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Wie aus einem Guss – 6:2-Sieg gegen den Zweiten!

SG Selters – SG Merenberg 6:2 (3:1)

Bei der SG Selters bleibt es dabei: Es läuft wie am Schnürchen. Nach dem wenig berauschenden 4:1-Sieg im Nachholspiel am Donnerstag gegen den SC Offheim kommt mit der SG Merenberg der Tabellenzweite nach Oberselters, der sich Hoffnungen auf die Gruppenliga-Relegation macht. Selters zeigt sich ziemlich effektiv und spielt sich gegen Ende in einen wahren Rausch. Mit 6:2 überrollt das Deisel-/Jahn-Team seinen Widersacher und verbessert sich auf 33 Punkte.

Dass Merenberg eine enorm abgezockte Truppe ist, war den Seltersern im Vorfeld schon klar. Daher war es wichtig, dass sich die Einheimischen vor allem taktisch nahezu perfekt verhalten mussten. Bis auf einen 30-Meter-Freistoß von Adrian Schäfer, den mal zaghaft als ersten Warnschuss betiteln durfte, gelang das den Platzherren mit Bravour. Hinten sattelfest mit schnellem Umschaltspiel sollte das Erfolgsrezept lauten. Effektivität war im Lager der Selterser gefragt, und diese war vorhanden. Aus den ersten beiden Torchancen holten die „Wassermänner“ das Maximum heraus: Nach einem langen Ball setzte sich Jonas Gangl im Zweikampf durch, scheiterte zunächst an Torhüter Christoph Müller, doch Jan Hendrik Pabst brachte abprallende Leder aus der Luft zum 1:0 über die Linie (20.). Nur sieben Umdrehungen später servierte Samuel Stähler mit Freistoßflanke, die Jonas Gangl sehenswert mit dem Hinterkopf in die Maschen beförderte – 2:0 (27.). Bis zu diesem Zeitpunkt ging der Selters-Plan exakt auf. Doch Merenberg wäre nicht Merenberg, würden sich nicht bald zurück kommen. So war es dann auch, als Falko Becker mit tollem Pass Marvin Dannewitz freispielte, der Torhüter Nicholas Schardt keine Abwehrmöglichkeit gelassen hatte – es war wieder eng (37.). In der Endphase des ersten Durchgangs zogen aber die Gastgeber noch einmal an. Zunächst köpfte Richard Müller eine Ecke von Samuel Stähler unter Bedrängnis zart über die Querlatte, beim prompt folgenden Eckball jubelte Selters aber zum dritten Mal. Christoph Müller parierte gegen den freien Vincent Gotthardt aus kurzer Distanz bravourös, den Abpraller vollstreckte Richard Müller zum 3:1 (43.). 

Im zweiten Abschnitt zeigten die Gäste abermals Comeback-Qualitäten: Die SGS, gedanklich scheinbar noch in der Kabine, fing sich den 3:2-Anschlusstreffer von Tim Eigenbrodt ein, der einen Stellungsfehler auszunutzen wusste (47.). Zu Beginn der Saison wäre der Heimelf vermutlich der „Flattermann“ gegangen, wie bereits in den letzten Wochen und Monaten war von Nervosität aber im weiteren Verlauf nichts zur spüren. Ganz im Gegenteil, die Hausherren waren es, die fortan der Partie den Stempel aufdrückten. Vincent Gotthard versäumte nach Gangl-Vorarbeit freistehend das 4:2, als er am überragenden Schlussmann Christoph Müller verzweifelte (49.). Eine ähnliche Kombination sorgte dann aber doch für das vierte Tor: Wieder legte Gangl für Vincent Gotthardt auf, wieder parierte Müller stark, doch bei der missglückten Abwehraktion Ingo Buchmanns bedankte sich Jonas Gangl mit dem 4:2 (57.). Vielleicht hätte die Partie zwanzig Minuten vor dem Ende noch einmal spannend werden können, doch spätestens als Marvin Dannewitz nach einem Einwurf und der folgenden Kopfballverlängerung aus spitzem Winkel vorbei schoss, war der Merenberger Widerstand gebrochen. Auf der Gegenseite ließ Jonas Gangl nach einer abermals schwachen Abwehraktion die große Chance zum 5:2 liegen (72.), bereitete aber nur 180 Sekunden später die endgültige Entscheidung famos vor, als er über das halbe Feld sprinteten und auf Yannik Walli quer legte, der keine Mühe hatte, für das 5:2 zu sorgen (75.). Bei den Hausherren lief nun aber auch wirklich alles: Wieder bereitete Jonas Gangl klug vor, diesmal umkurvte Jacob Kremer den Merenberger Schlussmann und schob gar zum 6:2 ein. Dass Andreas Elenschläger sich wenige Momente vor dem Abpfiff noch den Gelb-Roten Karton abholte, spielte letztlich nur noch eine statistische Rolle (88.). 

Nach Abpfiff des guten Schiedsrichters Idris Yagci durfte sich Selters über einen famosen 6:2-Sieg freuen, der – betrachtet man die Torgelegenheiten im zweiten Durchgang – sogar in der Höhe in Ordnung ging. Durch den neuerlichen Sieg festigt die SGS nicht nur Rang neun im Gesamtklassement, sondern auch Tabellenplatz zwei in der Rückrundentabelle. Für die SG Merenberg, die erstmal seit langer Zeit den zweiten Rang an den SV Elz abgeben musste, war der  Tag im Gesamten als gebraucht zu bezeichnen.

Am nächsten Sonntag erwartet die SG Selters den VfL Eschhofen am Winterholz.