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Dietkirchen landet Überraschungs-Coup

Jason Schäfer mit dem Treffer des Tages

Jason Schäfer (weißes Trikot) setzt sich im Luftduell gegen Matthias Neugebauer und Mirko Dimter durch und köpft zum 1:0 für den TuS Dietkirchen ein. Foto: Dominik Groß

SV RW Hadamar - TuS Dietkirchen 0:1 (0:0)

Im Spiel 1 der neuen Dietkirchener Zeitrechnung gelingt Aufsteiger TuS Dietkirchen beim favorisierten langjährigen Hessenligisten SV Rot-Weiß Hadamar vor der Rekordkulisse von 1000 Besuchern ein knapper 1:0-Erfolg.

Die Heimelf war mit dem Anpfiff bestrebt, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen und setzte nach und nach die Gäste-Elf in der eigenen Hälfte fest. In der Offensive trieb der lauffreudige Jerome Zey seine Kollegen immer wieder an. Im Ergebnis führte das zu etlichen Chancen (u.a. Aschenkewitz 10. u. Zey 25.). Raphael Laux im Tor der Dietkirchener erwies sich in den Strafraumszenen  als ruhender Pol. Dietkirchener Angriffsbemühungen versandeten meist in der gut organisierten  Hadamarer Abwehr, die lange keine Bewährungsprobe zu bestehen hatte.

Dietkirchens einzige Chance im ersten Durchgang resultierte aus einem Kommunikationsmanko in der Neugebauer-Familie. Das Brüder-Paar Matthias und Markus war sich einen Augenblick nicht einig. Maximilian Zuckrigl kam unversehens zu einer faustdicken Chance, traf allerdings nur das Außennetz am kurzen Pfosten. Der Abschluss ins lange Eck wäre sicher die erfolgversprechendere Option gewesen.

Mit Spielanteilen 80:20 zugunsten der Gastgeber verabschiedeten sich die Mannschaften in die Pause. Das Spielniveau auf der Skala von 1 bis 10 wäre bei 5 anzusiedeln.

Der zweite Durchgang präsentierte sich anders und mit veränderter Verteilung. Die Verhältnisse waren jetzt ausgeglichen. SVH kam  in der 46. Minute zu einer guten Chance, als Aschenkewitz aus 10 Metern Schrägdistanz Laux auf dem Posten sah. Da war mehr drin. Drei Minuten später markierte Jason Schäfer das Goldene Tor mit einem Kopfball. Die Freistoßflanke von rechts hatte Kevin Kratz maßgerecht serviert. Beim Kopfballtorpedo des Schützen war Christopher Strauch ohne Chance.

Die Wörsdörfer-Elf hatte mit Beginn der zweiten Halbzeit die Angst des Kaninchens vor der Schlange ganz abgelegt, wurde frecher und zeigte jetzt auch Kombinationsfußball. Die Hausherren erhöhten ihrerseits die Schlagzahl, trafen aber nun auf eine gut gestaffelte Dietkirchener Defensive. Und am Ende stand da ja noch immer Raphael Laux im Kasten. Bei Steffen Rückers Schuss knapp am linken Pfosten vorbei stand das Glück den Gästen Pate. Fünf Minuten vor dem Abpfiff zündete Hadamar-Coach Steffan Kühne dann die Allzweckwaffe David Sembene. Der hochaufgeschossene Athlet sollte die Versäumnisse von 80 Minuten noch gut machen und nach einem Standard vielleicht noch den Ausgleich besorgen. Bei einem missglückten Kopfball, einem „Ekelball“ für einen Keeper, behielt Raphael Laux stoische Ruhe. Danach war Schluss. Der Dietkirchener Anhang hatte Grund zum Jubeln. Applaus vom Hang. Im Hadamarer Lager sah man lange Gesichter.

Ein strahlender TuS-Abteilungsleiter Peter Schmitt gab lapidar zu Protokoll: „Die erste Halbzeit geht klar an Hadamar, die zweite an uns.“

Hadamars Coach Stefan Kühne leitete sein Statement mit der Feststellung ein: “Zur Halbzeit hätten wir 4:0 führen müssen.“

Sein Dietkirchner Trainerkollege Thorsten Wörsdörfer: „Wir freuen uns über die ersten drei Punkte für den Klassenerhalt. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns aus der Umklammerung befreien. Ich möchte keinen Spieler hervorheben. Bei uns ist es stets wie auch heute die Mannschaft, die erfolgreich sein kann.“ Dies ist und bleibt das Credo des erfahrenen Übungsleiters.

Bereits am 17. August hat Hadamar auf dem Reckenforst Gelegenheit, die Schlappe auszubügeln. Die Wörsdörfer Elf wird alles daransetzen, dies zu verhindern.

SV Rot-Weiß Hadamar: Christopher Strauch, C. Jintra, Mirko Dimter, Markus Neugebauer, Yuki Nogouchi (85. David Sembene), Jerome Zey, Raymond Aschenkewitz (60. Denis Oriana), Steffen Rücker, Florian Kröner (72. Niklas Kern), Jonas Herdering, Matthias Neugebauer.

TuS Dietkirchen: Raphael Laux, Moses Nickmann (89. Mario Dietrich), Niklas Schmitt, Lukas Hautzel, Kevin Kratz, Marco Müller (79. Patrick Schmitt), Maximilian Zuckrigl, Jason Schäfer, Jonathan Mink (65. Marvin Heibel), Nils Bergs, Patrick Kuczok.

Schiedsrichter: Christoffer Reimund.

Assistent I: Patrick Werner  Assistent II: Marius Ulbrich.

Tor: 0:1 Jason Schäfer (49.).

Besondere Vorkommnisse: keine.

Zuschauer: 1.000.

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