SV Mengerskirchen - SG Selters 0:0
Nach neun Punkten aus drei Spielen steht für die SG Selters der äußerst schwere Gang zum SV Mengerskirchen an. Spielort ist aber nicht etwa das „Stadion“ sondern der nostalgische Wiesenplatz am Buchwald, auf dem selbst ein Kirmeszelt einen schweren Stand gehabt hätte. Rein sportlich gesehen ergattert Selters den erhofften Punkt, nimmt aber auch dank eines starken (Ersatz-)Schlussmannes Glück in Anspruch. Am Ende bleibt es torlos. Für Mengerskirchen zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel – für Selters zufriedenstellend.
Auf dem Rasen am Mengerskirchener Buchwald war ein Fußballspiel möglich, keine Frage. Dass es aber kein schönes werden würde, war eigentlich im Vorfeld schon abzusehen. Selters setzte seinen Trumpf auf Defensivstärke, während erwartungsgemäß die ballbesitzorientierten Gastgeber das Geschehen diktierten. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, während gelungene Kombinationen beziehungsweise Torchancen eher Mangelware bleiben sollten. Gefahr entstand in der Regel nur nach langen Diagonalbällen von Spielertrainer Tobias Schätzle. So auch nach 180 Sekunden, als Rafael Busch aus kurzer Distanz ein solches Zuspiel freistehend vorbei köpfte. Die Gäste hatten ihre erste Offensivaktion nach 20 Minuten: Samuel Stähler schloss aus 18 Metern ab, Cem Ertogrul parierte ohne Probleme. Gefährlicher wurde es da schon acht Umdrehungen später, als Selters nach einem Konter plötzlich Überzahl hatte: Dominic Voss setzte Jan Hendrik Pabst in Szene, der allerdings hauchzart am linken Pfosten vorbei schoss (28.). Mengerskirchens Probleme waren offenkundig: Die Mannschaft legt großen Wert auf die spielerische Komponente und auf eigenen Ballbesitz. Wenn dem aber so war, wirkte die Offensive behäbig und agierte mit zu wenig Bewegung. Bis in die Endphase hinein hatten die „Wassermänner“ damit keinerlei Probleme. Vier Minuten vor der Pause prüfte Ricardo Silva Pinto aus halbrechter Position Niklas Muth, der das Geschoss abzuwehren verstand. Die bis dato dickste Gelegenheit ließ Dominik Wagner nach einem Schätzle-Flugball liegen, als der Mittelfeldspieler überhastet drüber schoss (45.).
Nach Wiederbeginn wirkten die Selterser zunächst nicht wach. In der ersten Viertelstunde roch es nach dem Mengerskirchener Führungstreffer. Nachdem Maurizio Dos Santos Silva per Freistoß servierte, köpfte Waldemar Hölzer übers Tor (49.), knapp zehn Minuten später klärte Torhüter Niklas Muth gegen den durchgebrochenen Ricardo Silva Pinto stark zur Ecke (58.). Keine Frage, der SVM hätte sich die Führung vor allem in dieser Phase verdient gehabt. Dann passierte erstmal nicht mehr viel. Die Heimelf blieb überlegen, und die Gäste spielten ihre wenigen Kontergelegenheiten nicht gut zu Ende. So richtig gefährlich wurde es nur noch in der Schlussviertelstunde. Die größte Chance zum Heimsieg ließ erneut Dominik Wagner liegen, aber auch nur, weil Niklas Muth einen Sahnetag erwischte und unüberwindbar schien (74.). Auch Maxim Schreiner, zwar Mengerskirchens Bester, auch aber stark Gelb-Rot-gefährdet, schoss kurz vor dem Ende haarscharf am Kasten vorbei (87.).
Nach Abpfiff des ordentlichen Schiedsrichters Bali Hyseni durfte man sich im Lager der Gäste über einen nicht unbedingt einkalkulierten Punkt freuen, den man vor allem seinem Torhüter Niklas Muth zu verdanken hatte. Mengerskirchen hätte sich den Sieg zweifelsfrei verdient gehabt und bleibt nach nur zwei Zählern aus vier Spielen erst einmal hinter den Erwartungen zurück.
Für die SG Selters steht am kommenden Mittwoch das „Kirmesspiel“ gegen den TuS Dehrn auf dem Programm.