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Schmerle als Erfolgsgaranten des KSV Hessen Kassel

Der KSV Hessen Kassel möchte in der Rückrunde nochmal Gas geben. Foto: Patrick Jahn

Beim KSV Hessen Kassel ist Mitte November noch einiges möglich. Platz drei steht in der Tabelle für die 200.000 Einwohner-Stadt nach dem 17. Spieltag. Diese Position ist vor allem zwei Spielern zu verdanken, die das Team in der Offensive immer wieder antreiben. Es handelt sich um Sebastian Schmeer und Ingmar Merle, die gemeinsam auf 17 Tore kommen. Führt die Rückrunde Kassel zumindest noch auf den Relegationsplatz?

Zehn Punkte Rückstand nur schwer aufzuholen

Aktuell befindet sich Hessen Kassel nicht in der besten Position, um den Aufstieg anzupeilen. Trotz der Klasse-Leistungen von Einzelspielern stehen bereits vier Unentschieden und drei Niederlagen auf der Habenseite. Nach 17 Spieltagen bedeutet dies zwar zugleich auch zehn Siege, doch <link ligen-pokal hessenliga>zwei Klubs waren bislang noch besser in Form. Bei ihnen handelt es sich um den FC Gießen und den FC Bayern Alzenau. Vor allem die Gießener überzeugten bislang und haben bereits 14 Siege auf dem Konto, befinden sich deshalb bereits zehn Punkte vor dem KSV. Die Offensive des Tabellenführers zeigte sich bislang unglaublich stark und erzielte bereits 58 Tore – ein Schnitt von 3,4 pro Spiel. Nicht zuletzt deshalb erscheint der große Vorsprung nur recht schwer aufzuholen. Immerhin der Relegationsplatz von Bayern Alzenau könnte in Sichtweite bleiben, solange Hessen Kassel weiter fleißig Punkte sammelt, um den Vorsprung zu verkleinern. Dass bis Weihnachten kaum mehr Punkte verloren werden können, bringt Extra-Druck in den Verein.

Diesem scheinen vor allem zwei Spieler gewachsen zu sein, sodass man in Kassel laut HNA bereits vom Robbery der Hessenliga spricht. Es handelt sich zwar nicht um eine gefährliche Flügelzange in ihren besten Zeiten wie der Franzose und Niederländer, doch Tore schießen können Sebastian Schmeer und Ingmar Merle allemal. Zusammen nennt sich das Duo Schmerle und kommt auf 17 Treffer nach ebenso vielen Spieltagen. Das Problem ist unterdessen, dass sie die einzigen Spieler sind, die wirklich Torgefahr ausstrahlen. Insgesamt erzielte der KSV "nur" 29 Tore und stellt damit die zweitschwächste Offensive der Top-Sieben - 1,71 Tore pro Spiel. Was neben Schmerle deshalb bisher vor allem funktionierte, war die Abwehr von Kassel. Die ließ mit 15 Gegentoren schließlich die zweitwenigsten der gesamten Liga zu. Wieder einmal besser: der FC Gießen. Bei den Gießenern handelt es sich diese Saison also scheinbar um den FC Bayern der Hessenliga, welcher derzeit bei Betway mit einer Quote von 1,28 auf die Deutsche Meisterschaft geführt wird (Stand 11. November). Bis zu solchen Ehren wird es in Gießen noch ein wenig dauern, doch immerhin der Aufstieg in die Regionalliga könnte machbar sein.

Schon immer blindes Verständnis der Goalgetter

Ingmar Merle (re.) kommt auf aktuell acht Treffer. Foto: Patrick Jahn

Die Geschichte der beiden Goalgetter ist eine lange, die bis in die Jugendmannschaft des SC Neukirchen zurückführt. "Wir haben uns schon immer gut ergänzt", unterstreicht Merle, der mit seinen 28 Jahren im besten Fußballer-Alter steckt und seit 2012 beim KSV Hessen Kassel spielt. Dort traf er im gleichen Jahr in Sebastian Schmeer auf einen weiteren Neuzugang, der bereits 31 Jahre alt ist. Selbst die Geburtsorte Homberg und Schwalmstadt befinden sich nur rund 17 Autominuten voneinander entfernt. Die echten Hessener Jungs trafen sich ebenfalls in der Rückrunde 2015/16 bei Borussia Fulda. Während Schmeer sich von Kassel ausleihen ließ, spielte Merle bereits ab Saisonbeginn für Fulda, ehe er nach einer Spielzeit beim KSV Baunatal wieder zu Hessen Kassel zurückkehrte. Neben dem gemeinsamen Fußballklub kreuzen sich die Wege der beiden Freunde auch während des Arbeitstages immer wieder einmal. Schließlich besitzen beide einen Job bei Volkswagen.

Auf dem Platz bleibt es jedoch für Trainer Tobias Cramer am wichtigsten, schließlich soll dort der Aufstieg zurück in die Regionalliga Südwest gelingen. Der einzige Grund für den Hessenliga-Aufenthalt ist schließlich der Punktabzug aufgrund der Insolvenz am 9. Juni, der neun Punkte mehr und den sicheren Platz 11 bedeutet hätte. Freilich war dies kein Grund für Merle und Schmeer, das Weite zu suchen. Trainer Cramer weiß: "Sie bringen eine gewisse Reife mit und halten in wichtigen Situationen dem Druck stand." Mittelstürmer Schmeer kann sich in den Hessenliga-Spielen stets auf seinen zuverlässigen Nebenmann Merle verlassen. Dieser schätzt sich selbst treffend eher als "Arbeiter" ein, der die langen Wege macht, um seinem Freund und Kollegen zu helfen. Die Spiele gegen Schlusslicht Ederbergland und Eddersheim sowie den Hünfelder SV bieten erst einmal die Möglichkeit, weitere Punkte auf Tabellenführer Gießen gutzumachen. Inwieweit das letztlich gelingt, hängt auch vom erfolgreichen Sturmduo Schmerle ab.