Unser heutiger Experten-Tipper ist Christan Rehbein. Der 32-jährige Torwart wagte in der Jugend den Sprung nach Eisbachtal und verbrachte anschließend einen Großteil seiner Laufbahn bei der TuS Hahnstätten. Heute ist der Darmstadt 98-Anhänger Co-Trainer bei der SG Heringen/Mensfelden und will seine Erfahrungen an die kommende (Torhüter-)Generation weitergeben.

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Anfänge in Niederneisen

Für Christian gab es von frühester Kindheit an nur das „runde Leder“ und so spielte er, sobald er laufen konnte, mit seinen beiden älteren Brüdern und seinem Vater zuhause im Garten Fußball. Bereits als 3-jähriger ging es auch mit dem Vereinsfußball los – bei den Bambinis des TuS Niederneisen unter Trainer Horst Willig. Wie die meisten jungen Spieler, hätte Christian am liebsten viele Buden gemacht und wäre gerne ein klassischer Stürmer geworden, doch in der E-Jugend ging Christian ins Tor und blieb von diesem Zeitpunkt an immer Torwart. Da ist es natürlich keine Überraschung, dass seine Idole in der Jugend in erster Linie der „Titan“ Oliver Kahn und die spanische Torhüterlegende Iker Casillas waren. Die Torhüterposition hat Christian auch abseits des Platzes im Laufe der Jahre sehr geprägt: „Als Torwart ist man entweder der Held oder der große Verlierer. Das hat mich auch auf das Leben bezogen geprägt, da man sehr früh viel Verantwortung übernehmen und mit Rückschlägen umgehen lernen musste. Aber wenn man der Held war, hat man das alles wieder vergessen“, sagt er.

Jugendjahre bei der JSG Hahnstätten und SG Heringen/Mensfelden mit kurzem Abstecher nach Eisbachtal

Im Laufe seines Juniorenzeit hatte Christian verschiedene Trainer, darunter auch sein Vater. „Er hat mir sehr viel beigebracht, aber es war nicht immer einfach, von ihm trainiert zu werden, da er oft mehr von mir erwartet hat als von anderen. Ich hatte auch das Glück, von Renato Grasso trainiert zu werden, der für mich wie eine Vaterfigur war und mich als Mensch sehr geprägt hat.“ Die gute Trainingsarbeit zahlte sich schließlich aus, denn in der B-Jugend gewann Christian mit der JSG Hahnstätten sowohl den Pokal als auch die Hallenkreismeisterschaft. In dieser Zeit hatte Christian den Traum, so hoch wie möglich zu spielen und liebäugelte damit, den Verein Richtung Eisbachtal zu verlassen. „Damals wäre das vielleicht auch der richtige Schritt gewesen. Aber ich habe an meinem Heimatverein festgehalten. Da es aufgrund von Spielermangel keine A-Jugend gab, hat die TuS Hahnstätten eine Kooperation mit der SG Heringen/Mensfelden gemacht. Dort spielte ich dann mein jüngstes A-Jugendjahr unter Trainer Ingo Frink. Letztlich verließ ich den Verein dann ein Jahr später Richtung Eisbachtal, wo Guido Wörsdorfer mein Trainer war. Leider konnte ich mich gegen den starken Tobias Oost nicht durchsetzen und ging wieder zurück zur SG.“ Seine beiden Trainer in der A-Jugend bezeichnet Christian noch heute als sehr wichtig, da sie ihm wertvolle Fähigkeiten und Techniken vermittelten, um seine Fähigkeiten im Tor zu verbessern und ihn ermutigten, hart zu arbeiten und sein Bestes zu geben, um seine Ziele im Fußball zu erreichen. Aber nicht nur seine Trainer, sondern auch viele seiner Mitspieler aus der Juniorenzeit sind ihm in Erinnerung geblieben, unter anderem Tim Heimann, Felix Schmid, Kevin Grasso, Michele Esposito, Dennis Tomasello oder Hendrik Schäfer, um nur einige zu nennen.

Schwieriger Übergang in den Seniorenbereich

Nach der Saison in Eisbachtal erfolgte 2009 der Übergang in den Seniorenbereich, den Christian als „sehr bescheiden“ bezeichnet: „Als ich zurückkam von den Sportfreunden, befand sich die SG Heringen/Mensfelden im Abstiegskampf. Im Saisonfinale löste ich dann den damaligen Stammtorhüter ab. Leider kam ich mit dem Druck überhaupt nicht klar und konnte auch nicht überzeugen. Wir stiegen ab und mich zog es wieder zu meinem Heimatverein TuS Hahnstätten.“

Aufstiege mit Hahnstätten & Gückingen, jetzt Co-Trainer bei der SG Heringen/Mensfelden

In dieser Zeit war auch der Beruf wichtiger als der Fußball, denn aufgrund eines Wohnortwechsels nach Langen und der Ausbildung bei der Deutschen Flugsicherung spielte Christian sonntags bei seinem Heimatverein, trainierte aber unter der Woche beim 1. FC Langen und in der Betriebssportmannschaft. „Aber die Heimatverbundenheit und -liebe ließ mich am Wochenende immer wieder heimfahren“, erzählt Christian. Bei der TuS Hahnstätten spielte er außer in der Saison 2010/2011, in der er für den TuS Gückingen auflief, insgesamt 11 Jahre bis 2021. Anschließend folgte wieder ein Jahr beim TuS Gückingen. In diesem Zeitraum feierte Christian zweimal mit der TuS Hahnstätten und einmal mit dem TuS Gückingen den Aufstieg.

Seit 2022 ist der 32-jährige für die SG Heringen/Mensfelden aktiv, und zwar als Co-Trainer und Backup-Torwart bei den Senioren. Christians Wunsch ist es, seine Erfahrungen weiterzugeben und langfristig als spezialisierter Co-Trainer die Seniorentorhüter eines Vereins zu trainieren oder für einen Verein den älteren Jugendbereich mit Torwarttraining abzudecken.

Der Reiz des Fußballs: seine Unberechenbarkeit

Etwas bedauerlich findet Christian, dass sich der Amateurbereich im Fußball im Laufe der Jahre verändert hat. „Viele Spieler und Trainer haben heute weniger Zeit zur Verfügung, um dem Fußball so viel Aufmerksamkeit zu widmen wie früher, aufgrund von anderen Verpflichtungen wie Familie, Beruf oder Hobbys.“ Trotzdem sei der Fußball im Amateurbereich nach wie vor beliebt und es gibt weiterhin engagierte Spieler und Trainer, die hart arbeiten und ihr Bestes geben, um erfolgreich zu sein, meint Christian. Er selbst wird am Saisonende auch kürzertreten und seine Zeit der Familie widmen. „Die Kleinen werden so schnell groß, die Zeit will ich in vollen Zügen genießen. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich ganz ohne Fußball nicht kann. Wenn es die Zeit zulässt, bin ich trotzdem auf dem Platz zu finden“, sagt Christian. Denn er findet den Fußball weiterhin „faszinierend, weil er sich einfach nicht vollständig analysieren oder berechnen lässt. Es gibt immer noch Überraschungen und unvorhersehbare Ereignisse, die in 90 Minuten alles verändern können. Der Reiz des Fußballs liegt für mich darin, dass er unvorhersehbar ist und dass alles passieren kann. Deshalb liebe ich diesen Sport mit all seinen Emotionen und Facetten.“

Wir bedanken uns bei Christian Rehbein, der uns sehr interessante Einblicke in seine fußballerische Laufbahn als Spieler und Trainer gegeben hat. Vielen Dank für Deine Zeit und alles Gute für Dich und Deine Familie, vor allem aber viel Gesundheit, Zufriedenheit, aber auch natürlich das nötige Glück im Leben.

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

1. Frieden
    
2. Gesundheit
    
3. Darmstadt 98 in der 1. Bundesliga + SG Heringen/Mensfelden in der KOL

Nachfolgende Begegnungen wurden von Christian Rehbein und FLW24 getippt: