Anzeige

Serie hält - 5:2-Sieg in Dehrn!

TuS Dehrn - SG Selters 2:5 (2:3)

Nach dem bitteren 1:1-Nachspielzeit-Gegentreffer beim SV Elz will die SG Selters beim TuS Dehrn ihre Serie von unbesiegten Spielen weiter ausbauen, um sich noch vor der Winterpause von den Abstiegsrängen zu lösen. In einem Fußballspiel, das aufgrund der Platzverhältnisse an der Lahnbrücke eigentlich gar keines ist, fahren die "Wassermänner" vor allem aufgrund der zweiten Hälfte verdient mit 5:2 die Ernte ein. 

Eines vorab: Wer auch immer im Vorfeld entschieden hatte, auf diesem Untergrund ein Fußballspiel durchzuführen, kann im Nachhinein von Glück reden, dass die 27 Akteure exklusive Schiedsrichter Boris Kosche ohne Verletzungen das Feld verlassen hatten. Das Geläuf an der Dehrner Lahnbrücke war seifig, schmierig und tief wie Treibsand, zudem uneben an allen Ecken und Enden. An ein geordnetes Spiel war in keinster Weise zu denken. Demnach standen Stockfehler und lange Bälle auf der Tagesordnung, und die Gäste kamen damit insgesamt ein wenig besser zurecht, auch weil sie das Gros der Zweikämpfe für sich entscheiden konnten. Bereits nach vier Minute ergab sich für Selters die Chance zum 0:1, doch Dennis Steiling entschied sich nach Flanke von Maximilian Stähler lieber für einen Flugkopfball, als für den gewöhnlichen und vermutlich auch einfacheren Abschluss - Torhüter Robin Beck parierte. Machtlos war der Keeper wenige Momente später, als Jonas Gangl einen langen Ball von Jacob Kremer erlief, und zur Gäste-Führung einschob (8.). Der Gegentreffer wirkte wie ein Weckruf für die Dehrner, die fortan besser ins Spiel kamen. Selters wirkte teilweise ungeordnet und hatte spürbar Probleme. Folgerichtig kam der TuS zum Ausgleich: Nach einem überflüssigen Foulspiel nahe des Sechzehners köpfte Leon Burggraf Richtung langes Eck, wo Manuel Leukel nur noch einzunicken brauchte - 1:1 (16.). Der Treffer gab den Gastgeber Aufwind, denn nur 120 Sekunden später versäumte Leon Burggraf das 2:1, als er aus spitzem Winkel hauchzart am rechten Pfosten vorbei schoss. Die Gäste fingen sich und gingen prompt erneut in Front: Der Ex-Dehrner Richard Müller bediente Jonas Gangl im Sturmzentrum, der sich gegen Robin Beck behauptete und zum 1:2 vollstreckte (23.). Und doch war im weiteren Verlauf vieles dem Zufall überlassen, denn die "Raben" schlugen nach einer guten halben Stunde erneut zurück: Schiedsrichter Boris Kosche hatte ein Foulspiel von Nils Toffeleit an Julian Pötz gesehen, was allerdings wohl nicht wirklich stattgefunden hatte - Tobias Leukel war's egal, der Kapitän verwandelte souverän zum 2:2 (31.). Ansonsten blieben Torraumszenen überwiegend Mangelware, bis den Gästen quasi mit dem Pausenpfiff die abermalige Führung gelungen war: Dehrns Jannik Bausch ließ sich das Leder von Jonas Gangl abluchsen, und der Torjäger vollendete nach bärenstarker Einzelleistung zum 2:3 (45.).

Nach Wiederbeginn wurde den Platzherren ziemlich schnell der Zahn gezogen, als Samuel Stähler einen von Fabian Draheim an Jonas Gangl verschuldeten Foulelfmeter kompromisslos verwandelte. Auch dieser Pfiff war zumindest als strittig zu bewerten (48.). Der Gegentreffer zeigte Wirkung, sowohl bei den einen, als auch bei den anderen. Dehrn fehlte es fortan an Durchschlagskraft, auch aber, weil die Gäste nun deutlich Herr im Haus waren. Lediglich Leon Burggraf hatte nach einer knappen Stunde die Gelegenheit zum Anschluss, doch der Schuss des Stürmers ging über die Querlatte. Spätestens, als die beiden eingewechselten Selterser Artur Baus und Vincent Gotthardt einen feinen Doppelpass spielten und Erstgenannter eiskalt zum 2:5 vollstreckte (71.), war die Partie gelaufen. In der Endphase verwaltete Selters den klaren Vorsprung und ließ nichts ernstzunehmendes mehr zu.

Nach Abpfiff des insgesamt ordentlichen Schiedsrichters Boris Kosche stand ein vor allem aufgrund der zweiten Hälfte absolut verdienter Gästesieg, der den Seltersern das siebte ungeschlagene Spiele in Folge bringt.

Am kommenden Samstag erwartet die SG Selters in Oberselters den SC Offheim und könnte mit einem Sieg erstmals die Abstiegsränge verlassen.