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Erster Sieg sorgt für Erleichterung!

SV Rot-Weiß Hadamar III - SG Selters II 0:3 (0:1)

Nach der ebenso kuriosen wie auch bitteren 2:3-Niederlage gegen den SV Wolfenhausen will die SG Selters II im Gastspiel beim SV Rot-Weiß Hadamar III endlich den ersten Sieg. Ein Traumstart in beiden Halbzeiten sowie ein überragender Torhüter Niklas Muth sorgen für einen 3:0-Auswärtssieg, den man aufgrund der personellen Situation nicht unbedingt erwarten konnte. Der Trainer kickt selbst 90 Minuten, der Ersatztorwart wird als Feldspieler eingewechselt.

Das Spiel begann für die Gäste wie gemalt: Nicht einmal zwei Minuten waren vorüber, als Kay Ungeheuers Befreiungsschlag für die niemals konsequente Hadamarer Hintermannschaft zum großen Problem wurde, Florian Philippsen den Braten gerochen hatte und den zu weit vor seinem Tor postierten Schlussmann Robert Lohr mit einem Schuss unter die Latte überlistete - 0:1 (2.). Ansonsten war das Spielverhalten beider Teams klar: Hadamar III rannte mit seinen technisch versierten Spielern an, Selters II lauerte auf Konter. Und hätten die Gäste einen dieser Konter besser ausgespielt, wäre den Einheimischen schon früh der Zahn gezogen gewesen. Sowohl Vincent Gotthardt, der völlig freistehend neben das Tor zielte (11.), als auch Florian Philippsen, der nach feinem Spielzug frei über den Kasten schoss (13.), hätten schon früh für eine kleine Vorentscheidung sorgen können. Doch es gab auch die andere Seite, denn die Fürstenstädter erspielten sich ebenfalls einige gute Torgelegenheiten. Irfan Düzel zielte aus 20 Metern etwas zu hoch (5.), Vitali Fetter schoss nach einer Ecke am langen Pfosten vorbei (10.), und SG-Torhüter Niklas Muth parierte einen strammen Schuss nach starker Einzelleistung von Samim Mansur zur Ecke (17.). Und auch auf der anderen Seite wurde es noch einmal gefährlich, als die Hadamarer Hintermannschaft den Ball zu kurz geklärt hatte und Moritz Knödler aus 16 Metern volley abzog - Keeper Robert Lohr klärte stark (19.). Ab diesem Zeitpunkt wurde es etwas ruhiger, auch weil die Gäste nun konsequenter verteidigten. Erst nach einer guten halben Stunde waren die "Wassermänner" wieder an der Reihe und hätten eigentlich das 0:2 erzielen müssen: Vincent Gotthardt servierte per Freistoß, Markus Sandmann legte klug per Kopf ab und Florian Philippsen setzte seinen überhasteten Schuss aus fünf Metern zu hoch an (31.). Kurz vor der Pause musste dann auch die Elf von Jan Eufinger noch einmal die Luft anhalten, als Erol Delibalta über die linke Seite durchgebrochen war, beim Querpass das Duo Kay Ungeheuer und Benedikt Schardt jedoch im Verbund klären konnten (42.)

Auch der zweite Durchgang begann für die Hausherren deprimierend. Gerade einmal 60 Sekunden waren vorüber, als Florian Philippsen von der linken Seite flankte und Vincent Gotthard aus kurzer Distanz per Direktabnahme zum 0:2 traf (47.). Der Treffer gab den Seltersern weitere Sicherheit, sodass nun eine kompakte Defensive für den Rest sorgen sollte. Doch Hadamar III gab sich nicht geschlagen und berannte das Tor von Niklas Muth. Der Keeper stand gleich dreimal im Mittelpunkt: Erst wehrte er einen gut platzieren 18-Meter-Schuss Irfan Düzels zur Ecke (49.), nach knapp einer Stunde lenkte er nach Düzel-Freistoß und Kopfball des eingewechselten Ali Agrisli das Leder über die Latte (60.) und wiederrum zehn Minuten später zeigte der Torwart nach einer Flanke von der rechten Seite und der folgenden Direktabnahme aus kurzer Distanz von Ali Agrisli einen schon fast unfassbaren Reflex (70.). Selters II fuhr nach dem zweiten Treffer nicht mehr ganz so viele Konter wie im ersten Durchgang, doch die, die folgten, hätten eigentlich Tore bedeuten müssen. So versäumte Florian Philippsen nach Pass von Vincent Gotthardt alleine vor Robert Lohr, der per Fußabwehr parierte, ebenso das 0:3 (73.) wie der Vorbereiter selbst (83.). Dass sich Hadamars Muhammed Sancak wegen Ballwegschlagens noch die Gelb-Rote Karte einhandelte, spielte keine allzu große Rolle mehr, auch wenn man den Platzherren zugute halten musste, niemals aufgegeben zu haben. Nachdem sich Peter Spitzlay bereits in der ersten Hälfte verletzte und Markus Sandmann ebenfalls nicht mehr weitermachen konnte, musste bei den arg gebeutelten Gästen auch noch Ersatztorhüter Lars Gendritzki als Feldspieler aushelfen. Dieser hätte sich beinahe über sein erster Tor freuen können, doch Vincent Gotthardt entschied sich in der Schlussminute für den eigenen Abschluss und markierte das 0:3 (90.).

Nach Abpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Patrick Heim stand für Selters II ein wichtiger Sieg, den es sich dank eines herausragenden Torhüters und einer ansonsten guten Kollektivleistung verdiente. Allerdings hätte das Spiel auch gut und gerne 11:7 für die Platzherren ausgehen können, doch das Wesentliche versäumten die Hadamarer an diesem Abend.

Am nächsten Sonntag empfängt die SG Selters II zuhause den noch verlustpunktfreien Spitzenreiter von der FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach.