Mit unserem heutigen Experten-Tipper Gregor Minnig werfen wir mal einen Blick über den fußballerischen Tellerrand hinaus in Richtung Wasserball. Der Pressewart des SV Elz war früher in der 2. Bundesliga im Wasserball aktiv und berichtet uns unter anderem von einem Turnier in Budapest, bei dem er vor 10.000 Zuschauern spielte. Heute ist der zweifache Vater als Torwart bei „Turbine Tresen Elz“ im Einsatz und schreibt die Spielberichte des SV Elz.
Viel Spaß beim Lesen!
Vom Fußball zum Wasserball
Gregors aktive fußballerische Laufbahn war verhältnismäßig kurz und dauerte nur 5 Jahre. Als 6-jähriger fing der gebürtige Kölner beim SC West Köln mit dem Kicken an, wechselte allerdings mit 11 Jahren die Sportart und begann beim SV Rhenania Köln mit Wasserball. Sowohl auf dem grünen Rasen als auch im Schwimmbecken spielte Gregor auf derselben Position, nämlich als Torwart: „Torwart war immer meine Position, egal ob beim Fußball, Handball oder Wasserball. Man könnte mich auch als Reflexgott bezeichnen“, sagt der heute 55-jährige.
Als 17-jähriger in der 2. Bundesliga mit dem SV Rhenania Köln
Unter anderem seine starken Reflexe sorgten dafür, dass er schon als 17-jähriger in der 1. Mannschaft spielen durfte, die damals in der 2. Bundesliga aktiv war. Aufgerückt war er zunächst wegen Not am Mann, aber bei seinen ersten Einsätzen hinterließ Gregor offenbar einen guten Eindruck, sodass er fester Bestandteil der Mannschaft wurde. Der Übergang in den Seniorenbereich fiel ihm allerdings nicht so leicht: „Es war schon schwer, weil man plötzlich vor knapp 2-Meter-Riesen stand, die genauso breit wie hoch waren. Wenn man da mal einen voll geworfenen Ball vor die Rübe bekam – und das passiert oft in dem Sport – wurde einem schonmal schwarz vor Augen“, beschreibt Gregor die anfänglichen Herausforderungen. Als Wasserballer erlebte Gregor auch einige sportliche Höhepunkte. Bei einem Trainingslager in Budapest, noch vor dem Mauerfall, nahm er mit seiner Mannschaft an einem Turnier teil, bei dem knapp 10.000 Zuschauer im Schwimmstadion anwesend waren. „In Deutschland ist das bei dem Sport kaum denkbar, da ist man froh, wenn die 'Omma' oder die Freundin zuschaut“, erzählt Gregor. Auch am DSV-Pokal, vergleichbar mit dem DFB-Pokal im Fußball, nahm er teil und schaffte es mit seiner Mannschaft sogar bis ins Halbfinale. Dieses ging allerdings mit 41:1 gegen Rekordmeister Spandau Berlin verloren, deren Mannschaft aus Profis bestand und die im Wasserball das Maß aller Dinge waren. Für Gregor selbst kam es nicht wirklich in Frage, den Sport professionell auszuüben, da es „bei der Randsportart Wasserball kaum bis keine Aussichten gab, Profi zu werden, es sei denn man spielte damals bei Spandau Berlin.“
Ehrenamtliches Engagement beim SV Elz
Dankbar ist Gregor bis heute für die Unterstützung seiner Eltern, die es ihm ermöglichte, den Sport auf diesem Niveau auszuüben. „Mein Vater war nahezu selbst immer bei jedem Training und Spiel dabei – und wir hatten 5 Trainingseinheiten pro Woche“, sagt Gregor. Diese Unterstützung lebt er heute als Vater auch selbst vor. Sein Sohn Vitus begann als 3-jähriger beim SV Elz mit dem Fußball und kickt mittlerweile in der C-Jugend. „Eigentlich war und bin ich immer bei jedem seiner Spiele dabei. Das schafft Freundschaften und Kontakte innerhalb des Vereins.“ So kam es auch, dass er vor 2 Jahren gefragt wurde, ob er nicht das Ehrenamt des Pressewarts übernehmen möchte. Gregor musste darüber nicht lange nachdenken: „Ohne ehrenamtliches Engagement funktioniert kein Verein, und da ich der Meinung bin, dass man sich für den Verein, der seine Kinder unterstützt, auch einsetzen sollte, habe ich zugesagt. Fußballerische Kompetenz habe ich in jedem Falle, auch wenn ich nicht selbst aktiv lange gespielt habe“, sagt Gregor. Inzwischen hat er einen sehr guten Draht zu beiden Seniorenmannschaften des SV Elz und ist unter anderem für die Spielberichte an den Spieltagen zuständig. Außerdem tritt Gregor seit mittlerweile 10 Jahren auch selbst wieder gegen den Ball, und zwar als Torwart bei „Turbine Tresen Elz“, der Freizeitsportabteilung des SV Elz. Zum Abschluss verrät uns Gregor noch, wer seine fußballerischen Idole waren: „Als langjähriges Mitglied und glühender Fan des 1. FC Köln (meine Geburtsstadt) war es immer Heinz Flohe und jetzt Jonas Hector. Beide bestachen und bestechen durch Konstanz, Demut und ihre Liebe zum Verein. Mich als „Fußballromantiker“ beeindruckt das sehr, wenn man nicht immer dem Ruf des Geldes folgt. Mein Torwartidol war immer Toni „Tünn“ Schumacher.“
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Gregor für die tollen Einblicke - auch mal über den fußballerischen Tellerrand und wünschen dem "Reflexgott" weiterhin alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit und tolle Momente bei "Turbine Tresen Elz" - aber auch natürlich darüber hinaus.
Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?
1. Ein Heimspiel des SV ELZ während der Elzer Kirmes
2. Der 1. FC Köln wird Deutscher Meister
3. Friede, Freude, glücklich sein
Nachfolgende Begegnungen wurden von Gregor Minnig und FLW24 getippt:
Heimmannschaft | Auswärtsmannschaft | Experten-Tipper | FLW24 | |||
Hessenliga | SV RW Hadamar | Eintr. Frankfurt U21 | 1:3 | 3:2 | ||
Verbandsliga | RSV Weyer | FC Ederbergland | 2:2 | 3:3 | ||
Gruppenliga | VfR 07 Limburg | SG Oberliederbach | 0:3 | 2:2 | ||
Kreisoberliga | SV Mengerskirchen | SG Selters | 2:1 | 3:2 | ||
Kreisoberliga | SV Elz | SG Niedershausen/Obeershausen | 3:0 | 2:2 | ||
Kreisliga A | FSG Dauborn/Neesbach | TuS Lindenholzhausen | 1:3 | 2:3 | ||
Kreisliga B I | SV Elz II | SG Niedershausen/Obershaus. II | 3:3 | 2:2 | ||
Kreisliga B II | TuS Staffel | TuS Linter | 2:2 | 2:3 | ||
Kreisliga C I | TuS Linter II | SG Weilmünster/Laubuse. II | 3:1 | 3:1 | ||
Kreisliga C II | SC Offheim II | SG Ahlbach/Oberweyer II | 2:0 | 3:1 | ||
Kreisliga B/C Reserve | FCA Niederbrechen III | SV Wolfenhausen II | 3:4 | 5:2 | ||
3. Liga (SV Wehen Wiesbaden) | FC Ingolstadt | SV Wehen Wiesbaden | 3:1 | 2:2 | ||
2. Liga (Darmstadt 98) | SV Darmstadt 98 | 1. FC Heidenheim | 2:0 | 3:1 | ||
Spiel meines Lieblingsteams | 1. FC Köln | VfB Stuttgart | 3:0 | 2:0 |