Unser heutiger Experten-Tipper ist der 65-Jährige Rüdiger Schmid aus Heringen. Rüdiger war lange Zeit als 1. Vorsitzender des TSV Heringen im Einsatz und hat auch sonst in seiner Zeit als Funktionär einiges erlebt und zu berichten. Er ist glücklich verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder (Franziska und Felix – der vielen von Euch sicherlich als Spieler der SG Heringen/Mensfelden bekannt sein dürfte). Wir freuen uns sehr, Rüdiger Schmid für unseren Experten-Tipp gewonnen zu haben und dürfen Euch hier etwas über seine aktive Fußballzeit, aber auch vor allem über seine diversen anderen Vereinstätigkeiten berichten.
Wir wünschen Euch viel Spaß dabei !!!
Kinder- und Jugendfußballjahre
Rüdiger begann mit dem Fußballspielen in jungen Jahren – ein genauer Zeitpunkt ist leider nicht mehr bekannt bzw. konnte uns Rüdiger nicht nennen. Es wird aber sicherlich in der damaligen F-Jugend gewesen sein. Natürlich startete er bei seinem Heimatverein – dem TSV Heringen 1895 e.V.
Rüdiger durchlief die komplette Jugendabteilung beim TSV Heringen.
Er war aber auch - wie alle Kinder in dieser Zeit – auf sämtlichen Bolzplätzen unterwegs und spielte mit dem runden Leder so oft er konnte, sei es in der Schule, oder einfach wie es damals auch üblich war, auf der Straße. Bekannte Trainer oder Mitspieler hatte Rüdiger nicht, dafür kann er sich aber noch sehr gut an einige namhafte Spieler von damals erinnern, gegen die er in der Jugend gespielt hatte bzw. die mit ihm in einer Mannschaft spielten. Hier fielen im Gespräch die Namen Dietmar Dillmann, Klaus Rudloff, Norbert Otto und Ingo Göbel.
In der Jugendabteilung des Heimatvereins fanden auch Fahrten nach Paris zu der Partnergemeinde Le Thillay sowie in die Niederlande zu Haarlem statt. „Diese schönen Fahrten werde ich auch sicherlich nicht so schnell vergessen, da es für uns Kinder etwas ganz besonderes war.“
Für den jungen Rüdiger Schmid gab es eigentlich auch nur den Fußball – obwohl er sich mal kurz für das Tischtennisspiel interessierte. Das war aber eher nicht seine Sache und er merkte schnell, dass das Spiel mit dem kleinen Ball doch nicht sein Ding war, da er sich – wie er es so schön formulierte – sehr einsam hinter der Platte fühlte. „Ich war und bin immer ein Teamplayer gewesen, da hat das Tischtennisspielen irgendwie nicht ganz reingepasst“, so Rüdiger im gemeinsamen Austausch.
Daher war dieses kurze Zwischenspiel auch schnell erledigt und kein großes Thema mehr bei ihm. Rüdiger ist seinem Heimatverein - wie bereits oben erwähnt - auch stets treu geblieben und für ihn kam ein Wechsel zu einem anderen Verein gar nicht in Frage.
„Ich glaube es gab mal eine Anfrage aus der damaligen A-Klasse, zu einem Wechsel kam es allerdings nicht. Wir spielten in der damals untersten Klasse - der B-Klasse - und schlugen montags die Tageszeitung meistens verkehrt herum auf, um auch mal in der Tabelle oben zu stehen. Für höhere Aufgaben war leider nicht genügend Talent vorhanden, ich war immer ein grundsolider Arbeiter in Sachen Fußball.“
So blieb unser Experten-Tipper bei seinem Verein und erlebte eine schöne, wenn auch nicht von großen Erfolgen geprägte Jugendzeit. Die damaligen starken Vereine waren die Jugendmannschaften von Ahlbach, Dehrn und natürlich der RSV Würges.
Rüdiger spielte überwiegend in der Abwehr – wobei es ihm ganz egal war wo er eingesetzt wurde – da er ein mannschaftsdienlicher Spieler war und dort sein Bestes gab, wo der Trainer ihn einsetzte. Im späteren Jugendbereich wechselte Rüdiger aber von der Abwehr ins defensive Mittelfeld nach vorne. Durch seinen sportbegeisterten Vater, der auch gleichzeitig Vorsitzender war, hatte Rüdiger auch nie Probleme seinen Sport auszuüben. Ganz im Gegenteil – Ärger gab es scheinbar nur, wenn man keine Lust auf den geliebten Sport hatte, denn dann gab es schon mal das ein oder andere „nette
Wörtchen“.
Als seine Idole nennt Rüdiger mit Heinz Hofmann vom eigenen Verein, sowie aus den
Nachbarvereinen Horst Döring, Miron Kucio, Werner Schneeberger, Bruno Mewes, Wolfgang Urban, Friedel Dankof, Clemens Fischer allesamt Spieler aus unserer Region. Daran kann man auch seine absolute Verbundenheit mit seinem Verein, aber auch dem Fußballkreis erkennen.
Angekommen im Seniorenbereich
Der Übergang in den Seniorenbereich fiel dem anpassungsfähigen und freundlichen Spieler auch nicht besonders schwer, da er – wie alle Jugendlichen in dieser Zeit auch – schon sehr früh im Seniorenbereich eingesetzt wurde und mittrainieren durfte. „Die Spieler waren ohnehin knapp gesät und jeder Verein war froh, über jeden Spieler, der im Seniorenbereich einsetzbar war und mit Eifer bei der Sache.“
Diese Zeit ist Rüdiger auch noch sehr gut in Erinnerung geblieben und er berichtet sehr begeistert von seiner Anfangszeit bei den Senioren. „Das war schon eine aufregende und tolle Zeit. Besonders die Anerkennung und das Lob der erfahrenen, älteren Spieler und der Vereinsfans machten einen stolz und auch selbstbewusst. Die Kameradschaft und der Umgang untereinander beeindruckten doch sehr. In der Jugend noch unbekannt, gehörte man auf einmal im Dorf dazu. Noch nicht als Rüdiger Schmid, aber immerhin schon mal als dem Schmid Max sein Älteste“, so Rüdiger schmunzelnd.
Große Erfolgserlebnisse gab es für den kleinen Ortsverein aber auch eher weniger, nur an ein Spiel kann sich Rüdiger noch sehr gut erinnern und berichtet uns davon: „Das Spiel gegen den damals für uns unschlagbaren TuS Neesbach auf dem alten Sportplatz in der Hardt, was wir 3:1 gewannen und ich mein einziges Tor für den TSV Heringen geschossen habe.“
Seine Zeit als Betreuer, Trainer und Vorsitzender in seinem Heimatverein
Wie er zum Betreuer oder Trainerposten kam ist auch eine tolle Geschichte und rührt aus früheren Zeiten und Erfahrungen des jungen Spielers Rüdiger Schmid. So berichtet uns Rüdiger, wie es dazu kam und was der Grund für dieses Engagement war. „In meiner Jugendzeit musste ich zum Großteil immer alles selbst organisieren, wie ich zum Training oder zum Spiel kam usw. Dies sollte keinem Jugendspieler mehr passieren, wenn ich den Führerschein und ein Auto haben würde. So wurde ich Jugendtrainer und später Betreuer der den Trainer unterstützt. Mit 25 Jahren begann dann mein Engagement im geschäftsführenden Vorstand des TSV Heringen, zuerst als Jugendleiter, später als Schriftführer und zuletzt fast 30 Jahre als Vorsitzender. Da mich der Fußball nicht los lässt, arbeite ich mittlerweile schon einige Jahre im Kreisjugendausschuss als Klassenleiter mit."