FC Rubin Limburg-Weilburg - SG Hangenmeilingen/ Niederzeuzheim 2:5 (2:3)
Mit einem 2:5 (2:3) Auswärtssieg in einem zunächst spannenden und später äußerst kuriosen Spiel, setzte sich unsere SG das erste Mal diese Saison an die Tabellenspitze. Sollte man in Halbzeit eins noch zweimal einem Rückstand hinterher laufen, so bestimmte man in Halbzeit zwei gegen zum Ende nur noch 8 Rubiner klar die Partie. Mangelnde Chancenverwertung und die Tatsache dass jeder ein Tor schießen wollte und gerne mal den besser postierten Spieler übersehen wurde, verhinderten ein höheres Ergebnis.
Das Spiel begann zerfahren und fand größtenteils im Mittelfeld statt. In der 9.Minute nahm Schlegel einen weiten Einwurf mit dem Rücken zum Tor im Strafraum der SG an. Mit einer Drehung um seinen Gegenspieler Jung, hakte er sich bei diesem ein, und holte clever einen Elfmeter für seine Mannschaft heraus. Diesen verwandelte er höchstpersönlich und sicher zur 1:0-Führung (9.Spielminute – 1:0).
Es dauerte 20 Minuten bis die SG endlich ihr Spiel aufziehen konnte. Nach dem Mambeck auf Höhe des 5ers den Ball wenige Zentimeter neben den Pfosten setzte, scheiterten Born per Flugkopfball sowie abermals Mambeck aus 7 Metern an Torwart Schmochek. In der 31.Spielminute durfte dann das SG-Lager zum ersten Mal jubeln. Mambeck mit feinen Pass in den Lauf von Stahl, der keine Schwierigkeiten hatte, den Ball am herauslaufenden Schmochek vorbeizulegen (31.Spielminute – 1:1). Die SG war nun am Drücker, und erspielte sich vor allem über ihre schnellen Außen Chance um Chance. Die größte hatte Burkardt, der per Kopfball am glänzend reagierenden Schmochek seinen Meister fand.
Die Rubiner hatten durch einen Fernschuss die Gelegenheit zur erneuten Führung. Müller lenkte den Schuss von Betke gerade noch so zur Ecke ab. Dieser war es dann auch, der in der 39.Minute das schmeichelhafte 2:1 erzielte. Eine abgefälschte Flanke nahm er auf Höhe des 16ers volley und traf per Aufsetzer an Torwart Müller vorbei (39.Spielminute – 2:1).
Die SG zeigte sich davon keinesfalls geschockt und setzte alles daran noch vor der Halbzeit das Spiel zu drehen. Mit Beginn der 45.Spielminute sollten 3 spektakuläre Minuten folgen. Zuerst setzte sich Schuy nach Zusammenspiel mit Stahl auf der linken Außenbahn durch. Seine Flanke rutschte ausgerechnet dem vorher noch so glänzend reagierenden Schmochek durch die Finger und trudelte Richtung Torlinie, wo Markus Mambeck den Ball aus 2 Metern nur noch einschieben musste (45.Spielminute – 2:2). Wiederum eine Minute später hätte Mambeck zur erstmaligen Führung der SG treffen müssen! Einen zu kurz abgewehrten Ball von Schmochek, schoss er aus 3 Metern gegen das Lattenkreuz. Sein Kapitän machte es mit dem Pausenpfiff besser. Auf Höhe des 16ers angespielt, traf Julian Simon per Picke zum 2:3 (45+3.Spielminute – 2:3). Ein aufgrund der letzten 25 Minuten verdientes Pausenergebnis.
Kurz nach Anpfiff der 2.Halbzeit hätte Schlej für die Gastgeber ausgleichen können, scheiterte aber freistehend an Torwart Müller, der den Ball aus 6 Metern zur Ecke abwehren konnte.
In der 63.Spielminute grätschte Podviteskij Burkardt an der Strafraumgrenze aus vollem Lauf um und sah völlig zu Recht die Gelb-Rote-Karte. Der anschließende Freistoß landete in der Mauer. Die SG nutzte das Überzahlspiel nicht konsequent aus, kam aber dennoch zum nächsten Treffer. Nach Flanke von Born, hatte der eingewechselte Braun keine Probleme den Ball aus 5 Metern in die Maschen zu drücken. Vorausgegangen war abermals ein schöner Spielzug über mehrere Stationen (73.Spielminute – 2:4).
Der größte Aufreger des Spiels folgte in der 78.Spielminute. Nach dem Schiedsrichter Hammerschlag einen Zweikampf gegen Alexander Riemer abpfiff, brüskierte dieser sich lautstark auf Russisch. Dies fasste Hammerschlag, ohne ein Wort zu verstehen, als Beleidigung auf und stellte den verdutzten Riemer mit Glatt Rot vom Feld.
Die Chancen für weitere Tore waren da, aber gerade die Spielzüge über Außen wurden nicht mit letzter Konsequenz zu Ende gebracht. So dauerte es bis zur 82. Spielminute ehe man das Spiel entscheiden konnte. Ein eigentlich total harmlosen Fernschuss von Eisinger konnte Schmochek nur vor die Füße von Braun klatschen lassen. Dieser legte den Ball über den Torwart rüber und konnte nur noch mittels Notbremse gestoppt werden. Bei dem Spielstand und mit 2 Mann weniger eine harte aber vertretbare Entscheidung. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Born sicher zum 2:5 (82.Spielminute – 2:5).
Die SG muss sich ankreiden lassen, in den verbleibenden 8 Minuten nicht noch was fürs Torverhältnis gemacht zu haben. Chancen wurden schlecht ausgespielt, da nun jeder versuchte sich ins Torschützenregister einzutragen. Bei Müller konnte man sich bedanken, dass man nicht noch gegen 8 Mann ein Tor kassierte. Einen Weitschuss aus 20 Metern lenkte er kurz vor Abpfiff über die Latte.
Fazit: Auch ohne Spielertrainer Betz kann die SG Spiele gewinnen. Sieht man von den ersten 20 und den letzten 8 Minuten ab, so hat die Mannschaft von Übergangstrainer Christian Nied ein starkes Auswärtsspiel gezeigt. Nun gilt es gegen Aufstiegskandidat Linter nachzulegen, um sich weiter oben fest zu beißen. Mit 9 Punkten aus 3 Spielen kann man von einem geglückten Saisonstart sprechen.
FC Rubin Limburg: Schmochek, Huck, Podviteskij, Schlotgauer, Boos, Kelm, Rutz, Betke, Schlegel, Riemer, Schlej (Riemer, Bibikov)
SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim: Müller, Kaiser, Eisinger, Jung, Burkardt, Simon, Schuy, Born, Ludwig, Stahl, Mambeck (Lang, Horn, Scholz, Schmid, Braun)
Tore: 1:0 Waldemar Schlegel (9.Spielminute – Elfmeter) ; 1:1 Raphael Stahl (31.Spielminute) ; 2:1 Eugen Betke (39.Spielminute) ; 2:2 Markus Mambeck (45.Spielminute) ; 2:3 Julian Simon (45.Spielminute + 3) ; 2:4 Carsten Braun (73.Spielminute) ; 2:5 Tim Born (82.Spielminute – Elfmeter)
Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rote Karte – Waldemar Podviteskij (Wiederholtes Foulspiel – 63.Spielminute), Rote Karte – Alexander Riemer (Beleidigung – 78.Spielminute), Alexander Schmochek (Notbremse – 82.Spielminute)
Schiedsrichter: Kevin Hammerschlag