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Verbandsligisten im Umbruch

Eine spannende Saison wartet auf Dorndorf und Dietkirchen

Wohin geht die Reise des TuS Dietkirchen? Foto: flw24

Der FCD geht mit vielen neuen Spielern in die neue Saison. Foto: FC Dorndorf

Immer gut gelaunt. Friedel Müller - Trainer vom FC Dorndorf. Foto: flw24

Sowohl der TuS Dietkirchen als auch der FC Dorndorf sind gegenwärtig in einer Umbruchphase – beiden stehen wichtige Stammkräfte, die die Vereine verlassen haben, nicht mehr zur Verfügung. Auf der anderen Seite haben sowohl der TuS als auch der FCD viel neues Personal, das es zu integrieren gilt. Beide Vereine bauen dabei vorwiegend auf junge Spieler, der TuS in besonderem Maße auf die eigene Jugend. Auf den Trainerbänken sitzen alte Hasen mit großer Erfahrung und reichlich Fachwissen – sicherlich ein großes Plus bei beiden flw-Verbandsligisten. Wie sich Thorsten Wörsdörfer seinen TuS vorstellt, wird er morgen detailliert im Interview schildern – auch sein Trainerkollege beim FCD, Friedel Müller, arbeitet nach einem ausgeklügelten Plan, den er im Kurz-Interview mit flw schildert.

Wohin geht die Reise der flw-Vertreter in der Verbandsliga Mitte?

Wo die Reise für beide flw-Vertreter in der neuen Saison hinführen wird, ist schwierig zu sagen. In der vergangenen Spielzeit hatten beide frühzeitig nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun und rangierten am Saisonende in der Verbandsliga Mitte auf den starken Plätzen sechs und sieben im Klassement. Gerade beim TuS sollte man aber schon großer Optimist sein, wenn die Reckenforst-Elf ihren sechsten Platz aus dem Vorjahr wiederholen sollte. Ganz klar liegt die Priorität auf dem Klassenerhalt, der mit geschlossenen Mannschaftsleistungen und dem ein oder anderen überraschenden Sieges-Coup zweifelsohne erreicht werden kann. Dennoch bleibt der neustrukturierte und verjüngte TuS eine Wundertüte, dessen Auftritte wir mit Spannung erwarten. Wir drücken Thorsten Wörsdörfer und seinem jungen Team die Daumen. Am kommenden Sonntag geht es zum Ligaauftakt zum VfB Wetter.

TuS Dietkirchen

Zugänge: Emanuel Polonio (TuS Obertiefenbach), Alexander Müller (TuS Gückingen), Christofer Foth (FC Limbach), Marvin Goeltl, Elias Datum, Dennis Leukel, Oskar Stahl, Bünyamin Yildirim, Sebastian Boullion, Niklas Schmitt, Marc Berkessel, Olivier Basler, Boullion B., Fabrice Stutzer (alle JFV Dietkirchen/Offheim).

Abgänge: Florian Dempewolf, Michael Schmitz, Jörn Heep, Steffen Rücker, Manuel Durek, Benjamin Lüpke (alle RW Hadamar), Gökhan Sancak (Ahlbach/Oberweyer), Thomas Weinand (FC Dorndorf), Simon Balmert (BG Marburg), Christopher Schwarz (Karriereende).

Der FC Dorndorf mit einer besseren Ausgangssituation   

Etwas besser schätzen wir die Ausgangssituation beim FCD ein, der trotz der Abgänge der Top-Scorer Röhrig und Kim wieder im gesicherten Mittelfeld der Verbandsliga rangieren sollte – das Spieler-Potenzial und die Trainer-Erfahrung sollten dies möglich machen. Bereits in der vergangenen Saison konnte Friedel Müller beweisen, dass er es versteht, junge Spieler in eine funktionierende Verbandsliga-Mannschaft zu integrieren und sie zu echten Leistungsträgern zu entwickeln. Beweisen können es die Jungs bereits am Samstag, wenn Germania Schwanheim in Dorndorf zum ersten Ligaspiel gastiert.

Mit Ederbergland und Kelsterbach haben zwei Schwergewichte aus der vergangenen Saison die Verbandsliga in Richtung Hessenliga verlassen. Umgekehrt hat jedoch kein Team den Weg von „oben nach unten“ genommen, was man durchaus als eine kleine Schwächung der Liga ansehen könnte. Dennoch bleibt die Leistungsdichte sehr hoch. Friedel Müller sieht Eddersheim, Waldgirmes und Biebrich als Meisterschaftsfavoriten. Auch dem VFB Gießen wird ligaweit einiges zugetraut.

FC Dorndorf

Zugänge: Thomas Weinand (TuS Dietkirchen), Felix Horz (TuS Dietkirchen), Thomas Wilhelmy (R/W Hadamar), Martin Wilk (R/W Hadamar), Shinji Yamada (Japan), Kengo Fujita (Japan), Lukas Fries (SF Eisbachthal), Max Kunz (SF Eisbachthal), David Seibel (FSV Braunfels), Luca Fuhrmann (bereits seit Winter beim FCD), Yannik Blättel (SV Elz).

Abgänge: David Röhrig (SF Eisbachthal), Sohail Mansur (TuS Koblenz), Jung Hun Kim (Beendet Laufbahn, Pass bleibt beim FCD), Markus Neugebauer (R/W Hadamar), Moritz Steul (R/W Hadamar), Rokas Kazdailis (SG Oberlahn), Keisuke Nagasawa (zurück nach Japan).

Fragen an Friedel Müller – Trainer FC Dorndorf

flw24: Worauf legst Du in der Vorbereitung besonderen wert? 

Friedel Müller: Es ist in der Vorbereitung extrem wichtig, dass man die richtige Dosierung zwischen Belastung und Rehabilitation findet. Neben den konditionellen Grundlagen darf man elementare Dinge wie Taktik und Verhalten nicht vergessen. Da wir aber vor einem großen Umbruch stehen und 11 Neuzugänge in beide Teams integrieren müssen, steht dies in der diesjährigen Vorbereitung im Fokus. Daher arbeiten wir auch sehr viel im taktischen Bereich und absolvieren viele Freundschaftsspiele.

flw24: Wie kann der Weggang von Goalgetter David Röhrig kompensiert werden?

Friedel Müller: Zunächst muss ich sagen, dass es in Ordnung ist, dass sich beide Seiten neu orientieren wollen. Klar ist aber auch, dass man einen Spieler wie David Röhrig nicht eins zu eins ersetzen kann. Wir werden dies im Kollektiv auf alle Schultern verteilen und werden dadurch in unserem Spiel flexibler werden. Neben Röhrig wird uns auch Kim nicht mehr zur Verfügung stehen, da er sich beruflich umorientiert. Dies ist für uns auch ein herber Verlust, denn Kim war einer der besten Außenspieler in der Verbandsliga Mitte in der vergangenen Saison.

flw24: Kann der FCD die überragende Runde wiederholen – was sind die Ziele für 2016/17?        

Friedel Müller: Wir müssen das realistisch einschätzen. Die vergangene Saison zu wiederholen wäre ein Traum, aber die Mannschaft muss sich nach dem großen Umbruch erstmal finden. Immerhin brechen uns mit Kim und Röhrig 50 der 66 geschossenen Tore weg. Unser erstes Ziel wird es sein den Klassenerhalt so schnell wie möglich klar zu machen und dann schauen wir mal weiter.  

flw24: Was macht eigentlich einen guten Amateurtrainer aus?

Friedel Müller: Ich finde es wichtig, dass ein Trainer die Mannschaft und die Spieler weiterentwickelt. Dass der Trainer eine eigene Spielphilosophie hat, die Spieler und Zuschauer erkennen. Man sollte als Amateurtrainer variabel und flexibel sein und immer beide Mannschaften im Auge behalten. Gerade bei kleineren Vereinen ist es wichtig, dass man als ein Team auftritt. Darüber hinaus müssen Trainer und Verein zusammenpassen und eine gemeinsame Philosophie verfolgen.