flw24 Experten-Tipp

Der flw24 Experten-Tipp mit Tristan Burggraf

Unser heutiger "Experten-Tipper" ist Tristan Burggraf von der SG Niedertiefenbach/Dehrn. Hier an seiner aktuellen Wirkungsstätte. (Foto: privat)

Als 8-jähriger im Dehrner Fußballcamp, 2006. Schon hier im Dress des Hamburger SV. (Foto: privat)

Unser Tipper für die Fürstenstädter gegen den FC Waldbrunn (Hessenliga). (Foto: privat)

Tristan im Trikot des SV RW Hadamar gegen SV Neuhof (Hessenliga). (Foto: privat)

Unser heutiger Experten-Tipper ist der 26-jährige Tristan Burggraf, der den meisten Fußballern im Kreis bekannt sein dürfte. Der in Dehrn wohnhafte Tristan hat in seiner noch jungen Fußballerkarriere schon so einiges erlebt und gesehen. Wir durften dem HSV-Fan einige Fragen stellen und haben daraus einen tollen Bericht für Euch zusammengestellt.

Viel Spaß beim nächsten Experten-Tipp am heutigen Donnerstag.



Bereits sehr früh ging es für Tristan zum Fußball

Viele Spieler oder Funktionäre die wir hier bereits vorgestellt haben, sind schon sehr früh auf den verschiedenen Sport- oder Bolzplätzen in der Region aufgelaufen. Meistens wird hier ein Anfangsalter von 5 oder 6 Jahren genannt – diesen Wert kann unser Tipper locker toppen und unterbieten, denn er war schon seit seinen ersten Schritten dem runden Leder angetan und startete bereits mit gerade einmal 3 Jahren beim TuS Dehrn. Hier ging es für Tristan auch sehr begeistert und hochmotiviert ans Werk. Schnell wurde von den Trainern und Betreuern erkannt, dass dieser junge Spieler doch ein großes Talent für diesen Sport mitbringt. In seiner Anfangszeit erinnert sich Tristan noch an seinen Trainer Ulf Albrecht (TuS Dehrn) sehr gerne zurück. Da er wie bereits geschrieben sehr talentiert war, wurde er auch schnell zum DFB-Stützpunkttraining - unter der Leitung von Uli Deisel und Thomas Schmitz - eingeladen und weiter gefördert. Diese Zeit war sicherlich eine wichtige in seinen jungen Jahren, denn hier wurden viele Grundtechniken erlernt, von der Tristan auch heute noch profitiert.

Als Tristan in die D-Jugend aufrückte, ging die Reise ins benachbarte Rheinland/Pfalz, denn dort hatten die „Eisbären“ der Eisbachtaler Sportfreunde großes Interesse bekundet und somit der nächste Schritt in seiner noch jungen Karriere getan. Bei den „Eisbären“ hatte Tristan eine sehr schöne und tolle Zeit – die insgesamt sieben Jahre andauern sollte. Im letzten Jahr bei den Eisbachtaler Sportfreunden hatte er Heiko Weidenfeller als Cheftrainer, der heute sein Co.-Trainer bei der SG Niedertiefenbach/Dehrn ist. Solch ein Wiedersehen gibt es oft nur beim Fußball (Sport allgemein). Nach der Frage, ob es denn nicht mal Ideen für eine Profikarriere gab antwortet uns Tristan: „Den Gedanken des Profifußballers hatte ich schon immer. Anfragen gab es u.a. vom TuS Koblenz, wo ich aber nicht hin wechselte, da diese zu dieser Zeit in der gleichen Liga wie wir spielten, daher sah ich hier nicht den nächsten Schritt und blieb lieber in meinem vertrauten und tollen Umfeld.“

Bei den Eisbären spielte Tristan unter anderem mit namhaften Fußballgrößen wie zum Beispiel: Matheo Raab, Marian Dillmann, Luca Teller, Leon Hasselbach und Thomas Wilhelmy zusammen. Die besten Spiele waren für ihn immer die Begegnungen gegen die Vereine 1. FSV Mainz 05 sowie den 1. FC Kaiserslautern – diese waren zu dieser Zeit das Maß der Dinge und es wurden stets hart umkämpfte Partien gegen diese Gegner geführt. Schöne und unvergessene Erlebnisse waren auch die jährlichen Trainingslager und Turniere in Barcelona, die Rheinlandmeisterschaft (Feld und in der Halle) sowie eine Vize-Meisterschaft in der Regionalliga (alles mit Eisbachtal).

Tristan spielte auf verschiedenen Positionen während seiner Jugendzeit. Hierbei kam der junge und talentierte Spieler oft auf den zentralen Positionen als 6er und 10er, aber auch mal auf dem Flügel zum Einsatz. Heute sind es bei seinem aktuellen Verein eher die zentralen, defensiven Positionen.

Neben dem Fußball war Tristan in jungen Jahren auch eine Zeit lang mit anderen Sportarten wie Tennis, Tischtennis und Eishockey beschäftigt – die Liebe und Verbundenheit blieb aber beim Fußball, den seine Eltern natürlich auch immer gerne unterstützten. Hierfür ist Tristan seinen Eltern bis heute noch sehr dankbar.

 

Von der Jugend in Eisbachtal zu den Senioren in Hadamar und der Spielgemeinschaft Niedertiefenbach/Dehrn

Nachdem Tristan seine gute fußballerische Ausbildung bei den Sportfreunden Eisbachtal nach der U19 abgeschlossen hatte, wechselte er zu den Senioren in die Fürstenstadt, wo er sich über die 2. Mannschaft – die in dieser Zeit in der Gruppenliga beheimatet waren – zur 1. Mannschaft empfehlen konnte. Die erste Zeit war allerdings keine einfache, denn die Konkurrenz im Hessenligakader war sehr groß, er schaffte es aber dennoch sich hier zu behaupten und durchzusetzen. Leider ereilte ihn hier eine schwere Verletzung in Form eines Oberschenkelmuskelriss. Diese Verletzung zwang den noch jungen Spieler zu einer längeren Pause von vier Monaten. Danach kämpfte sich Tristan aber wieder zurück. Nach 1 ½ Jahren wurde er aber erneut zurückgeworfen und erlitt zwei Bänderrisse, die er aber ebenfalls gut überstand und sich in die höchste hessische Spielklasse erneut einbringen konnte. Dort spielte er dann für drei Jahre. Mit den Fürstenstädtern gewann Tristan den Kreispokal, was er als einen großen Erfolg im Seniorenbereich zu dieser Zeit benennt. Als negatives Ereignis folgte dann der Abstieg in die Verbandsliga.

Seit Sommer 2023 schnürt er die Fußballschuhe für seinen Heimatverein, der in der Spielgemeinschaft Niedertiefenbach/Dehrn in dieser Zeit doch deutlich an Qualität gewinnen konnte und auch dadurch auch der Aufstieg in die Kreisliga-A glückte. „Dieses Ereignis werde ich lange in guter Erinnerung behalten“, so Tristan in seinen Ausführungen. Seine „neue Aufgabe“ bei der SG Niedertiefenbach/Dehrn sieht er wie folgt: „Ich versuche als aktiv spielender Trainer die Jungs sowohl individuell, als auch im Mannschaftskollektiv spielerisch weiterzubringen, mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben und eine positive Entwicklung zu generieren, sowie natürlich auch viel Spaß bei allem zu haben.“ Der Fußball macht ihm in seinem Verein sehr viel Spaß und er gibt ein großes Lob an alle Beteiligten hier zurück. „Dass mir aktuell alles so gut gefällt, liegt zu 100% an der Mannschaft, meinen Trainerkollegen und dem dazugehörigen Team, sowie natürlich auch an den beiden Vereinen der Spielgemeinschaft. Ein riesiges Kompliment möchte ich auch den Fans und dem ganzen Drumherum aussprechen.“

Zu seiner Trainerrolle äußert sich der sympathische Sportsmann wie folgt: „Im Vergleich zu früher und den Anfängen bei den Senioren in Hadamar hat sich einiges geändert. Ich befinde mich jetzt in der höchsten Führungsposition einer Mannschaft und trage dadurch auch die meiste Verantwortung - dies mache ich aber auch sehr gerne und habe damit keine Probleme. Ich verfolge mit dem Team das Ziel Klassenerhalt und dafür müssen leider manchmal auch Entscheidungen getroffen werden, die dem ein oder anderen Spieler nicht gefallen. Das tut mir zum Teil leid, da ich es aus eigener Erfahrung ebenfalls kenne, aber ich versuche dies dann bestmöglich zu erklären und transparent zu sein.“

 

EM im eigenen Land, sein Herzensverein Hamburger SV sowie einen beruflichen Einblick

Wir haben Tristan noch um eine Meinung und Einschätzung zur Heim-EM, sowie ein kurzes Statement zu seinem Herzensverein - dem Hamburger SV - gefragt. Zudem gab er uns auch Einblicke in seine Berufswelt:
 

EM 2024
„Vor ein paar Monaten habe ich die Situation noch sehr kritisch und schwierig betrachtet. Nach den letzten beiden Länderspielen sehe ich die Entwicklung jedoch positiver, was aber nicht bedeuten soll, dass nun wieder alles bestens ist. Ich denke durch Toni Kroos haben wir einen oder sogar den besten 6er, den es aktuell auf der Welt gibt, vielleicht sogar einer derjenigen, die es je gab. Das ist meine persönliche Meinung. Er ist der Unterschiedsspieler, der durch seine individuelle Klasse, Ruhe und Erfahrung in Kombination mit jungen Granaten - wie Wirtz und Musiala - die spielerische Qualität des Teams sowie (denke ich) auch die Stimmung durch sein persönliches Auftreten um ein Vielfaches verbessert! Somit tendiere ich zu einer guten bis sehr guten EM der Deutschen.“

Hamburger SV
„Auch wenn ich leider nicht allzu oft den HSV spielen sehe, kann ich anhand der wenig gesehenen Spiele und der Verfolgung der Ergebnisse nur sagen, dass sie immer wieder eine Wundertüte sind. Grundsätzlich spielen sie die letzten Jahre nach vorne einen guten Fußball und hinten hapert es immer wieder durch einfache Ballverluste und individuelle Fehler. Sie sehen gegen gute Gegner auch eigentlich immer ganz gut aus, auch wenn es dann mal ein Unentschieden oder eine knappe Niederlage gibt - dann wiederum kommt ein vergleichsweise schwacher Gegner und sie lassen die Punkte trotzdem liegen. Das hat ihnen jetzt mehrere Jahre am Stück den Aufstieg gekostet, diese wichtigen, einfachen Punkte mitzunehmen. In diesem Jahr wird es erneut wieder knapp, ich hoffe jedoch sehr auf den Relegationsplatz und auf den Aufstieg, allerdings würde ich dann für die kommende Saison den Klassenerhalt als schwierige Aufgabe ansehen, insofern sich am Kader nichts großartig ändern würde. Am meisten würde ich mir den Aufstieg für meinen Kumpel und langjährigen Spielerkollegen Matheo Raab wünschen, mit dem ich knapp 5 Jahre in Eisbachtal zusammengespielt habe und er es sich durch seine Klasse und vor allem durch seinen Ehrgeiz verdient hätte endlich 1. Liga spielen zu können.“

Beruflich
„Beruflich bin ich am Forstlichen Bildungszentrum (Forstamt in Weilburg) als ausbildender Forstwirtschaftsmeister tätig. Nachdem ich drei Jahre in Nidda gelernt habe (da hier in der Umgebung kein Ausbildungsplatz frei war) bin ich nach Abschluss der Ausbildung nach Weilburg gewechselt. Dort habe ich 1 ½ Jahre gearbeitet, bis ich mit meinem Meister im September 2022 anfangen konnte und diesen im Dezember 2023 abgeschlossen habe. Aktuell bilde ich die zukünftigen Forstwirte aus und wirke bei der Weiterentwicklung bestehender forstlicher Arbeitsgeräte mit bzw. teste neue Innovationen, welche von Firmen quasi als Prototypen uns zum Ausprobieren und möglicherweise Verbessern zu Verfügung gestellt werden. Diese Tätigkeit macht mir sehr viel Spaß und ich fühle mich dort sehr wohl.“

 

Mit diesem tollen Abschluss wollen wir unseren bericht von Tristan Burggraf beenden und wünschen ihm noch viele tolle und erfolgreiche Momente bei seinem Heimatverein, viel Gesundheit, eine verletzungsfreie Zeit, sowie beruflich und privat alles erdenklich Gute.

 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

 

  1.  Ewige Gesundheit und körperliche Fitness
     
  2.  Für immer Freunde und Familie
     
  3.  Vielleicht noch einen Lottogewinn :-)

 

 

Nachfolgende Begegnungen wurden von Tristan Burggraf und FLW24 getippt:
 

  Heimmannschaft   Auswärtsmannschaft   Experten-Tipper FLW24
             
Hessenliga Türk Gücü Friedberg   TuS Dietkirchen   2:2 1:2
             
Verbandsliga SV RW Hadamar   FC TuBa Pohlheim   2:2 2:1
             
Gruppenliga VfR 07 Limburg   SV Wallrabenstein   3:1 2:1
             
Kreisoberliga FC Waldbrunn II   FCA Niederbrechen   3:1 2:1
             
Kreisliga A FSG Wirbelau/Sch./H.   SG Niedertiefenbach/Dehrn   1:2 2:2
             
Kreisliga B I SG Selters/Erbach II   SG Weinbachtal   0:2 2:2
             
Kreisliga B II TuS Staffel   SG Oberlahn II   2:0 2:1
             
Kreisliga C I FSG Bad Camberg/Dombach II   SG Heringen/Mensfelden II   3:2 3:3
             
Kreisliga C II SG Merenberg II   SG Weilmünster/L. II   2:1 2:2
             
Kreisliga B/C Reserve TuS Drommershausen II   SG Steinbach/Obertiefenbach II   2:2 2:1
             
2. Bundesliga FC Hansa Rocstock   SV Wehen Wiesbaden   1:3 1:1
             
Spiel des Lieblingsvereins Hamburger SV   1. FC Kaiserslautern   3:1 2:0