Der heutige Experten-Tipper ist Timo Zausra, der in seiner langen Laufbahn unter anderem für den TuS Diez, die SG Holzappel/Hirschberg, den VfR 07 Limburg und den TuS Dehrn die Fußballschuhe schnürte. Der 57-jährige, der mit seiner Familie in Burgschwalbach wohnt, trainierte nach der aktiven Zeit unter anderem die SG Holzappel/Hirschberg II, den TuS Burgschwalbach und den TuS Heistenbach. Heute ist er als Jugendtrainer in Burgschwalbach aktiv.

Mehr erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel. Viel Spaß beim Lesen!

Die Fußballbegeisterung wurde Timo in die Wiege gelegt

Timo war – im wortwörtlichen Sinne – schon von Kindesbeinen an fußballbegeistert. Sobald er laufen konnte, trat er gegen den Ball. Kein Wunder, denn der Fußball wurde im quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war in jungen Jahren selbst ein talentierter Spieler gewesen und bekam 1968 vom TuS Neuendorf (heute TuS Koblenz) einen Profivertrag vorgelegt, den er allerdings aufgrund des geringen Lohns nicht unterschrieben hatte. Generell waren beide Elternteile von Timo fußballbegeistert und unterstützten ihn immer sehr bei seinem Hobby. Ärger oder Streitigkeiten gab es zuhause daher nie, auch nicht, wenn Timo jeden Tag direkt nach der Schule mit seinen Freunden auf der „Fußballwiese“ mit selbstgebauten Holztoren kickte. Im Alter von 6 Jahren begann er bei der TSG Urbach/Dernbach im Fußballkreis WW/Wied auch mit dem Vereinsfußball, bis er mit seiner Familie 1976 nach Diez zog und fortan beim dortigen Tus spielte. In Timos Jugendzeit waren die Diezer generell eine gute und sehr erfolgreiche Mannschaft und haben in jedem Jahr den Kreispokal gewonnen. Das Maß aller Dinge in Timos Juniorenzeit waren aber auch damals schon die Sportfreunde Eisbachtal und die Spvgg. Glas-Chemie Wirges, die bereits in dieser Zeit schon eine sehr gute Mannschaft hatten. Auch schon damals wurden die stärksten Spieler aus den umliegenden Vereinen zusammengeführt und abgeworben.

Wie sein Idol Franz Beckenbauer – Timos Lieblingsposition war immer Libero

Timo ist bis heute Fan von Bayern München und sein fußballerisches Idol war damals niemand geringeres als Franz Beckenbauer, den er aufgrund seiner Leichtfüßigkeit und der souveränen Art, Fußball zu spielen, bewunderte. Genau wie sein Vorbild, spielte auch er in der Defensive und wurde zumeist auf seiner Lieblingsposition als klassischer Libero eingesetzt. „Mit Übersicht von hinten den Spielaufbau gestalten, das war mein Ding und machte mir viel Spaß“, sagt Timo. Die Stärke seines Vaters, der ein pfeilschneller Spieler war, fehlte ihm zwar, doch das mangelnde Tempo kompensierte er durch ein sehr gutes Stellungsspiel und Kopfballstärke. Aufgrund seiner defensiven Position fiel er in der Jugend nicht als Torjäger auf, aber „da ich sehr kopfballstark war, wurde ich auch ab und zu mal – je nach Spielstand – in den Angriff berufen, um hier noch den entscheidenden Treffer zu erzielen“, sodass ihm auch als Abwehrspieler einige Tore gelangen.

Wie jeder fußballbegeisterte Junge wollte auch Timo damals Profifußballer werden und fieberte diesem besonderen Traum entgegen. Talent hatte er, denn er war regelmäßig in der Auswahl in der Sportschule Koblenz zu Gast und spielte dort unter anderem mit den damaligen Jugendnationalspielern Michael Kraft, der später in der Bundesliga beim 1. FC Köln unter Vertrag stand oder Markus Griebling (MSV Duisburg) zusammen. In der A-Jugend gab es dann eine Anfrage vom SV Steinbach, der zu dieser Zeit in der höchsten Jugendspielklasse gegen Mannschaften wie Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach spielte. Am Ende entschied Timo sich aber dagegen, „weil ich damals mit 17 Jahren gerade in der Ausbildung war und meine Mutter doch Bedenken hatte. So blieb ich dem TuS Diez treu.“

Übergang in den Seniorenbereich beim TuS Diez und weitere Stationen im Fußballkreis

Da Timo in der Jugend immer überregional gespielte hatte, fiel ihm der Übergang in den Seniorenbereich nicht schwer und er fand sehr schnell den Anschluss. Die ersten Jahre nach der Jugend spielte er im Seniorenbereich des TuS Diez in der damaligen Bezirksliga. Mit Ottmar Bodenbach hatten die Diezer damals auch einen bekannten Trainer in ihren Reihen, unter dessen Regie sie in der Bezirksliga eine gute Rolle im Mittelfeld spielten. Sehr gerne erinnert sich Timo auch noch an ein ganz besonderes Spiel gegen Eintracht Frankfurt auf der Zentralen Sportanlage in Diez. Hier spielte er gegen den späteren Torschützenkönig der Bundesliga in der Saison 1989/90 - Jörn Andersen. Diese Aufgabe wurde mit Bravour von ihm gelöst. "Das sind Erinnerungen, die einem keiner mehr nehmen kann, denn wer hat denn schon in seiner aktiven Zeit die Möglichkeit, mal gegen ein Profiteam anzutreten und sich gegen einen Topstürmer zu behaupten", so Timo mit einem Lächeln im Gesicht. Timo spielte insgesamt 6 Jahre beim TuS, bevor er dann nach Holzappel zur SG Holzappel/Hirschberg wechselte. Anschließend kickte er beim VfR 07 Limburg unter dem damaligen Trainer Walter Reitz in der Gruppenliga Wiesbaden. „Hier war ein sehr guter Teamgeist vorhanden und die Kameradschaft war echt klasse. In dieser Zeit spielte ich unter anderem mit Markus Immel, Thomas Janke, Marcus Kasteleiner, Leander Voss zusammen“, erzählt Timo. Weitere Stationen waren der TuS Dehrn und die SG Miehlen, wo er im biblischen Fußballeralter von 40 Jahren erneut unter dem Trainer Walter Reitz nochmal einen Aufstieg feiern durfte.

Trainertätigkeiten

Da Timo sich schon immer für die Trainertätigkeit interessierte, machte er bereits als 30-jähriger, was zu dieser Zeit sehr jung war, seinen Trainerschein. Seine erste Trainerstation war die SG Holzappel/Hirschberg II, danach folgten der TuS Burgschwalbach und der TuS Heistenbach. „Mit dem TuS Heistenbach bin ich aufgestiegen und mit dem TuS Burgschwalbach konnten wir die Herbstmeisterschaft feiern – leider reichte es hier am Ende nicht zur Meisterschaft.“ Heute trainiert er seit sechs Jahren den Bambini-Jahrgang 2012/13 in Burgschwalbach, was ihm sehr viel Freude bereitet.

Entwicklung und heutige Situation des Fußballs und der Vereine

Als langjähriger Spieler und Trainer sind Timo natürlich auch die Entwicklungen des (Amateur-)Fußballs nicht verborgen geblieben. Einerseits gibt es einige Veränderungen im Spiel selbst, aber auch auf Vereinsebene. „Mit der Einführung der Viererkette wurde die Position des klassischen Liberos abgeschafft und das Spiel ist zudem immer dynamischer und schneller geworden. Außerdem werden die Spieler heutzutage im technischen und taktischen Bereich wesentlich besser geschult und ausgebildet als früher“, findet der 57-jährige. Schade findet Timo dagegen, dass es immer mehr Spielgemeinschaften gibt und die früheren Derbys irgendwann aussterben. Das liege zum Teil auch daran, dass „der Fußball sich nur noch auf die Talente zu beziehen scheint, die wirklich mit Herzblut bei der Sache sind.“

Wir bedanken uns bei Timo Zausra für die Zeit um die tollen Einblicke herauszuarbeiten und wünschen Ihm und seiner Familie weiterhin alles Liebe & Gute, viel Gesundheit und Zufriedenheit.

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

1. Gesundheit 
    
2. Weltfrieden
    
3. Dass die Deutsche Nationalmannschaft im kommenden Jahr Europameister wird

Nachfolgende Begegnungen wurden von Timo Zausra und FLW24 getippt: