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KOL: SGS I - Zwei Minuten brechen der SGS das Genick

SC Offheim – SG Selters 3:2 (0:0)

 

Der letzte SGS-Auftritt des Jahres 2022 offenbart das erwartete schwere Spiel beim SC Offheim. Nach der torlosen ersten Hälfte nutzen die Gastgeber unkonzentrierte Selterser Aktionen, um in Führung zu gehen und für eine kleine Vorentscheidung. Die Moral, welche der Gruppenligaabsteiger in der Schlussphase zeigt, ist jedoch exzellent, auch wenn es am Ende nicht zu etwas Zählbarem langt. Die späte offensive Präsenz hätte es bereits im ersten Durchgang gebraucht, um das Spiel für sich zu entscheiden.

 

Gegen die stark dezimierte SG Selters übernahm der SC Offheim zu Beginn das Zepter. Benjamin Maurer und Stefan Rieth mussten beim Auswärtsspiel auf Torhüter Niklas Muth, Kapitän Samuel Stähler, Fabian Fuchs, Marvin Annecke Petri und Philipp Freppon verzichten, die bis auf letzteren allesamt verletzt waren. Offheim verlagerte das Spiel in des Gegners Hälfte, spielerisch durchs Zentrum ging im letzten Angriffsdrittel zwar wenig, die Flanken segelten aber allesamt gefährlich in den Strafraum, wo Sturmriese Mariusz Komorek zumeist wartete, Nils Toffeleit, Richard Müller und Ersatzkeeper Nicolas Keim wussten zu Beginn aber alles Gefährliche wegzuverteidigen. Die erste gefährliche Aktion des Spiels hatte dann der Gast. Luis da Conceicao zog aus 22 Metern ab, SCO-Keeper Vincent Supf “faustete” den Ball etwas unortodox an die Latte, von wo dieser vom Rücken des Torwarts nicht den Weg ins Tor fand (10.). Gefährliche Torchancen waren in der Folge rar gesät, Leonardo Weiss versuchte es zwei Mal aus der Distanz, doch zuerst parierte Nicolas Keim (27.) und dann zielte Weiss zu hoch (43.). Auch Benjamin Maurer hatte auf der anderen Seite noch zu wenig Zielwasser im Blut (44.) und so ging es mit einem in der Höhe verdienten 0:0 in die Pause.

Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag. Einen zu kurz geratenen Rückpass erreichte Nicolas Keim nicht mehr und foulte Mariusz Komorek, Kapitän Robin Müller durfte sich folgerichtig das runde Leder auf den ominösen Punkt legen und besorgte die Führung (47.). Die SGS wollte sich vom Rückschlag nichts anmerken lassen, doch ehe man sich versah, stand es 2:0. Robin Müller war 120 Sekunden später der Nutznießer der unsortierten SGS-Defensive und netzte zum zweiten Mal an diesem Nachmittag ein (49.). Die SG Selters war nun offensiv gefordert, wollte man doch unbedingt als Dritter in die Winterpause gehen! Die Gastgeber igelten sich ein wenig ein und die Wassermänner bekamen ihre Aktionen am Strafraum des Offheimer Tors, große Chancen sprangen jedoch noch nicht heraus. Die erste große Chance verwehrte den „Wassermännern“ der Unparteiische, als Tom Rieth im Sechzehner zuerst am Ball war und zu Fall gebracht wurde, die Pfeife von Waldemar Podvitelski aber stumm blieb (58.). Für den nächsten Blau-Roten Nackenschlag sorgte der Offheimer Dreh-und Angelpunkt Dominik Yves Schwertel, der seine Farben mit einem perfekt platzierten Abschluss endgültig auf die Siegerstraße brachte (62.). Doch niemand im SGS-Trikot gab sich in der Folge auf; Luis da Conceicao schlug einen schönen Freistoß vor das gegnerische Tor, wo Justin Wolter wahrlich in der Luft stand und einnickte – nur noch 1:3 (70.). Der laut Blitztabelle neue Drittplatzierte der Kreisoberliga wurde nun nervös und begann auf Zeit zu spielen. Bei diesem Vorhaben hatte der SC Offheim mit Waldemar Podvitelski einen wahren Freund an der Seite. Der Mann mit der Pfeife hielt es nicht für Nötig, auch nur einen Offheimer Akteur wegen Zeitspiels zu verwarnen, berief sich stattdessen auf die Nachspielzeit, die er nach den 90 Minunten noch hinten dranhängen könne – okay… Die SGS-Offensive war derweil weiterhin bemüht, den Ball ein zweites Mal im Netz unterzubringen. Luis da Conceicao traf per Freistoß aus guter Position nur den Außenpfosten (79.), als Benjamin Maurer einen langen Ball von Nils Toffeleit gut verarbeitete, sich stark behauptete und die Kugel in den Maschen unterbrachte, standen spannende Schlussminuten auf dem Programm. Mark Freihubes Schuss aus 15 Metern ging knapp am Pfosten vorbei (84.).

Als der Schiedsrichter mit drei hochgehaltenen Fingern die mehr als lächerliche Nachspielzeit anzeigte, musste man sich wirklich fragen, wen genau er damit provozieren wollte. Fünf Tore, fünf Wechsel, drei Behandlungen aufgrund Verletzungen sowie unzählige vergeudete Minuten durch den in Führung liegenden Gastgeber resultierten am Ende in drei Minuten Nachspielzeit. Der Abpfiff während eines aussichtsreichen SGS-Angriffs setzte dem Ganzen die Krone auf.

 

Nach Feierabend verabschiedete sich der SC Offheim mit drei Punkten in die Winterpause, die trotz Allem vollkommen in Ordnung gehen, während sich die SG Selters ärgert, anstatt auf dem dritten Platz auf Rang vier zu überwintert.

 

Die SG Selters wünscht allen Familien, Fans und Anhängern frohe und gesegnete Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr und freut sich auf die im Februar beginnende Restsaison.