Unser heutiger Experten-Tipp kommt von Serkan Akcakaya. Der 37-jährige ist aktuell als Co-Trainer beim RSV Würges tätig und springt dort auch ab und zu noch als Spieler ein. In seiner aktiven Zeit kickte der verheiratete Familienvater unter anderem bei den Sportfreunden Eisbachtal, wo er bereits als A-Jugendlicher bei den Senioren in der Oberliga Südwest mitspielen durfte und viele Jahre lang beim RSV Weyer in der Gruppenliga. Im nachfolgenden Artikel berichtet uns Serkan von seiner Laufbahn und erzählt auch, mit welchen zahlreichen regionalen Fußballgrößen er früher zusammenspielte.

Wir wünschen Euch wie immer viel Spaß beim Lesen!

Von Eddersheim über Diez nach Eisbachtal

Als kleiner Junge wuchs Serkan in Eddersheim auf, wo er als 6-jähriger beim dortigen FC mit dem Fußballspielen anfing. Im Alter von 9 Jahren zog die Familie dann nach Diez, da Serkans Vater in Limburg eine neue Arbeitsstelle hatte. Ab der D-Jugend trat Serkan dann beim TuS Diez gegen den Ball und fiel dort schnell durch sein Talent auf. Es dauerte nicht lange, bis die Sportfreunde Eisbachtal auf den jungen Kicker aufmerksam wurden und Serkan davon überzeugten, ab der B-Jugend im Dress der „Eisbären“ aufzulaufen. Ab diesem Zeitpunkt ging die noch junge Karriere steil nach oben: in der B-Jugend lief Serkan mit seiner Mannschaft in der Regionalliga auf, was damals die höchste Jugendspielklasse in Deutschland war, in der A-Jugend trat die Truppe in der Verbandsliga an. Trainiert wurden Serkan und seine Mannschaftskameraden damals von Walter Reitz, doch da sich der Verein in unruhigen Zeiten befand und finanzielle Probleme hatte, verließen einige Seniorenspieler sowie der damalige Trainer die 1. Mannschaft in der Winterpause und Reitz übernahm das Traineramt bei den Senioren. Dadurch ergab sich für Serkan und einige seiner Mitspieler die Gelegenheit, in die 1. Mannschaft aufzurücken und in der Rückrunde in der Oberliga an den Start zu gehen. Rückblickend war es für Serkan damals natürlich ein Riesen-Sprung, als Jugendspieler direkt in der Oberliga Südwest, damals die 4. Liga in Deutschland, anzutreten. „In der Zeit habe ich mir aber nicht so die Gedanken gemacht bzw. mir war es nicht so bewusst, wo ich da überhaupt spiele. Jetzt, wenn ich darüber nachdenke, merke ich erst was, man da eigentlich gespielt hat und dass das nicht irgendeine Klasse war“, sagt Serkan heute. Parallel zu der Rückrunde bei den Senioren spielte Serkan, der entweder auf den Flügeln oder im zentralen Mittelfeld als 6er oder 8er beheimatet war, mit der A-Jugend auch noch die Relegationsspiele zum Aufstieg in die Regionalliga. Die bereits gesammelten Erfahrungen in der 1. Mannschaft erwiesen sich dabei als großer Vorteil, da viele Spieler schon an die Härte im Seniorenbereich und das höhere Tempo gewöhnt waren. So konnten dann auch die Aufstiegsspiele eindeutig gewonnen werden. Nach der Jugendzeit blieb Serkan noch zwei weitere Jahre in Eisbachtal und spielte dort in der Verbandsliga. Bis heute bezeichnet er die Phase bei den Sportfreunden als seine beste und auch stärkste Zeit. Einen großen Anteil an den schönen Erinnerungen an diese Zeit haben auch seine ehemaligen Mitspieler. Serkan spielte mit einigen bekannten regionalen Fußballgrößen zusammen, entsprechend lang fällt auch seine Liste aus: Daniel Alves, Dimitri Tsobanidis, Tobias Schätze, Florian Gross, Daniel Erbse, Stefen Moritz, Stefan Szymczak, Zoran und Zvonko Juranovic, Marco und Patrick Reifenscheid, Oliver Quiermbach, Sebastian Stahl, Hussen Harmouch, Serkan Kacmaz, Michael Bukowiecki, Angelo Coscia, Andreas Leptien und noch einige weitere Spieler gehörten zu Serkans Weggefährten.

7 Jahre RSV Weyer – leider mit viel Verletzungspech

Anschließend wechselte Serkan zum RSV Weyer in die Gruppenliga unter Trainer Markus Schmiedel und blieb dem Verein über 7 Jahre lang treu. Die Zeit beim RSV war zwar auch erfolgreich, aber persönlich musste Serkan in dieser Zeit einige Rückschläge verarbeiten: „Leider hatte ich in der Zeit sehr oft Verletzungsprobleme (Bandscheibenvorfall, Knie-OPs, Leistenbruch-OP etc.), weshalb ich fast nie eine komplette Saison durchspielen konnte.“ Dennoch behält Serkan seine Zeit in Weyer in absolut positiver Erinnerung, denn „der RSV Weyer bedeutet für mich „Heimatverein“, obwohl ich kein Weyrer bin.“ In Weyer hat Serkan bis heute noch viele Freunde und kickte auch dort mit einigen bekannten Spielern zusammen, zum Beispiel mit Mike Schuh, Bo Kim, Steffen Birke, Marcel Demerer, Dominic Voss, Jura Gros, Nebil Kaplan, Andi Petri, Tobias Schneider, Michael Moravic, Björn Enderich, Marc Blazquez und David Röhrig, um nur einige zu nennen.

Serkan musste den vielen Verletzungen Tribut zollen und legte erstmal eine Fußballpause ein. Nach knapp 3 Jahren, in denen er nicht mehr auf dem Platz stand, kam im Jahr 2012 die Anfrage vom FC Dorndorf, der gerade in die Gruppenliga aufgestiegen war. Deren damaliger Trainer Willi Behr überredete Serkan, nochmal mit dem Fußballspielen anzufangen. „Leider ging das nur ein halbes Jahr gut und ich musste wieder verletzungsbedingt abbrechen. Fußball war erstmal wieder vorbei“, sagt Serkan. 2015 folgte nochmal ein 3-monatiges Intermezzo beim VFR Limburg 19 unter Trainer Serkan Kacmaz, danach war es dann erstmal vorbei mit der aktiven Laufbahn.

Start der Trainerlaufbahn beim RSV Weyer und RSV Würges

Die Leidenschaft für den Fußball war aber ungebrochen, sodass Serkan 2016 seine Trainerlaufbahn startete. Jürgen Erlemann, zu dem er bis heute einen sehr guten Kontakt pflegt, fragte, ob er nicht die 2. Mannschaft des RSV Weyer übernehmen wollte. Serkan musste nicht lange überlegen: „Da ich viele Jahre in Weyer gespielt habe und mich dort immer wohlgefühlt habe, hatte ich das Angebot angenommen und die 2. Mannschaft als Spielertrainer übernommen. Das war sozusagen meine erste Station als Trainer. Mir hat das sehr viel Spaß gemacht, die junge Mannschaft 4 Jahre lang zu trainieren und in der A-Liga selbst noch soweit es ging mitzuspielen.“

Seit 2021 ist Serkan an der Seite seines sehr guten und langjährigen Freundes Hussen Harmouch als Co-Trainer beim RSV Würges tätig. Da die Würgeser in der vergangenen Spielzeit mit argen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatten, sprang Serkan nach 9 Jahren Pause mit 37 Jahren teilweise sogar wieder als Spieler in der Gruppenliga ein. Auch in der vor kurzem gestarteten Kreisoberliga-Saison stand Serkan schon wieder die ein oder andere Minute auf dem Platz.

In seiner bisherigen Laufbahn war es Serkan immer wichtig, dass er sich in allen Verein, bei denen er gespielt hat, immer wohlgefühlt hat, mit den Trainern, (Mit-)Spielern, Fans und dem Vorstand bestens klarkam und sowohl sportlich als auch menschlich einen guten Eindruck hinterlassen hat. So konnte Serkan im Laufe der Zeit an seinen bisherigen Stationen auch viele Freunde kennenlernen, mit denen er auch heute noch in Kontakt steht.

Wir bedanken uns bei Serkan für die tollen Einblicke in seine schöne und interessante Fußballzeit und wünschen Ihm und seiner Familie alles Liebe und Gute, vor allem aber viel Gesundheit und noch viel Freude am Fußball.
 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?
 

1. Gesundheit

2. Frieden

3. Respektvolles Miteinander

Nachfolgende Begegnungen wurden von Serkan Akcakaya und FLW24 getippt: