Anzeige

Nervige Hängepartie mit wunderbarem Happy End

Großer Jubel beim SV Bad Camberg. (Foto: Dominik Groß)

Christopher Thuy (links) im Zweikampf.

SV Bad Camberg - SG Wirbelau/Schupbach II 5:2 (2:0)

Der SVC hält auch im Wiederholungsspiel dem Druck stand, gewinnt in der Relegation vor einer erneut eindrucksvollen Zuschauerkulisse und steigt in die B-Liga auf!

In einer insgesamt dann doch eher einseitigen Begegnung, setzte das Team von Ollie Meurer die SG von der ersten Minute an unter Druck und erspielte sich durch Sven Huppertsberg, Benedikt Zwiener, Rouven Thies, Christopher Thuy, Eric Bierod ...  in den ersten 25 Minuten Großchancen im Minutentakt. Eine erste zarte Entspannungsübung für den SVC-Anhang war der hochverdiente Führungstreffer durch den jüngsten im SVC-Team. Eric Bierod eroberte sich halblinks den Ball, trieb ihn bis an die Strafraumgrenze und traf mit einen trockenen Distanzschuss. Bei anhaltender Überlegenheit des SVC beruhigte sich das Spiel danach etwas
und die SG kam mit dem einen oder anderer Freistoß in Tornähe, aber zu keinen klaren Tormöglichkeiten. Kurz vor der Pause die nächste Beruhigungspille, als Sebastian Urban nach einem Missverständnis in der SG Abwehr den Ball erlief und am Gästetorwart vorbeischob.

Für die 2. Halbzeit war klar, wenn die SG überhaupt noch einmal ins Spiel kommen wollte, würde sie gleich zu Beginn alle Hebel in Bewegung setzen. Und der SVC tat das, was in einer solchen Situation das Beste ist, nämlich selbst ein schnelles drittes Tor nachlegen, in diesem Fall durch Ertan Cinar. Trotz der negativen Erfahrungen mit sogar einer 4:0 Führung (gegen den FSV Würges), an diesem Abend glaubte wohl niemand mehr an eine Wende, auch wenn die Gäste nie aufgaben, aber einfach zu wenige gefährliche Situationen vor dem SVC-Tor produzierten. Insgesamt plätscherte das somit früh entschiedene Spiel nun ein wenig vor sich hin, zur Unterhaltung der Zuschauer fielen aber noch 4 Tore. Zuerst sorgte Christopher Thuy mit einer schönen Direktabnahme für das 4:0 und Herbert Falkenbach traf mit einem Distanzschuss links unten. Und auch die Gäste leisteten ihren Beitrag zum Endstand mit zwei verdienten Ehrentreffern. Der Rest war Erleichterung, Jubel und ein sicherlich völlig inakzeptabler Alkoholkonsum für den Rest des Abends und der
Nacht, aber vermutlich auch für die kommenden Tage. 

Fazit: Ein dann doch noch wunderbares und verdientes Ende einer langen erfolgreichen Saison und einer Relegation, die sich zog wie Kaugummi und an diversen Nerven knabberte. Wer in 30 Spielen 76 von 90 möglichen Punkten holt, kann nicht soviel falsch gemacht haben. Nach den mehrfach knapp gescheiterten Versuchen in den Vorjahren zeigte die Mannschaft endlich Stabilität gegen Gegner aus der zweiten Tabellenhälfte, die man in der Vergangenheit immer mal wieder reich beschenkt hatte, und sehr starke Auftritte gegen direkte Konkurrenten, mit Doppelsiegen gegen Wilsenroth, Würges, Steinbach und Staffel. Und auch die beiden Unentschieden gegen den Meister, mit dem Last-Minute-Punktverlust in Thalheim, gehören in diese Kategorie. Zu einer solchen Saison gehören aber auch andere Momente, wie der sehr glückliche Last-Second-Sieg in Allendorf nach miserabler Leistung und die beiden einzigen aber bitteren Niederlagen gegen Runkel. Und nicht zu vergessen die dramatische Begegnung gegen den Nachbar FSV Würges, mit einem 5:4 nach 4:0 Führung. Das die Mannschaft auch in schwierigen Situationen die Grundregel beherzigte "Wenn man Aufsteigen will, muss man möglichst oft gut spielen, aber wenn man schon schlecht spielt, muss man wenigstens punkten" lag sicherlich an dem Zusammenhalt in der Mannschaft, aus der sich eine große Zahl von Spielern bereits seit vielen Jahren und schon aus der Jugend kennen, dem mittlerweile sehr breiten 1. mannschaftstauglichen Kader mit einer erfolgreich in Konkurrenz spielenden zweiten Mannschaft und natürlich dem scheidenden Trainer Ollie Meurer, dem die Mannschaft mit dem Aufstieg sicherlich das schönste Abschiedsgeschenk gemacht hat. Zusammen mit seinen Vorgängern (Ollie Meurer, Harry Zobel, Frank Kneipper) hat er den Seniorenbereich des SVC wieder neu aufgestellt und mit diesem Erfolg auch die jahrelange Aufbauarbeit im Verein und im Jugendbereich belohnt. Der Aufstieg wird sicherlich die Aufbruchstimmung der letzten Monate im SVC weiter befördern. Das nennt man wohl perfektes Timing. Für die neue Saison steht ein neues Trainergespann bereit, die Mannschaft bleibt zusammen und wird auf der einen oder anderen Position weitere Optionen bekommen. Der Blick geht also nach vorne und es wird spannend sein zu beobachten, wohin der Weg des SVC in den nächsten Jahren geht.

Aber jetzt ist erst einmal ausgiebiges Feiern angesagt!      

Weitere Bilder von Dominik Groß hier.