TUS Frickhofen – SG Selters/Erbach 3:4 (0:3)
Nach der Heimspielniederlage gegen Waldbrunn II fordert Kapitän Nils Toffeleit in Frickhofen, dem Gegner jeglichen Spaß am Fußballspielen zu nehmen und dabei selbst das Maximum an Spaß auf dem Platz zu haben. Der Mannschaft gelingt das in den folgenden 90 Minuten bravourös, zwingt den Tabellenzweiten auf dem eigenen Kunstrasenplatz in die Knie. Was für ein sensationelles Spiel der SG Selters/Erbach!
Die Mannschaft von Benjamin Maurer und Stefan Rieth machte von Beginn an eine Menge Druck und versuchte die fußballerisch so starken Einheimischen den Schneid abzukaufen und ließ so wenig Kreativität der Frickhöfer aufkommen. Man merkte bereits früh: Hier war einiges drin für den Außenseiter! Dieses Gefühl drohte aber bereits nach sieben Minuten zu zerbrechen, als Christian Gehdt eine große Chance auf den Führungstreffer bekam, doch Lukas Brands zuerst als letzter Mann einen sauberen Zweikampf führte und dann den anschließenden Schussversuch kurz vor der Linie klärte (7.). Selters/Erbach war ekelhaft im Mittelfeld, das Zentrum um Jannik Ernet, Mark Freihube und Benjamin Maurer war präsent in den Zweikämpfen – der TuS hatte nur wenig Raum zum Atmen. Nach einer Viertelstunde behauptete sich Stürmer Tom Rieth super im Mittelfeld und trieb den Ball mit der Kraft einer Dampflok bis ins letzte Drittel, wo er zu Jannick Wuttich passte, der die Kugel flach im Netz unterbrachte – 0:1! Frickhofen wollte reagieren, wollte einige Situationen ausnutzen, in denen die Gäste zu luftig verteidigten. Ein langer Ball landete beim viel zu freien Mert Korkmatz, der aber zu genau zielte und am Pfosten scheiterte (21.). Kurze Zeit später lag die Kugel dann im Netz, doch Schiedsrichter Jan Schubert entschied auf Abseits: Zweifelhaft; Glück gehabt; abhaken; weiter geht’s (22.). Yervand Jraghatspanyan versuchte es vier Zeigerumdrehungen später aus der Distanz und verfehlte nur um Zentimeter das rechte Eck. Die kniffligste Phase der SG-Defensive war somit überstanden, der frisch angerührte Beton von Nils Toffeleit, Lukas Brands, Fabian Fuchs und Maximilian Stähler hielt also stand. Auf der anderen Seite scheiterten Tom Rieth und Justin Wolter aus kurzer Distanz an Cem Ertogrul (32.), es sollte einem der beiden aber noch vor der Halbzeit besser gelingen: Benjamin Maurers Eckstoß fand am langen Pfosten Justin Wolter, der die Kugel mit dem Kopf ins lange Eck beförderte (39.). Nur vier Minuten später segelte die nächste Maurer-Ecke in den Strafraum des Tabellenzweiten, diesmal war Nils Toffeleit Nutznießer, der den Ball mit Hilfe von Bauch und Fuß über die Linie drückte (43.). Man musste sich kurz die Augen reiben: Die SG Selters/Erbach ging mit einer 3:0-Führung in die Kabine.
Im zweiten Durchgang versuchte Frickhofen noch einmal anzurennen, kam aber gegen die gut gestaffelte Verteidigung der SG Selters/Erbach nur selten zu Halbchancen, während sich die SG aufs Kontern reduzierte. Jannik Ernets Versuch aus der Ferne wurde zur Ecke geklärt (68.), danach folgte der große Auftritt von Benjamin Maurer, der seine Jungs wohl nicht ohne ein fettes Ausrufezeichen gesetzt zu haben drei Monate verlassen wollte. Er dribbelte unnachahmlich durch das Mittelfeld, ließ alle Gegner aussteigen und passte perfekt getimt diagonal auf Justin Wolter, der vor dem Tor Tom Rieth fand. Rieth, der bis dahin für die Mannschaft im Sturmzentrum aufopferungsvoll viele Bälle behauptet hatte und dabei keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen war, musste nur noch vollstrecken (73.). In der Schlussviertelstunde ließ der Gast dann noch einige Chancen zu, doch die Tore von Christian Gehdt (77.), der höher als alle anderen sprang und einköpfte, Ramazan Arazay (90.+1) und Henos Tesfay (90.+4) änderten nichts mehr an dem verdienten Auswärtssieg! Zwischendurch rettete Till Wuttichs Flugeinlage noch gegen Marvin Mendel (90.).
Nach Schlusspfiff vom guten Schiedsrichter Jan Schubert feierte die SG Selters/Erbach einen überragenden Auswärtssieg, während der TUS Frickhofen langsam den Anschluss an den Tabellenführer verliert.
Die Mannschaft, auf die man nach diesem Nachmittag wirklich stolz sein konnte, hat nun über Ostern spielfrei, ehe es eine Woche später gegen Ahlbach/Oberweyer weitergeht.