Spielbericht Hessenliga Gruppe B
SC Hessen Dreieich gegen TUS Dietkirchen 2:1 (0:0)
Was für ein schönes Stadion! Nicht zu groß, nicht zu klein. Wie „aus dem Ei gepellt“. Freundliche Atmosphäre. Parkplatzordner, extra für das Spiel gedruckte Eintrittskarten, Stehplätze, Sitzplätze, Bildschirm mit Zeitanzeige und Bildern von den Torschützen und den ein-und ausgewechselten Spielern, auch des Gegners, fast zeitgleich, also ein hellwacher Stadionsprecher. Perfekt bis ins Detail! Schon deshalb hätte Dreieich einen Aufstieg verdient! Das muss jeder neidlos anerkennen.
Lediglich der (gerade erst neu ausgelegte?) Rasen hatte (vielleicht deshalb) etwas zu viel Höhe, „schweres Geläuf“ ( Zuschauerkommentar). Man hätte durchaus Ostereier darin verstecken können. Und die Netze vor den Tribünen wirken etwas unangenehm abtrennend für den Zuschauer, aber wahrscheinlich gibt es dafür wieder irgendwo ein Gesetz!?
Ob die spielerische Qualität von Dreieich mit der oben genannten des Umfeldes mithalten kann, musste jeder Zuschauer für sich selbst beantworten. Auf jeden Fall spielte sich das Spielgeschehen eher etwas mehr Richtung Dietkirchener Strafraum ab. In der 7. Minute musste Max Gotthardt mit einem erstaunlichen Reflex das 1:0 verhindern. Aber in der 10. Minute machte der TUS nach Flanke von Dennis Leukel und Kopfball von Jonathan Mink aus kürzester Entfernung knapp über das Tor klar, dass mit ihm zu rechnen war, munter mitgespielt werden würde, was sich für das weitere Spiel bewahrheitete. Es ging hin und her. In der 21. Minute musste Ahmad Hellal Hosainie das 0:1 nach einen immer länger werdenden Kopfball von Mink mit einer Flugparade verhindern. Auf der Gegenseite ein Freistoß aus ungewöhnlicher Position direkt an der Torauslinie/Strafraumlinie in den Rückraum. Der direkt aufgenommene Ball krachte an den Pfosten.
In der 38. Minute hätte eigentlich ein klarer Rückpass auf Torwart Hosainie, den dieser mit beiden Händen aufnahm, als Absicht gewertet werden müssen. Der Pfiff blieb aus.
In der 52. Minute verlagerte Robin Dankof quer auf Moses Nickmann, der den Ball nicht weit von der Mittellinie entfernt halb hoch in den Strafraum brachte, um vom in den Strafraum laufenden Leukel direkt mit dem Kopf ins lange obere Ecke befördert zu werden. Hosainie streckte sich vergebens. Ein Traumtor, wie gemalt, wie aus dem Bilderbuch! 0:1.
In der 58. Minute konnte sich Dreieich durch Zubayr Amiri, links im Strafraum zu sehr frei stehend, mit einem flachen Schuss ins linke lange Eck zum 1:1 durchsetzen. Nachdem Mink in der 59. aus kurzer Entfernung nur das Außennetz getroffen hatte, im Gegenzug Toni Reljec im Strafraum kurz auf Lino Lagator, der aus 5 Metern den Ball nur noch zum 2:1 unter die Latte nageln musste.
Für die Folgezeit hätte man mit einem sicheren Sieg von Dreieich gerechnen können, aber Dietkirchen spielte weiter gleichwertig mit und hätte in der 89. mit zwei Großchancen direkt hintereinander noch den Ausgleich erzielen können, den man nicht als unverdient hätte ansehen müssen. So blieb es beim 2:1. In der 83. musste Abassin Alikhil nach Gelb-Rot das von beiden Seiten deutlich fair geführte Spiel verlassen.
Die drei Punkte für Dreieich sind in der folgenden Aufstiegsrunde für diese ohne Wert und die verlorenen drei Punkte werden Dietkirchen in der Abstiegsrunde, dann getrennt von Dreieich, auch nicht fehlen. Leider ist die Regelung so, die man akzeptieren muss, weil es kein richtig oder falsch gibt. Egal welche Regelung, sie hat immer Vor-und Nachteile.
Das Spiel ließ sich so als trotzdem ernsthaftes, sehr ansehnliches „Übungsspiel“ sehen. Ein wirkliches Spiel, ein Spiel, das seinen Sinn im Spiel hatte, was in der Hessenliga eher weniger häufig der Fall ist. Ein schöner Abend.
Dreieich: Hosainie, Mladenovic, Amiri (81.Burggraf), Alikhil, Reljic, Streker, Dejanovic, Mouhaman, Lagator (87.Gavric), Wachs, Barusic (44.Wolf)
Dietkirchen: Gotthardt, Nickmann, Schmitt (83.Lengwenus), Böcher, Hautzel, Kratz (66.Schmitz), Leukel, Dankof, Zuckrigl, Bergs, Mink (80.Gross)
Schiedsrichter: Timo Hager
Tore: 0:1 Dennis Leukel (52.), 1:1 Zubayr Amiri (58.), 2:1 Tino Lagator (60.)
Zuschauer: 217