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Aus erwartetem Schlachtfest wird eine echte Pokalschlacht!

SG Ahlbach/Oberweyer – RW Hadamar 1:3 (0:1)

Aufgrund der 9:0 Siege der Gäste aus Hadamar gegen die Kreisoberligisten VfL Eschhofen und SV Elz erwarteten die meisten angereisten Zuschauer wohl einen ähnlich deutlichen Sieg des haushohen Favoriten. Die tapferen SG A/O-Akteure hatten jedoch etwas dagegen und boten den Fürstenstädtern einen harten Kampf:

Bereits nach fünf Minuten wollte Steffen Rücker SG-Keeper Patrick Weimer aus kurzer Distanz überraschen, dieser klärte Rückers Versuch aber ohne Probleme zur Ecke. Hadamar war die spielbestimmende Mannschaft, zeigte schnelles, horizontales Passspiel und wartete auf Lücken in der Meilelf-Defensive. Die Abwehrzentrale um die Herren Schäfer, Pötz und Günzl machten diesem Vorhaben aber ebenso wie ihre Außenverteidiger Hofmann und Schmidt einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Auf der Gegenseite wurde der wieselflinke Kesmen ca. 25 Meter vor dem Gästetor zu Fall gebracht, Kapitän Schäfer trat zum Freistoß an und sein Schuss krachte gegen die Latte des Gästegehäuses. Nach 14 Minuten ging der Favorit dann in Führung: Ein langer Rücker-Einwurf konnte im Strafraum nicht entscheidend geklärt werden, Herdering drosch den Ball gegen den rechten Pfosten und Torjäger Burggraf staubte zur 1:0-Führung ab. Wer nun aber dachte, dass die nächsten Tore der Gäste nur eine Frage der Zeit seien, sah sich getäuscht. Lediglich Jerome Zey aus kurzer Distanz sowie ein Abseitstor von Markus Neugebauer lassen sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit als „Chance“ für die Rot-Weißen verzeichnen. Die Meilelf dagegen hielt weiterhin tapfer dagegen und kam sogar zu Kontergelegenheiten, die aber zu nervös vergeben wurden. Die Zuschauer sahen in manchen Situationen sogar, wie sich der freche A-Ligist durch Kurzpassspiel aus den Hadamarer Angriffsbemühungen herauskombinierte.

Die zweite Halbzeit begann gleich mit der riesen Chance des eingewechselten Löbigs, der im Eins-gegen-Eins aber seinen Meister im aufmerksamen Weimer fand. Hadamar kam mit etwas mehr Tempo als in Halbzeit Eins, dennoch stand die Meilelf-Defensive nach wie vor wie Fort Knox. Die Heimelf traute sich nun auch, Vorstöße nach vorne zu wagen. Die erste Chance auf ein mögliches Tor hatte Kesmen nach einem langen Abschlag von Torwart Weimer, sein Schuss wurde aber in letzter Sekunde von einem Hadamarer Abwehrbein abgewehrt. Wenig später hatte Youngster Seitner die große Gelegenheit zum Ausgleich, er zögerte aber etwas zu lange und Robin Böcher konnte die Situation entschärfen. Hadamar lief nun mit Wut im Bauch an und versuchte es teilweise auch mit der Brechstange. Die Mittelfeldzentrale um Reitz, Sancak und Seitner eroberten sich aber früh die Bälle und so kam es zu weiteren guten Kontergelegenheiten. Auf der anderen Seite scheiterte Hadamars Top-Torjäger nach gutem Querpass von Löbig aus fünf Metern am blitzschnell reagierenden Weimer. Hadamar wirkte nun nervös, es entstanden Konflikte unter den Spielern und der Underdog nutzte in der 74. Minute die Unachtsamkeit der Gäste zum umjubelten 1:1: Der nimmermüde Ferhat Kesmen eroberte sich den Ball im Mittelfeld, ließ drei Hadamarer Spieler stehen und überraschte den etwas zu weit vor dem Tor postierten Gästekeeper Hasselbach mit einem Traumtor – Das Lager der SG A/O stand Kopf, Hadamar verstand die Welt nicht mehr.  Für Oldie Michael Pötz, der ebenso eine bockstarke Partie absolvierte wie der ebenfalls ausgewechselte Daniel Reitz, kamen die Jungspunde Max Knopp und Maximilian Müller in die Partie, die ihre Sache ebenfalls stark machen konnte. Ferhat Kesmen hatte in der 80. Minute sogar die Chance auf die Führung für die Hausherren, sein Abschluss nach langem Sprint dann aber doch zu harmlos. Der Favorit erzielte dann doch noch die schmeichelhafte Führung durch Löbig, der eine der wenigen Unachtsamkeiten der heimischen Defensive zum 1:2 nutze. Eine Zeigerumdrehung später scheiterte Raphael Schmidt aus kurzer Distanz an Meilelf-Torhüter Weimer. Jerome Zey machte es wenig später besser: Die einzig echte Kombination über die rechte Seite der Hadamarer vollendete der junge Stürmer abgezockt zum 1:3 – das Spiel war entschieden, dennoch ließen sich beim 1:2 und 1:3 Treffer der Gäste keine Jubelanstalten verzeichnen.

Fazit: Die in der A-Liga beheimatete SG spielte bärenstark auf, eine klasse Mannschaftsleistung führte sogar fast zum Knockout des Hessenligisten, der sicherlich von der Bissigkeit der Heimelf überrascht war. Die Abwehr um Hofmann, Günzl, Pötz, Schäfer und Schmidt machten es den Hadamarer Stürmern schwer sich aufzudrehen und für Gefahr zu sorgen, die Mittelfeldzentrale um Sancak und Reitz konnte viele Angriffsversuche durch überragendes Stellungsspiel und Zweikampfverhalten bereits im Keim ersticken. Die flinken Außenbahnspieler Tekdas und Kesmen beackerten ihre Seiten  sowohl nach vorne als auch nach hinten. Der junge Seitner machte seine Sache als Allrounder in der Mittelfeldzentrale und als hängende Spitze außerordentlich gut.

Die zahlreichen Zuschauer sahen eine tolle Partie, in der der tapfere A-Ligist dem Favoriten alles abverlangte und diesen sogar für kurze Zeit am Rande einer Niederlage hatte!

SG: Weimer, Schmidt, Hofmann, Günzl, Pötz, Reitz, Sancak, Tekdas, Kesmen, Schäfer, Seitner (Pirzkall, Müller, Knopp, Kinna)

RW: Hasselbach, Neugebauer, Böcher, Burggraf, Schmidt, Rücker, Nogi, Herdering, Kunisch, Zey, Heep (ETW Strauch, Kuczok, Schraut, Löbig)

Tore: 0:1 Burggraf (14.), 1:1 Kesmen (74.), 1:2 Löbig (82.), 1:3 Zey (88.)

Schiedsrichter: Hauser (Waldbrunn), SA1 Dibelka, SA2 Ständeke

Zuschauer: 180 (ausverkauft).