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Stellungnahme der TSG Oberbrechen zum Spiel TuS Eisenbach – TSG Oberbrechen am 14.08.2016 und zum Nachtrag des TuS Eisenbach

Kann und sollte man in einem Spiel mit derartigem Verlauf und Ende abseits jeden sportlich-fairen Wettkampfs einen Schuldigen suchen und versuchen auszumachen?

Der TSG Oberbrechen liegt es fern und es ist nicht ihre Art, Spieler des Gegners, in diesem Fall des TuS Eisenbach, namentlich öffentlich an den Pranger zu stellen oder gar über gegnerische „Spieler mit Migrationshintergrund“, die angeblich einen Bonus für Beleidigungen erhalten, zu parlieren.

Beispielhaft sei jedoch erwähnt, dass man einen tätlichen Angriff eines Eisenbacher Spielers interpretieren könnte, als dieser sich aufgebracht und in Rage eine Bierflasche griff und auf Oberbrecher zugehen wollte und nur unter großer Anstrengung von einem Mitspieler zurück gehalten und zu Boden gerungen werden konnte. Ein Beispiel für ein Verhalten unterster Ebene, von denen sich bestimmt viele weitere auf beiden Seiten finden lassen – zwei wurden bereits von Herrn Erwe gefunden.

Jedoch muss die Betrachtung beider Seiten erlaubt sein und es wird niemals möglich sein, den Verursacher oder Schuldigen einer derartigen Eskalation ausfindig zu machen. Sicherlich trägt der Schiedsrichter seinen Teil dazu bei (es konnte beobachtet werden, dass er sich in der Halbzeitpause sogar auf Diskussionen mit Zuschauern einließ), indem er Tätlichkeiten nicht ahndet oder nicht ahnden kann, weil sie im Verborgenen geschehen. Sicherlich tragen die Zuschauer – hüben wie drüben – dazu bei, indem sie - in den Amateurligen immer unmittelbar am Spielfeldrand stehend – wild schimpfen, beschimpfen und oft auch unsachgemäß kommentieren und nicht selten provozieren. Zweifelsohne tragen die Trainer und Verantwortlichen beider Seiten dazu bei und IMMER haben 22 verschiedene oft noch recht junge Menschen mit den unterschiedlichsten positiven wie auch nicht unbedingt positiven Charaktereigenschaften, Hintergründen und persönlichen Eigenarten und Erfahrungen ihren nicht unerheblichen, ja wahrscheinlich großen Anteil daran. Doch will man hier jemanden – noch dazu vom Gastverein - herauspicken und öffentlich namentlich an den Pranger stellen und ihm bescheinigen, er gehöre nicht auf den Fußballplatz? Dies ist ein Verhalten, von dem die TSG Abstand nimmt - im Übrigen muss hier eindeutig klargestellt werden, dass der TSG-Akteur Serdar B. mit keiner Silbe den verstorbenen Vater von Miguel C. beleidigt hat!

Tätlichkeiten und Beleidigungen gab es an diesem Sonntag auf Heim- wie auf Gastseite, es gibt ein Wort das andere, auf Aktion oder Provokation folgt Reaktion und die Situation eskaliert – leider, aber zum Glück selten, derart drastisch wie am Sonntag.

Nun sind wir an dem Punkt, wo Eisenbach Stellung genommen hat und die TSG hat Stellung genommen. Des Weiteren hat ein Telefonat zwischen den Trainern von Oberbrechen und Eisenbach stattgefunden, in dem sich beide im Namen des Vereins für das Fehlverhalten einiger Spieler und die Geschehnisse entschuldigten. Außerdem hat der Eisenbacher Trainer mitgeteilt, dass sich die Mannschaft von dem Nachtrag des Vereins distanziert.

Zur Beantwortung der eingangs in den Raum gestellten Frage:

Es kann nach einem Spiel mit derartigen Ausschreitungen, die zweifellos schockieren, deren Zeuge viele Beteiligte wie Zuschauer bestimmt das erste und hoffentlich einzige Mal wurden, keinem die (Haupt)Schuld zugewiesen werden. Hoffentlich sieht man in einem Spiel zwischen im Grunde freundschaftlich verbundener Nachbarvereine und auch generell niemals wieder Menschen angsterfüllt ihre Kinder im Laufschritt davon tragen, Männer im Seniorenalter wütend die Fäuste schwingen oder Fußballer, die von drei oder mehr Kameraden davon abgehalten werden müssen, auf Gegenspieler loszugehen.

Ohne dem TuS Eisenbach Ratschläge erteilen zu wollen: jeder der beiden Vereine sollte in den eigenen Reihen die Vorkommnisse aufbereiten und dafür Sorge tragen, dass so etwas niemals wieder vorkommt.