Anzeige

KOLUMNE: "WM der Schande" - nach Teil 1 (2022 in Katar) kommen jetzt die Teile 2 und 3 (2030 auf 3 Kontinenten und 2034 in Saudi-Arabien)

(Georg "Schorsch" Horz)

Schlimmer gehts nimmer !!!

Insbesondere in meinem Berufsleben als Polizist dachte ich mir öfters "schlimmer gehts nimmer" - und musste mich dann doch eines Besseren belehren lassen.

Schlimmer gehts nimmer dachte ich mir auch bei FIFA-Chef Sepp Blatter, trotz ähnlicher Agenten und Feinden/Totengräbern des Fußballs bei der UEFA, dem DFB und des HFV. Aber da dachte auch noch keiner an Gianni Infantino, gegen diesen Vogel war der Sepp ein Waisenknabe. Sein neuester Coup: WM 2030 mit 48 Mannschaften in 6 Ländern und auf 3 Kontinenten. Ja, ich habe mir über das Netz mal die Mühe gemacht, welche intriganten Überlegungen hinter dieser Vergabe stecken.

Nein, ich erläutere das hier nicht im Detail. Größter Profiteur ist Saudi-Arabien, wo Menschenrechte bis hin zu Mord mit Füßen getreten werden. Dort wird die WM 2034 ausgetragen werden, weil Australien den Schwanz eingezogen und seine Bewerbung zurückgezogen hat. Vielleicht wird ja mal bekannt, welche Gelder dort geflossen sind. Einsprüche gegen die Vergaben 2030 und 2034 durch den DFB / Herrn Neuendorf: FEHLANZEIGE. Bei der momentanen Qualität des deutschen Fußballs erscheint - selbst bei 48 teilnehmenden Mannschaften - zweifelhaft, ob sich Deutschland überhaupt qualifiziert. Aber vielleicht hat Neuendorf Infantino noch die Zusage abgerungen, auf 96 Teilnehmer zu erhöhen, falls das wirtschaftsstarke (ob das 2030 und 2034 noch Bestand hat?) Deutschland es nicht unter die besten 48 schafft.


Fußball ist ein toller Sport, der Völker verbinden kann

Fußball ist ein völkerverbindender Sport. Ich durfte die Weltmeisterschaften 1974 und 2006 in Deutschland miterleben und 1988 die Europameisterschaft, die 2024 ja wieder bei uns stattfindet. Die olympischen Sommerspiele 1972 habe ich ob des Terroranschlages (dieser Terror: gerade wieder aktuell) in München in schlechter Erinnerung.

2006 - das war und ist mein Ding. Kaiser Franz Beckenbauer hat die teilnehmenden 31 Länder bereist und sie in Deutschland unter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden" willkommen geheißen. Die Lichtgestalt hat das Motto vorgelebt, ich konnte mich beim Confed-Cup persönlich davon überzeugen. Die Bevölkerung unseres Landes hat das mitgetragen und war ein ganz toller Gastgeber, so weltoffen kannte man Deutschland bisher nicht.

Ich versah 2006 in der WM-Stadt Frankfurt/Main Polizeidienst und habe weder vorher noch nachher so eine geile Stimmung in der Stadt erlebt.

Am Mittwoch, 21.06.2006, war ich privat mit meiner Familie in der Stadt und vornehmlich am Main, wo das Public Viewing stattfand, unterwegs. So etwas Geiles habe ich noch nicht erlebt. Argentinien und Niederlande standen sich im letzten Gruppenspiel gegenüber, beide hatten sich bereits für das Achtelfinale qualifiziert. Die ganze Stadt war in weiß-blau und orange getaucht. Der Umgang, auch mit Deutschen und Fans anderer Länder, war reichlich, fröhlich und friedlich. Genau das, das Zusammentreffen von Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen ist das, was neben gutem Sport eine Fußballweltmeisterschaft ausmachen sollte. Und was in Zeiten, wo weltweit Kriege herrschen, wichtiger denn je wäre.

Gianni Infantino opfert all' dies seinen kommerziellen Interessen und macht sich über die Zukunft des Fußballs keinerlei Gedanken.


WM der Schande - ein Jahr nach der Fußball-WM 2022 in Katar

Letzte Woche am Abend lief nach den Spielen im DFB-Pokal die Reportage "WM der Schande - ein Jahr nach der Fußball-WM 2022" in Katar. Von Gastgebern und Fußballfunktonären gegebene Versprechen haben weniger Wert als Scheißdreck. Das war so, ist so und wird immer so bleiben.

Ich bekenne mich dazu: Meisterschaften in Nachbarländern (Österreich/Schweiz, Japan/Südkorea oder Belgien/Holland/Deutschland) sind absolut okay.

Von mir aus sollen Infantino und seine „Korruptis“ die Weltmeisterschaft irgendwann mit allen Ländern auf dem Mond (wohin sie geschossen gehören) stattfinden lassen.


Vielleicht würde ein Boykott helfen

Von der WM der Schande in Katar habe ich nichts bis wenig gesehen. Das werde ich bei der Europameisterschaft in Deutschland fortführen und boykottieren, wo immer es geht. Hoffentlich finde ich viele Mitstreiter. Den Infantino könnten Fußballverbände auflaufen lassen, indem sie - insbesondere die europäischen Landesverbände - nicht teilnehmen würden. Dieser Illusion gebe ich mich aber nicht hin. Aber vielleicht beantrage ich beim DFB mal eine Urabstimmung der Mitglieder ob der Teilnahmen.

 

Mit sportlichen Grüßen 

Schorsch Horz