flw24 Experten-Tipp

Der flw24 Experten-Tipp mit Hendrik Machoi

Unser heutiger "Experten-Tipper" ist ein echtes Ennericher-Urgestein - Hendrik Machoi. (Foto: privat)

Zwei große Borussia Dortmund-Fans unter sich. Hendrik mit seinem Sohn bei einem Stadionbesuch. (Foto: privat)

Hendrik kann nicht nur Fußball - auch beim Tennisspielen kann er glänzen. Hier bei einem Tennis-Turnier. (Foto: privat)

Unser heutiger Experten-Tipper ist Hendrik Machoi. Der 44-jährige ist ein echtes Ennericher Urgestein und spielte in seiner gesamten Laufbahn nur für den SCE. Heute ist er noch bei den Alten Herren aktiv und engagiert sich nach jahrelanger Tätigkeit als Jugendleiter mittlerweile im Spielausschuss des Vereins. Was sich Hendrik für die Zukunft der (kleinen) Vereine wünschen würde und welches Spiel ihm bis heute im Gedächtnis geblieben ist, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

 

Wir wünschen Euch wie immer viel Spaß beim Lesen!

 

 

Anfänge beim SC Ennerich und Meisterschaft in der D-Jugend

Hendriks erster Verein war der SC Ennerich und – so viel sei verraten – ist es heute immer noch. Als 5-jähriger begann er in der Jugendspielgemeinschaft mit Arfurt, Schadeck, Hofen, Ennerich und Seelbach mit dem Fußballspielen. Trainiert wurde er dabei unter anderem von seinem mittlerweile verstorbenen Vater Hermann Machoi, unter dessen Leitung in der D-Jugend die Meisterschaft gewonnen wurde. Hendrik und seine Mannschaft blieben in der ganzen Saison ungeschlagen und verwiesen sogar den damaligen Favoriten Limburg 19 auf den zweiten Platz. Neben den Limburgern war in Hendriks Jugendzeit auch die Truppe vom FCA Niederbrechen immer eine der besten Mannschaften – „da haben wir immer zweistellig verloren“, erzählt der heute 44-jährige.

In besonderer Erinnerung geblieben ist ihm auch die A-Jugendsaison als JSG mit Niedertiefenbach: „Das war eine eingeschworene Truppe mit dem Trainer Alfred Mader. Wir hatten eine überragende Saison.“ In der A-Jugend spielte er damals unter anderem mit Jens Bühl, Helmut Sarges und Oliver Keul aus Niedertiefenbach zusammen, in den Jahren davor war auch die im regionalen Frauenfußball bekannte Sabrina Hofmann (geb. Brühl) eine seiner Mitspielerinnen.

Hendrik spielte in seiner Juniorenzeit immer im Sturm oder im Mittelfeld, trotzdem war sein früheres Idol ein Defensivspieler: Als glühender BVB-Fan blickte er damals zu Jürgen Kohler auf – „ein knallharter Verteidiger, aber neben dem Platz sehr sympathisch.“

 

Hendriks zweite Leidenschaft: Tennis

Für Hendrik gab es aber in der Jugendzeit nicht nur Fußball, sondern auch Tennis zählte zu seinen Hobbys. So betrieb er beide Sportarten immer parallel, da „ich beides zu gerne gespielt habe um eins davon aufzugeben.“ Der elterlichen Unterstützung konnte er sich dabei sicher sein, denn seine Familie war schon immer sportlich: „Bei uns haben alle Tennis und die Männer zudem noch Fußball gespielt“, erzählt Hendrik. Deshalb hat die Familie die Hobbys des Sohnes stets gefördert. Auch im Tennis war Hendrik erfolgreich und wurde als 16-jähriger jüngster Vereinsmeister bei den Herren des SC Ennerich.

 

Übergang in den Seniorenbereich und Umgang mit den „alten Hasen“

Nach der Jugendzeit spielte Hendrik bei den Senioren des SC Ennerich und musste sich erstmal an die Umstellung gewöhnen: „Es ging körperlich mehr zur Sache und die „alten Hasen“ haben einen schon mal alt aussehen lassen mit ihren Finten“, erzählt er. Außerdem sei als „junger“ Seniorenspieler schnell klar gewesen, dass der Jüngste die Bälle holt, aufpumpt oder die Kabine nach dem Training durchkehrt. „Dafür haben die alten Hasen öfters das Bier bezahlt, da wir als Schüler nicht so viel Geld hatten. Das war früher so und hat nicht geschadet. Besonders „schön“ waren auch die Trainingseinheiten freitagabends. Kein Spieler hat das Vereinsheim vor 1 Uhr verlassen (meistens war es 3 Uhr) – und das jeden Freitag“, berichtet Hendrik von den damaligen Gepflogenheiten.

 

Meisterschaft, Kreuzbandriss, Niederlage nach 5:1-Halbzeitführung – Hendriks prägendste Erinnerungen

Sein größter Erfolg mit dem SC Ennerich war 2015 unter Trainer Ralf Schuchardt der Aufstieg in die B-Klasse. Negativ in Erinnerung geblieben sind ihm vor allem zwei Ereignisse: zum einen riss sich Hendrik in seinem dritten Jahr bei den Senioren das Kreuzband und konnte ein Jahr lang nicht spielen, was für ihn aufgrund seiner Ungeduld eine schwere und anstrengende Zeit war. Zum anderen gab es in der Saison 2008/09 ein Spiel, was sich besonders ins Gedächtnis eingebrannt hat: „Wir haben mit dem SC Ennerich zu Halbzeit 5:1 gegen den SV Erbach geführt und am Ende VERDIENT 5:8 verloren. Bei uns war jeder Schuss ein Treffer in der ersten Halbzeit, obwohl Erbach haushoch überlegen war und nur nicht das Tor getroffen hatte – zumindest in den ersten 45 Minuten nicht.“ Ein solches Spiel erlebt man sicher auch nicht alle Tage.

Auch heute noch hat Hendrik zu vielen ehemaligen Wegbegleitern Kontakt. Mit seinem früherem Spielertrainer in Ennerich, Rüdiger Ackermann, der einst unter anderem in Eisbachtal und beim RSV Würges spielte und von dem die Spieler sehr viel lernen konnten, spielt er mittlerweile wieder zusammen bei den Alten Herren. „Auch zu den meisten anderen ehemaligen Spielern und Trainern besteht noch immer Kontakt, da viele noch immer mit dem Fußball verbunden sind, beispielsweise als Jugendtrainer oder im Spielausschuss. Somit treffe ich diese immer wieder auf den Sportplätzen im Kreis.“

Zwischendurch war Hendrik, nachdem der damalige Trainer Dirk Lüttichau während der Saison freigestellt wurde, für den Rest der Saison und auch für die kommende Spielzeit als Spielertrainer beim SCE tätig und schaffte mit seiner Mannschaft den Klassenerhalt. Eine halbe Saison lang trainierte er auch die zweite Mannschaft des VFL Eschhofen.

 

Tätigkeit im Vorstand des SC Ennerich

Fußballerisch ist Hendrik heute nur noch bei den Alten Herren aktiv, aber als Ennericher Urgestein bringt er sich natürlich immer noch beim SC mit ein und ist mittlerweile seit über 10 Jahren im Vorstand aktiv. Lange Zeit war Jugendleiter, seit dieser Saison übernimmt er den Spielausschuss. Zudem ist Hendrik noch E-Jugendtrainer beim VFL Eschhofen, wo sein 9-jähriger Sohn spielt.

Problematisch findet er, dass sich die Spieler heute nicht mehr mit den Vereinen identifizieren. „Früher wurde für eine Saison zugesagt, heute ist es die Regel, dass Spieler in der Winterpause wechseln, nach 6 Wochen auf einmal aufhören zu spielen oder die Zusagen für die neue Saison auf einmal revidieren und doch wechseln. Die Trainingstage und -zeiten waren früher gesetzt – an den Tagen war Training und nichts anderes. Auch wurde an keinem Spieltag in den Urlaub gefahren. Darauf wird mittlerweile keine Rücksicht mehr genommen“, sagt Hendrik, wobei er es teilweise sogar nachvollziehen kann. Generell würde er sich zudem von jungen talentierten Spielern wünschen, dass diese länger bei ihrem Heimatverein blieben, denn nur die wenigsten Spieler würden den Sprung in den Profifußball schaffen und durch einen frühzeitigen Wechsel zu einem ambitionierten Verein würden die „kleinen“ Vereine kaputtgemacht werden: „Einer der besten Spieler verlässt das Team, das senkt die Qualität der eigenen Mannschaft. Das wiederrum hat zur Folge, dass immer weniger Spiele gewonnen werden und Spieler enttäuscht sind und aufhören zu spielen“, sagt der 44-jährige. „Die überragenden Jugendspieler werden auch noch in den Heimatvereinen entdeckt und gefördert. – siehe dazu auch den Bericht vom Jugendleiter vom SV Elz vor einigen Wochen.“

 

Appell an die Jugend: „Engagiert euch in eurem Verein!“

Des Weiteren würde sich Hendrik wünschen, dass wieder mehr Leute bereit seien, etwas für den Verein zu machen, zum Beispiel im Vorstand. Denn „nur dann wird der Verein auch wieder attraktiver. Dazu muss die junge Generation aber bereit sein und wollen. Die „alten“ Funktionäre sind nach jahrzehntelanger Arbeit ausgelaugt und wollen oder können nicht mehr. Es muss ein Mix aus Jung und Alt sein“, findet er. Er wünscht sich für die Zukunft, dass auch wieder mehr Zuschauer die Vereinsveranstaltungen besuchen und somit die Vereine unterstützen und indirekt damit das Ehrenamt honorieren.

Natürlich haben wir Hendrik auch noch gefragt, wie er die Situation rund um die Nationalmannschaft momentan einschätzt. Er hat den Eindruck, dass die Mentalität ein bisschen verloren gegangen ist und dass die Spieler nicht mehr jedes Spiel gewinnen wollen. „Zum Teil kann ich das nachvollziehen, bei der Anzahl von Spielen mit Nations League, Quali, Pokalspiele beim Verein etc. Es ist einfach zu viel.“ Trotzdem denkt er, dass es eine gute EM im nächsten Jahr werden wird, denn „als Ausrichter werden die Spieler entsprechend motiviert sein.“

 

Wir bedanken uns ganz herzlich beim "Ennericher Urgestein" Hendrik Machoi und wünschen ihm und seiner Familie alles Gute und viel Gesundheit.
Bleib bitte so wie Du bist !!!
 

 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

 

  1. Das wir alle gesund bleiben.
     
  2. Es keinen Krieg mehr gibt.
     
  3. BVB Meister wird (das hat leider der FC Bayern in der Hand!)

 

 

Nachfolgende Begegnungen wurden von Hendrik Machoi und FLW24 getippt:

             
  Heimmannschaft   Auswärtsmannschaft   Experten-Tipper FLW24
             
Hessenliga TuS Dietkirchen   FC Gießen   0:2 2:1
             
Verbandsliga RSV Weyer   SV RW Hadamar   1:3 2:3
             
Gruppenliga SV Mengerskirchen   SV Niederseelbach   2:1 3:1
             
Kreisoberliga TuS Dietkirchen II   TuS Frickhofen   1:3 2:2
             
Kreisliga A SG Oberlahn   FSG Wirbelau/Schupb./Heckholzh.   2:2 2:3
             
Kreisliga B I SG Taunus II   SG Selters/Erbach II   0:3 2:2
             
Kreisliga B II SC Ennerich   SG Steinbach/Obertiefenbach   3:1 2:1
             
Kreisliga C I TuS Dietkirchen III   SG Ahlbach/Oberweyer   3:0 2:1
             
Kreisliga C II SG Hangenm./Niederzeuzh.   VfL Eschhofen II   1:1 2:2
             
Kreisliga B/C Reserve SC Ennerich II   TuS Drommershausen II   3:2 2:2