Unser nächster Experten-Tipp kommt von Christian Scheuren (ehem. Weimer). Der 41-jährige, der mit seiner Frau in Niederzeuzheim wohnt, beendete seine aktive Laufbahn recht früh aufgrund einer Verletzung und ist seit 2012 als Trainer im Juniorenbereich tätig. Sowohl den JFV Dietkirchen/Offheim als auch die Eisbachtaler Sportfreunden führte er zum Aufstieg in die Verbands- bzw. Regionalliga und konnte einige Erfolge mit den Jungs feiern. Seine jetzige Station als Co-Trainer der Hessenliga-Reserve des SV RW Hadamar ruht aktuell.

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Ein echter Straßenfußballer

Christian ist noch ein echter Straßenfußballer und hat früher jeden Tag mit seinen Freunden in Dehrn am Bürgerhaus gezockt. „Eins gegen eins, zwei gegen zwei. Das Feld war vielleicht sechs mal zwölf Meter groß, da ging es schön zur Sache“, erzählt er von früher. Was den Vereinsfußball anging, war Christian eher ein Spätstarter und fing im Alter von 8 Jahren beim TUS Dehrn an. Die Jugendzeit verlief auch recht erfolgreich, unter anderem mit zwei Kreismeisterschaften unter dem Trainer Albrecht Zingel. Besonders in Erinnerung geblieben ist Christian die zweite Kreismeisterschaft in der B-Jugend: „Zum letzten Spiel empfingen wir als Tabellenzweiter den VFR 07 Limburg, dem als Tabellenführer ein Unentschieden zur Meisterschaft gereicht hätte. Das Spiel stand bis kurz vor Schluss 1:1, ehe Damian Sojczynski mit einem Freistoß aus 30 Metern die Entscheidung zu unseren Gunsten besorgte.“ Damian, der noch heute ein guter Freund von Christian ist, war auch „definitiv der beste Mitspieler, den ich hatte. Der Junge ist früher mit dem Ball aufgewacht und wieder eingeschlafen. Leider haben da Verletzungen später eine konstant negative Rolle gespielt.“

Christian spielte im Laufe der Jahre nicht nur Fußball, sondern war auch im Tennis und Tischtennis aktiv. Einen kurzen Abstecher zum Eishockey gab es auch, aber am Ende musste er sich auf eine Sportart festlegen und entschied sich für den Fußball. Auf dem Fußballfeld war er in seiner Jugendzeit positionsmäßig immer sehr flexibel. Angefangen hatte er als Verteidiger und spielte eine Saison lang sogar ausnahmsweise im Tor, bevor er auf dem Spielfeld immer weiter nach vorne rückte. Am wohlsten fühlte er sich dann im zentralen Mittelfeld. Im zentralen Mittelfeld spielte auch eines seiner Idole: der Portugiese Rui Costa war früher ein großes Vorbild von Christian, „weil der Junge auch ein echter Zocker war“. Ansonsten waren Filippo Inzaghi wegen seiner Schlitzohrigkeit und als Dortmund-Fan natürlich der junge Lars Ricken seine Vorbilder, „weil er die wichtigen Tore gemacht hat trotz seines jungen Alters.“ Neben dem BVB ist Christian auch Fan von den Löwen Frankfurt und American Football.

Schwieriger Übergang in den Seniorenbereich und Ende der aktiven Laufbahn aufgrund einer Verletzung

Nach der A-Jugend stand dann der Übergang in den Seniorenbereich an, der für Christian aus unterschiedlichen Gründen nicht so gut funktioniert hatte. Fußball hatte in dieser Zeit nicht die höchste Priorität und darunter litt dann auch etwas die Motivation. „Dann ist das Ganze leider so etwas ausgelaufen und ich habe in Dehrn nur noch ein bisschen in der zweiten Mannschaft gespielt.“ Ab Sommer 2002 folgte dann eine komplette Pause, bevor er im Herbst 2006 über seinen besten Freund in Arfurt landete und da trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – der roten Asche den Spaß am Fußball wiedergefunden hat. Ein Jahr später ging es zum TUS Lindenholzhausen, wo Christian damals auch gewohnt hatte. Highlights seiner Zeit in Hollese waren die Spiele mit Sebastian Schmitt in der zweiten Mannschaft, bevor dieser nach Dietkirchen gewechselt ist. „Ab 30 Meter vor dem gegnerischen Tor konntest du dem Seppi den Ball blind geben und schon umdrehen zum Mittelkreis. Mit seiner Schusstechnik hatte er überragende Quote“, erzählt Christian. Beim TUS spielte er bis 2012, allerdings hatte er dort im letzten Jahr viel mit einer hartnäckigen Entzündung in beiden Schienbeinen zu kämpfen.

Trainerstationen bei der JFV Dietkirchen/Offheim und den Sportfreunden Eisbachtal

Diese langwierige Verletzung führte letztendlich zu seinem Einstieg ins Trainergeschäft, wenn auch etwas früher als eigentlich geplant. In der Saison 2012/13 trainierte Christian mit der U16 des JFV Dietkirchen/Offheim seine erste Mannschaft. In der Saison 2014/15 gelang seiner U17 dann der Aufstieg in die Verbandsliga. „Wir haben damals durch Jonathan Mink geführt, Bleidenstadt hat uns aber brutal Druck gemacht und ausgeglichen. Tom Reichwein erzielte dann in der Nachspielzeit den Siegtreffer. Spötter behaupten, beim anschließenden Sprint zum Jubeln an der Eckfahne hätte ich mich gezerrt“, erzählt Christian von diesem besonderen Spiel. Im Jahr danach schaffte seine Mannschaft auch den Klassenerhalt. Einige Jungs dieser „großartigen Truppe“ haben sich später auch auf höchstem Niveau bei den Senioren etabliert. Nach insgesamt 6 Jahren als Trainer des JFV folgte der Wechsel zur U17 der Sportfreunde Eisbachtal, wo Christian 4 Jahre tätig war. Bei den „Eisbären“ erlebte er 2018/19 mit seiner Mannschaft eine unglaubliche erste Saison. Mit nur einer einzigen Niederlage stieg seine Truppe aus der Rheinlandliga in die Regionalliga auf, wo auch die nächsten drei Jahre mit dem jeweiligen Klassenerhalt bzw. einer Qualifikation für die Meisterrunde sehr erfolgreich waren. Ein weiteres großes Highlight war der Rheinlandpokal-Sieg 2021 gegen die teilweise zwei Jahre älteren Spieler der SG Andernach. Letzten Sommer wechselte er gemeinsam mit Viktor Iterman als Co-Trainer zur Hessenliga-Reserve des SV RW Hadamar. „Aktuell ruht mein Vertrag in Hadamar aber, da ich mich als Sachverständiger für Grundstücks- und Immobilienbewertung zum Teil selbstständig gemacht habe und ich daher derzeit nicht in dem Maße als Trainer agieren könnte, wie es nötig ist. Ziel ist es allerdings, wieder als Trainer tätig zu sein. Wann und wo das sein wird, ist derzeit aber noch offen“, sagt Christian. Abschließend wünscht Christian allen überkreislichen Vertretern, insbesondere natürlich dem TUS Dietkirchen und dem SV RW Hadamar, dass sie den Klassenerhalt schaffen. Sein Blick geht natürlich aber auch nach Eisbachtal, wo er insbesondere der U19 und vielen ehemaligen Spielern die Daumen drückt, dass der Aufstieg gelingt.

Wir bedanken uns bei Christian und wünschen Ihm alles Gute und viel Gesundheit. Bleib so wie Du bist !!!
 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

1. Gesundheit für Familie und Freunde
    
2. Frieden
    
3. Mehr Verständnis und Rücksichtnahme aufeinander in der Gesellschaft
    

Nachfolgende Begegnungen wurden von Christian Scheuren und FLW24 getippt: