In unserem zweiten „Experten-Tipp“ der noch sehr frischen Saison 2023/24 konnten wir uns mit Thomas Heftrig kurzschließen und austauschen. Der sympathische und offene 35-jährige - der mit seiner Familie in Limburg wohnt - ist Abteilungsleiter Fußball beim TuS Dietkirchen und hat in seiner Laufbahn als Fußballer schon einiges erlebt. Was er von seiner Leidenschaft zum Fußball, aber auch anderen Dingen berichtet, möchten wir Euch heute präsentieren und wünschen hierbei schon mal viel Spaß.

Erste Schritte bei der SG Nord, aber auch auf der heimischen Wiese der Eltern

Thomas hat mit dem Fußball – wie so viele unserer Experten-Tipper – bereits sehr früh im Alter von 4 Jahren begonnen. Sein erster Verein war hierbei die SG Nord, da er aus Elbgrund stammt und es daher naheliegend war, sich der heimischen SG Nord anzuschließen. Wenn es mal nicht der Vereinsfußball war, so kickte der „kleine“ Thomas sehr gerne mit seinen fußballbegeisterten Freunden auf den Bolzplätzen, aber auch die Wiese der Eltern wurde hierbei nicht verschont und diente damals als Spielstätte für die Jungs. Die Leidenschaft zum Fußball setzte sich auch in der Schulzeit weiter fort, so dass jeden Tag nach den Hausaufgaben packende Partien auf dem Rasen der sich gerade anbot ausgetragen wurde. Gerne wäre unser Experten-Tipper auch in den Profibereich gegangen, denn das war ein Kindheitstraum eines jeden Jungen – es sollte aber auch leider nur ein Traum bleiben. Als ein Highlight in seiner Zeit bei den Junioren nennt Thomas die Meisterschaft in der D-Jugend. Dort war er als offensiver Mittelfeldspieler sehr erfolgreich und gerne gesehen. Seine Eltern unterstützten sein Hobby, wobei seine Mutter auch gerne gesehen hätte, wenn er sich der Musik etwas mehr zugewandt hätte, aber der Fußball war und blieb die Nummer eins für Thomas. Hin und wieder spielte er aber auch mal Basketball, blieb aber mit seinem Herzen immer ein echter Fußballer. Thomas verbrachte seine gesamte Jugendzeit bei der SG Nord und wechselte erst in der A-Jugend zur SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim. Dieser Wechsel kam dadurch zu Stande, da der damalige Freund von Thomas Schwester bei der SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim spielte und ihn somit überredete, sich doch diesem Verein anzuschließen. In diesem Verein fühlte sich Thomas auch direkt herzlich aufgenommen und sehr wohl.

„Familie“ SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim und seine Zeit nach dem aktiven Bereich + Funktion beim TuS Dietkirchen

Bereits als 16-jähriger durfte Thomas bei den Senioren der SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim etwas reinschnuppern und mittrainieren. So fiel ihm auch der Übergang von der Jugend in den Seniorenbereich nicht schwer – da er sich langsam an das höhere Tempo und die etwas „härtere Gangart“ gewöhnen konnte. „Die SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim war für mich wie eine Familie und ich war immer sehr stolz für den Verein zu spielen“, beschreibt Thomas die erste Zeit im Seniorenbereich. Zu Beginn spielte er noch im Mittelfeld, wo er sich auch eigentlich gut aufgehoben fühlte und gerne spielte. Bei einem Testspiel musste er in der Verteidigung aushelfen und hier wurde auch seine Stärke in der Defensive schnell erkannt. Ab diesem Zeitpunkt spielte Thomas eher in der Verteidigung. „Ich hätte zwar lieber im Mittelfeld gespielt, aber man macht das, was für die Mannschaft am besten ist!“ Den größten Erfolg hatte unser Experte in der Saison 2008/09, als er ungeschlagen den Aufstieg feiern durfte. Das kuriose daran war allerdings, dass der Aufstieg erst über die Relegation gegen Waldhausen ermöglicht wurde, obwohl sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal verloren hatten. An diesen tollen Moment, aber auch natürlich an sein letztes Spiel im Seniorenbereich erinnert sich Thomas sehr gerne. Dass Thomas ein absoluter Kämpfertyp ist zeigt auch, dass er sich trotz mehrfacher Knieverletzungen immer wieder zurückgekämpft und nie aufgegeben hat. Diese Einstellung, sich auch in schwierigsten Momenten durchzubeißen, vermisste er teilweise bei den heutigen Fußballern doch sehr. Mit einigen ehemaligen Spielern und Trainern hat Thomas auch heute noch einen sehr guten Kontakt, besonders aber mit seinem ehemaligen Mitspieler Jörg Fritz. Vor zwei Wochen gab es für Thomas ein ganz besonderes Wiedersehen, denn hier fand – anlässlich des 25-jährigen Bestehens der SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim – ein „Legendenspiel“ statt. „Das war ein toller und besonderer Tag in diesem Jahr“, so Thomas sehr glücklich. Jörg Fritz ist auch derjenige, mit dem Thomas regelmäßig in Kontakt kommt, da Louis – der Sohn von Jörg – seit Sommer im Seniorenbereich beim TuS Dietkirchen spielt.

Nach seiner aktiven Fußballerlaufbahn stieg Thomas für ein halbes Jahr - und dank Julien Horner und Daniel Alves - beim TuS Obertiefenbach im Stab ein. Nachdem die beiden aber den TuS Obertiefenbach verließen und sich ein paar Dinge im privaten Bereich veränderten, kam Thomas 2018 zum TuS Dietkirchen – hier ging es direkt als Co-Trainer der 2. Mannschaft los. „Ich bin Olli Pakula unendlich dankbar, dass ich die Chance erhalten habe und dadurch das alles erleben durfte. Im Laufe der Saison war ich für beide Mannschaften aktiv. Die bisher fünf Jahre waren, bis auf die Corona-Krise, der Wahnsinn. Im ersten Jahr schaffte der TuS den Aufstieg in die Hessenliga und sogar vier Pokalsiege. Seit 2022 bin ich dann in die Funktion als Abteilungsleiter Fußball gewechselt, die ich bis zum heutigen Tage innehabe.“

Herzenssache Eintracht Frankfurt

Als ein großer Frankfurt-Fan fieberte er stets mit den „Adlerträgern“ mit und hatte in seiner Jugendzeit mit dem damaligen Eintracht- und Nationaltorhüter Andreas Köpke einen „Lieblingsspieler“ für sich entdeckt. Er fand aber auch andere Spieler sehr gut und interessant. Hier nennt Thomas mit Zidane, Henry und Messi gleich drei Offensivakteure im Spitzenfußball. „Ich hatte sogar das Glück, ein Spiel von Messi in Barcelona zu sehen, das war ein unglaublich tolles und nie zu vergessendes Erlebnis für mich“, so Thomas sehr begeisternd.

„Unsere Amateure, echte Profis“ – darf nicht nur eine Floskel sein

Wenn man Thomas mit den Veränderungen im Fußball fragt, so ist er der Meinung, dass sich der Fußball im Vergleich zu früher doch sehr verändert hat. Er ist schneller, dynamischer und auch professioneller geworden. Leider spielt auch in einigen Vereinen das Geld eine immer größere Rolle – was gerade im Amateurbereich doch mehr schadet als es gewinnbringend sein kann. Die Kluft zwischen den Mannschaften wird seiner Aussage nach immer größer und somit auch das Miteinander immer schwieriger. „Eine gute Mannschaft mit einem guten Klima im Team - und auch im gesamten Verein - ist kaum noch möglich“, berichtet Thomas doch etwas nachdenklich. Ein anderes Thema sind die vielen Spielgemeinschaften, die leider nur entstehen, da das Interesse und die Ernsthaftigkeit diesen tollen Sport regelmäßig zu betreiben doch deutlich nachgelassen hat. „Man muss die jungen Leute wieder mehr für den Fußball begeistern, denn hier geht es ja um mehr als nur den sportlichen Bereich. Fußball hat auch immer einen sozialen Aspekt und diesen darf man nie außer Acht lassen.“ Der Slogan: „Unsere Amateure, echte Profis“ usw. darf keine Floskel sein. Auch der Austausch zwischen Verband (Kreis) und den Vereinen muss seiner Meinung nach deutlich besser funktionieren.

Umbruch in der Nationalmannschaft – weg von Altbewährtem

Eine schwierige Sache findet Thomas das Thema rund um die Nationalmannschaft, denn nach seinem Empfinden hält man oft an „Altbewährtem“ fest und versäumt es somit den jungen Talenten die Möglichkeit zu geben sich zu beweisen. Hier sollte man den jungen Spielern doch mehr Freiheiten geben, auch ruhig mal Fehler zu machen und nicht alles wieder über den Haufen zu werfen oder in Frage zu stellen, wenn mal was nicht direkt funktioniert. „Andere Länder geben ihren jungen Spielern die Möglichkeit sich zu entwickeln und auch mal Fehler zu machen.“ Bei Thomas steht der Spaß an der tollen Sache Fußball immer noch im Vordergrund und dies würde er stets jedem jungen Spieler als Rat mit auf seinen fußballerischen Weg geben. Spaß und Geduld – das bringt die Talente ans Ziel. „Auf der anderen Seite muss man natürlich auch sagen, dass der Stellenwert des Fußballs beim ein oder anderen doch deutlich nachgelassen hat bzw. höher sein müsste, um erfolgreich und höherklassig Fußball zu spielen.“

Als Abschluss – aber deshalb natürlich nicht weniger bedeutend - sei noch zu erwähnen, dass sich Thomas zwar mit großer Leidenschaft dem Fußball verschrieben hat, aber er auch total die private und gemeinsame Zeit mit seiner Freundin Ann-Catrin und der Tochter genießt. Familie und Freunde würden bei ihm niemals zu kurz kommen und sind für ihn ein essenzieller Teil seines Lebens. „Ohne den Rückhalt durch Familie und Freunde kann man auch in anderen Bereichen keine guten Leistungen erbringen“, so Thomas abschließend.

Wir bedanken uns bei dem sehr sympathischen Sportsmann und wünschen ihm und seiner Familie alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin viele tolle Momente auf dem Reckenforst. Dass der TuS Dietkirchen auch weiterhin in der höchsten hessischen Spielklasse vertreten sein wird. Danke Thomas !!!

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

1. Gesundheit für meine Mitmenschen und mich
    
2. Eine Welt ohne Kriege und Konflikte, dass die nächsten Generationen auch noch etwas von diesem Planeten haben
    

3. Eine mindestens genauso erfolgreiche Saison mit dem TuS Dietkirchen wie letzte Saison.

Nachfolgende Begegnungen wurden von Thomas Heftrig und FLW24 getippt: