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Mit viel Kampf und Leidenschaft zum Punktgewinn

VfB 1900 Gießen  -  FSV Braunfels 2:2 (0:1)

Mit einer bravourösen kämpferischen Leistung hat sich der FSV Braunfels einen Punkt beim VfB 1900 Gießen ergattert und damit den Aufstiegsambitionen der Unistädter einen weiteren Dämpfer versetzt. Dem VfB gelang es trotz teilweise drückender Überlegenheit nur zweimal das Abwehrbollwerk der Gäste zu überwinden, wobei der zweite Giessener Treffer durch Brian Mukasa aus abseitsverdächtiger Position erzielt wurde. Weniger das Tor, als die Tatsache, dass seine Abwehr in dieser Szene fünf Minuten vor Spielende auf Abseits spielte, ärgerte nach dem Spiel den Braunfelser Trainer Thorsten Dinkel, der aufgrund der Personalnot erneut auflief. „Wenn man bis dahin so viel kämpferisch und läuferisch investiert hat wie wir, darf man nicht auf Abseits spekulieren. Wir hätten uns damit fast um den Lohn unserer Arbeit gebracht“. Haben sie aber nicht, die Spieler in den gelben Trikots, die sogar noch eine Antwort auf die 2:1 Führung des VfB hatten und zwei Minuten vor Spielende zum für alle überraschenden Ausgleich kamen. Der eingewechselte Patrick Jung konnte relativ unbehelligt von rechts flanken und David Seibel stand am langen Toreck goldrichtig, um die scharfe Hereingabe per Kopf zum 2:2 zu verwandeln. „Das war ein intensives Kampfspiel von uns und wie wir zum Schluss nach dem 1:2 noch einmal zurück gekommen sind, ist einfach unglaublich.“ Dinkel, von den 96 Minuten völlig ausgepumpt, freute sich nach Spielende mit seinen Spielern über den glücklichen Punktgewinn.

Der VfB dagegen hat aufgrund des Spielverlaufs zwei Punkte geradezu verschenkt, weil er selbst die klarsten Chancen nicht verwandeln konnte und zudem nach einer Viertelstunde in Rückstand geriet, als der FSV seine erste Chance gleich zum Führungstreffer nutzte. Und dies nach einem lehrbuchmässigen Angriff, den Robin Schaffarz über die linke Angriffseite mit einem Pass auf Robin Fürbeth einleitete. Fürbeth passte den Ball von der von der Torauslinie in den Rücken der Giessener Abwehr auf Marco Fabrizio, der überlegt aus zentraler Position vollendete. Ein Nadelstich, von dem sich die Gastgeber erst gegen Ende der 1. Halbzeit erholten, dann aber durch Kouami Dalmeida, der an Daniel Erbse scheiterte (39.), sowie einen Lattentreffer von Robin Traut (45.) und den anschließenden Nachschuß von Volkan Vural, den Erbse aus dem Tordreieck holte, ihre Gefährlichkeit andeuteten. Die Überlegenheit setzten sie nach dem Seitenwechsel fort, in dem sie mit aller Macht gegen das Braunfelser Tor anrannten. Und auch schnell belohnt wurden, als Hendrik Dechert mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze der Ausgleich gelang (56.) Mit viel Glück, aber auch Disziplin und Einsatz überstanden die Gäste danach einige brenzlige Situationen, hätten aber auch urplötzlich durch eine Doppelchance von David Seibel (70.), dessen Schüsse innerhalb von Sekunden zweimal von Dusan Olujic abgewehrt wurden, oder kurz darauf durch Robin Fürbeth, dessen Schuß Andreas Proske gerade noch vor der Torlinie abblockte, selbst nachlegen können. Aber auch Daniel Erbse im Braunfelser Tor musste sein ganzes Können aufbieten, um gegen Dalmeida (80.) und Kristian Gauder-mann (81.) ein Tor zu verhindern, ehe die dramatische und spannende Schlussphase doch noch zwei Treffer brachte, die zur Punkteteilung führten. Für Thorsten Dinkel war das ein Bonuspunkt, der vorher beim Aufstiegskandidaten nicht unbedingt eingeplant war. „Der VfB war für mich die bisher spielerisch beste Mannschaft. Die waren heute richtig gut, haben aber zum Glück für uns im Abschluss zu unentschlossen agiert.“    

Gießen: Olujic – Julian Bender (57. Maro), Erben, Kaguah, Proske – Vural – Traut (86. Acker), Gaudermann, Dechert – Mukasa, Dalmeida (84. Oberschelp)

Braunfels: Erbse – Brück (74. Patrick Jung), Henrik Schmidt, Manuel Jung, Simon Schmidt– Dinkel, Fabrizio (63. David Bender) – Celik, Seibel (90. Söhngen), Schaffarz  – Fürbeth

Tore: 0:1 Fabrizio (15.), 1:1 Dechert (56.), 2:1 Mukasa (85.), 2:2 Seibel (88.)

Schiedsrichter: Nico Eberhardt (Edermünde)               

Zuschauer: 140