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Interview mit Lena Schaaf: Mal was anderes austesten !!!

Lena nach einer Trainingseinheit mit dem Rennrad. (Foto: privat)

Im Limburger Freibad wurden einige Kilometer im Wasser zurückgelegt. (Foto: privat)

Kein schönes Wetter auf der Radstrecke. (Foto: privat)

Das Ziel vor Augen und mit geballter Faust zum Erfolg. (Foto: privat)

Endlich !!! Geschafft !!! Lena beim Zieleinlauf. (Foto: privat)

Erleichtert ging es ins Ziel. (Foto: privat)

Etwas erschöpft, aber voller Stolz. Schwester Luisa, Papa Heinz und Lena. (Foto: privat)

Im Monat Juni 2023 durften wir Euch Lena Schaaf bereits als erfolgreiche Fußballerin des VfR 07 Limburg in unserer Serie "Unsere BallermännerINNEN" vorstellen. Dass Lena auch andere Sportarten sehr gut beherrscht und gerne mal neue Sachen ausprobiert könnt ihr hier in unserem Interview feststellen. Vor genau einer Woche startete die sympathische Sportlerin beim "Frankfurt CityTriathlon" wovon wir hier berichten möchten.

Wir wünschen Euch bereits viel Spaß dabei und noch einen schönen Sonntag.


Euer FLW24 - Team

 

FLW24: Wie bist Du als Fußballerin darauf gekommen einen Triathlon zu bestreiten? 

Lena: Mein Vater und meine Schwester haben sich schon vor 2 Jahren beim Triathlon in Köln angemeldet, der leider aufgrund von Corona nicht stattfinden konnte. Da war für mich eigentlich schon klar, dass ich niemals bei so etwas mitmachen werde. Schwimmen, Radfahren und Laufen war noch nie wirklich mein Ding. So richtig auf den Geschmack gekommen bin ich beim "Ironman" in Frankfurt. Den habe ich auch nur verfolgt, weil eine gute Freundin daran teilgenommen hat. Als ich dann vor Ort diese Kulisse und die Freude in den Gesichtern der „Finisher“ gesehen habe, hat das etwas mit mir gemacht. Ich dachte mir: Das will ich auch!
Der erste Gedanke kam dann im Juli 2023. Da ich wusste, dass mein Vater und meine Schwester sich für den Frankfurt City Triathlon angemeldet haben, habe ich mich vier Wochen vorher auch dazu entschieden mich anzumelden.

 

FLW24: Hattest Du vorher schon mal diese Idee oder erst seit dieser Zeit?

Lena: Vor dem Ironman kam mir noch nie der Gedanke. Das fand ich immer zu heftig und konnte mir das nicht vorstellen, dort selbst teilzunehmen.

 

FLW24: Wie lange hat Deine Vorbereitung auf den Frankfurt Triathlon gedauert?

Lena: Da ich mich erst kurzfristig dafür entschieden habe, war die Vorbereitungszeit eher kurz und dauerte nur vier Wochen.

 

FLW24: Wie sah Dein wöchentlicher Trainingsplan aus?

Lena: Ziemlich unterschiedlich. Die ersten zwei Wochen hatten wir noch Fußball Training und ich bin wie immer noch zum Krafttraining ins Fitnessstudio gegangen. Hier habe ich aber schnell gemerkt, dass mir das zu viel wurde. Einen richtigen Plan hatte ich auch nicht wirklich. Ich musste mir in der 2. Woche erst mal ein Fahrrad kaufen. Das richtige Schwimmen - also den Schwimmstil - musste ich mir auch erstmal beibringen. Meistens bin ich dann ca. 3-4 mal pro Woche ins Schwimmbad und 1-2 mal pro Woche laufen gegangen und 1-2 mal Radfahren. Zum Ende hin dann auch teilweise 2 Sportarten hintereinander oder 2 am Tag. Trainiert habe ich immer ca. 6 mal pro Woche mit ca. 8 Trainingseinheiten.

 

FLW24: Beschreib doch mal bitte die Vorbereitungszeit: Was ist Dir leicht gefallen und womit musstest Du Dich „quälen“?

Lena: Das Laufen ist mir durch den Fußball relativ leicht gefallen, deshalb habe ich weniger Zeit ins Laufen investiert. Beim Radfahren wusste ich nach zweimal Training, dass ich die Strecke auf jeden Fall schaffen werde. Es wurde bei jedem Training schneller und besser. Beim Schwimmen habe ich die meiste Zeit investiert und habe mir einmal einen Trainer genommen. Hier musste ich mich wirklich am meisten quälen und hatte die meisten Sorgen, dass ich es nicht schaffe. Am Anfang wollte ich das Kraulen lernen, habe hier aber schnell gemerkt ,dass ich es in der kurzen Zeit nicht schaffen werde. Deshalb bin ich die gesamte Strecke im Bruststil geschwommen.

 

FLW24: Wer hat Dich in dieser Zeit unterstützt und Dir Durchhaltevermögen gegeben?

Lena: Meine Freundin, Familie und Freunde. Die haben mir die Angst genommen, mich motiviert - ehrgeizig war ich tatsächlich ganz von alleine.

 

FLW24: Beschreib mal, wie sich Dein Fitnesszustand bzw. Dein Körper in dieser Zeit verändert hat. 

Lena: Meine Grundausdauer ist auf jeden Fall besser geworden. Zudem habe ich 2-3 Kilo verloren. Muskeln sind leider eher weniger geworden. Da ich viel Krafttraining mache ist mir das natürlich am meisten aufgefallen.

 

FLW24: Hast Du etwas an Deiner Ernährung geändert bzw. musstest Du hier was umstellen oder anpassen?

Lena: Ich habe vor dem Triathlon immer im leichten Kaloriendefizit mit sehr viel Eiweiß trainiert und  mich ernährt. Für diesen Wettkampf musste ich mich aber dann - wegen den vielen Trainingsstunden - etwas umstellen und mehr essen, vor allem viel mehr Kohlenhydrate und weniger Eiweiß.

 

FLW24: Gab es einen Punkt (oder mehrere) an dem Du gedacht hast alles hinzuwerfen und es nicht zu machen? Wann war das und warum?

Lena: Ja, so etwas gab es allerdings. In der Nacht vor dem Triathlon habe ich mehrmals überlegt abzusagen. Ich war total fertig von dem ganzen Training und konnte vor lauter Aufregung nur zwei Stunden schlafen.

 

FLW24: Wie bist Du dann aus diesem „Tief“ wieder herausgekommen?

Lena: Ich habe mir eingeredet, dass es um nichts geht und mir nur das Ziel gesetzt es zu schaffen. Im Endeffekt habe ich wohl einfach versucht, die Emotionen auszuhalten bzw. abzustellen.

 

FLW24: Beschreib uns doch mal den Wettkampftag.

Lena: Ich bin um 6 Uhr aufgestanden, habe mich fertiggemacht und dann etwas gefrühstückt. Wir sind um 7 Uhr losgefahren und waren um ca. 8:15 Uhr am „Langener Waldsee“. Das Wetter war sehr schlecht. Es hat von morgens bis abends fast durchgehend geregnet und es war kalt. Vorfreude hatte ich nicht wirklich. Das Schwimmen mit Neopren und im Freiwasser hat mir große Sorgen gemacht, da ich es vorher noch nie in dieser Form geübt habe. Bei der Ankunft mussten wir uns auch schon direkt in die Anzüge schwingen und die restlichen Wechselbeutel abgeben. Durch den hohen Verkehr war es dann schon sehr stressig.

 

FLW24: Wie war der Wettkampf in den einzelnen Abschnitten:
(Schwimmen, Radfahren, Laufen)


Lena: Ich konnte im Schwimmen eine ordetliche Zeit von 38 Min. schaffen, Radfahren in 1:34 h und laufen in 1:02 h. Denke das ist für einen ersten Triathlon ganz ok.

 

FLW24: Gab es in diesen Bereichen Schwierigkeiten oder Phasen an denen Du gezweifelt hast oder aufgeben wolltest?

Lena: Bei den ersten 500m Schwimmen habe ich mehrmals gezweifelt, dass ich überhaupt ankomme. So richtig rein kam ich erst im letzten Drittel. Man wurde ständig getreten von anderen Schwimmern oder musste sich wieder neu orientieren wo man hinschwimmen musste - das kann man nur sehr schwer beschreiben, man muss es erlebt haben. Das war alles gar nicht so einfach. Auch die Wellen und das unruhige Wasser haben mir zu schaffen gemacht. Ich war sehr schnell aus der Puste.

 

FLW24: Beschreib mal kurz die Stimmung während des Wettkampfs.

Lena: Die Stimmung war relativ gut. Es waren leider nicht allzu viele Zuschauer vor Ort - wohl wegen dem schlechten Wetter. Aber die Leute die da waren, haben mich schon sehr motiviert und gute Stimmung gemacht. Vor allem auf der Laufstrecke. Meine Familie und meine Freundin waren auch vor Ort,  was mich sehr gefreut hat.

 

FLW24: Was war es für ein Gefühl die Ziellinie zu überqueren? Wie hast Du Dich gefühlt?

Lena: Das Gefühl war schon sehr schön endlich im Ziel zu sein und sogar schneller als ich es erwartet hätte. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt es durchzuziehen.

 

FLW24: Würdest Du diese Sache nochmal wiederholen oder war es das erstmal für Dich und eher eine einmalige Sache?

Lena: Eigentlich sollte es nur eine einmalige Sache sein, aber eine kürzere Distanz würde ich vielleicht nochmal machen - einfach zum Spaß. Ich habe aber immerhin wieder am Radfahren Spaß gefunden und werde das auch weiterhin machen und im Winter die fußballfreie Zeit zum Schwimmen nutzen. Es ist beides ein super Ausgleich zum Alltag und den anderen beiden Sportarten.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Lena Schaaf für die interessanten und tollen Einblicke bei ihrem 1. Triathlon. Vielleicht kommen ja noch einige hinzu. Darüber werden wir natürlich auch wieder sehr gerne berichten.