verloren. Fazit nach diesem Spiel: Erst 2mal spielte die Bundeshauptstadt gegen die Landeshauptstadt von Hessen und jedes Mal setzte es eine Niederlage. Eines vorne weg: Die Ampel hat damit ausnahmsweise mal nichts zu tun, obwohl den Berlinern im Spiel am Samstag weitestgehend die Ideen fehlten um erfolgreich zu sein.
Der SVWW machte es von Beginn an sehr geschickt, zog sich tief in die eigene Hälfte zurück und überließ dem Gegner den Ball, der aber aus der Überlegenheit des Ballbesitzes kein Kapital schlagen konnte. So setzte der Gastgeber ein paar Nadelstiche und einer davon führte gleich zum Erfolg, denn Franko Kovacevic staubt nach einem Schuss von Robin Heußer, den Hertha Schlussmann Tjark Ernst nur zur Seite abwehren kann, zum 1:0 für seine Farben ab. Der Aufsteiger hatte sogar vor der Halbzeit noch gute Möglichkeiten auf 2:0 zu erhöhen, doch es blieb nach 45 Minuten bei der knappen Führung.
In der Hertha Kabine ging es vermutlich laut zu, denn die Jungs von Pal Dardai waren zu Beginn der 2. Halbzeit gleich am Drücker. Doch anstatt 1:1 hieß es plötzlich 2:0. Wieder war es Franko Kovacevic, der einen Doppelpack schnürte und somit seine ersten beiden Zweitligatreffer im Dress des SVWW erzielte. Bei einem missglückten Abschluss von Bjarke Jacobsen hielt er einfach mal seinen Fuß dazwischen. Als die Gäste nur 6 Minuten später durch Jonjoe Kenny sehenswert den Anschlusstreffer erzielten, keimte noch einmal Hoffnung auf, die aber in der 72. Minute durch den, aus Sicht des Beobachters besten Mann auf dem Platz, SVWW Spieler Thijmen Goppel, zunichte gemacht wird. Einen bestens getimten Steilpass von Nick Bätzner nimmt der schnelle Außenspieler der Gastgeber geschickt mit, läuft mit dem Ball am Fuß in den Sechzehner und lässt Gästeschlussmann Ernst keine Abwehrmöglichkeit. Am Ende war es dann ein verdienter Heimsieg und wer hätte das vor der Saison geahnt, dass Aufsteiger Wehen Wiesbaden gegen den ehemaligen Bundesligisten beide Spiele gewinnt. Chapeau.
Und dann wurde es spannend. Da unser Beobachter von FLW24, Dieter Bäbler, die Partie dank eines sehr lieben und sympathischen Menschen (danke an dieser Stelle an meinen "Chef" Ingo) mit seinem Sohn aus dem VIP-Bereich der BRITA-Arena verfolgen konnte, wäre es fast zu einer spektakulären Trainerverpflichtung bei der FSG Dauborn/Neesbach gekommen, denn selbst die Online- Seite einer großen Deutschen Tageszeitung mit 4 Buchstaben wunderte sich direkt nach der Partie, was der ehemalige Trainer des 1. FC Köln, Steffen Baumgart, bei der Zweitligapartie in Wiesbaden wohl gemacht haben könnte (das ist wirklich so gewesen, Anm. der Redaktion).
Jetzt die Aufklärung: Steffen Baumgart ist gut befreundet mit Wehen-Geschäftsführer Nico Schäfer (55). Nach der Rückkehr von seiner Auszeit in der Karibik auf Kuba nutzte der Trainer den Samstag um sich die Begegnung der 2. Liga anzuschauen.
Der Kontrakt mit der in der Kreisliga A Limburg/Weilburg beheimateten FSG Dauborn/Neesbach ist auf Nachfrage letztendlich daran gescheitert, dass der ehemalige Bundesliga Coach von einem Dauborner Nationalgetränk gehört hatte und dann etwas Angst bekam, dieses zu sich nehmen zu müssen. Da hat der Dieter ja nochmal Glück gehabt, denn Vertragsabschlüsse gehören bekanntermaßen nicht zu seinem Aufgabengebiet beim rührigen A-Ligisten aus Hünfelden (Anm. der Redaktion: Achtung, beim Lesen des letzten Abschnitts daran denken: Es ist Fassenacht, Fasching oder einfach eine lustige Zeit, wo es doch sonst nur zum Heulen ist. Helau).