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Braunfels mit dem Glück des Tüchtigen

FSV Braunfels  -  TuS  Dietkirchen 1:0 (0:0)

Wenn man selbst nicht viel in der Offensive zustande bringt und obendrein eine Elfmeterchance ungenutzt lässt, braucht es manchmal die Mithilfe des Gegners, um doch noch ein Spiel zu gewinnen. So geschehen gestern im Spiel der Verbandsliga Mitte zwischen dem FSV Braunfels und dem TuS Dietkirchen, wo durch ein Eigentor des Gästespielers Gökhan Sancak drei Minuten vor dem Ende dem FSV ein letzlich glücklicher Erfolg beschert wurde.

Die Gäste, als Tabellenschlusslicht in Braunfels angereist und seit dem zweiten Spieltag ohne Sieg, erwiesen sich über die gesamte Partie als gleichwertiger Gegner und konnten ihr Pech kaum fassen. Erleichterung dagegen im Braunfelser Lager, „denn der Dreier lässt uns im Moment eher nach oben in der Tabelle schauen“, wie Thorsten Dinkel nach den kampfbetonten, aber spielerisch eher dürftigen 94 Spielminuten feststellte. Es war die erwartet schwere Partie für die Gastgeber, die sich in der Anfangsphase einem enormen Pressing des Gegners gegenübersahen und dagegen lange keine Lösung fanden. Der TuS wirkte engagierter und hatte durch Michael Schmitz, dessen gedachte Flanke sich zum gefährlichen Torschuss entwickelte, die erste Chance (6.). Doch Daniel Erbse im Braunfelser Tor, der sich wieder insgesamt in guter Verfassung zeigte und ein sicherer Rückhalt war, lenkte den Ball über die Torlatte. Der FSV brauchte lange, um auch offensiv in Erscheinung zu treten. Eine feine Aktion, von Robin Fürbeth über links eingeleitet, brachte Robin Schaffarz ins Spiel, der aus spitzem Winkel an Raphael Laux scheiterte (27.). Die größte Chance zum Führungstreffer eröffnete sich Simon Schmidt in der 42. Minute, als dem Dietkirchener Christopher Schwarz ein Handspiel im Strafraum unterlief, Schmidt aber mit einem schwachen Schuss vom Elfmeterpunkt an Laux scheiterte. Auch nach dem Wechsel gestattete der FSV den Gästen zunächst mehr Spielanteile, allerdings wurde dabei auch das Manko des Tabellenletzten deutlich. Die Stürmer treffen vorne einfach nicht, weil die letzte Konsequenz beim Abschluss fehlt.

Zwei Kopfballchancen durch Maximilian Zuckrigl (56. und 62.), wobei eine die Latte des Braunfelser Tores streifte, war letztendlich zu wenig, um die gute Abwehr des FSV um den einmal mehr souveränen Roman Schramm in Verlegenheit zu bringen. „Defensiv machen wir das im Moment richtig gut“, war Dinkel froh, das er sich erneut auf seine kompakte Defensive verlassen konnte. Nach vorne allerdings lief auch beim FSV recht wenig und erst in der Schlussphase kamen die Gastgeber doch noch zu Chancen. David Seibel zog seinen Schuss unbedrängt und überhastet über das Tor (75.) und Robin Fürbeth brachte hinter seinen Drehschuss nicht die notwendige Power (85.). Als alle schon mit einem torlosen Remis rechneten, fiel doch noch Treffer, welcher aus Gästesicht äußerst unglücklich zustande kam. Verteidiger Gökhan Sancak wollte zu seinem Torhüter zurück köpfen und verschätzte sich dabei so sehr, dass der Ball zum Entsetzen seiner Mitspieler ins lange Toreck trudelte (87.).  „Manchmal benötigt man auch das Glück des Tüchtigen, in dem Fall nehmen wir die drei Punkte gerne mit“. Thorsten Dinkel zeigte wenig Mitleid mit den Gästen, die weiterhin das Tabellenende zieren und nun langsam zusehen müssen, wie sie durch Punktgewinne ihre prekäre Situation verbessern können. 

Braunfels: Erbse – Fabrizio , Schramm, Henrik Schmidt, Simon Schmidt – Celik (72. Brück), Patrick Jung  – Assmann, Seibel , Schaffarz  – Fürbeth (92. Dinkel)

Dietkirchen: Laux – Sancak, Schwarz, Dempewolf, Wenig – Rücker (63. Nickmann), Hautzel, Weinand, Heep – Zuckrigl, Schmitz

Schiedsrichter: Dennis Becher (Karben)                                   

Zuschauer: 110  

Tor: 1:0 Sancak (87, ET)

Gelbe Karte: Wenig (Dietkirchen)

Bes.Vorkommnis: Simon Schmidt (Breaunfels) scheitert mit Handelfmeter an Laux