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Mit der Punkteteilung können beide Teams Leben - Die Serie der Fürtsenstädter hält weiter an

SV RW Hadamar - KSV Baunatal 1:1 (0:1)

Hadamars Trainer Florian Dempewolf hatte vor der Partie zwei Wünsche geäußert. Zum einen die Serie von nunmehr 9 ungeschlagenen Partien nicht abreißen zu lassen und zum anderen die Punktzahl 34 aus dem Dezember 2016 einzustellen. Teil eins der Wünsche ging in Erfüllung, Teil zwei ist bei 29 Punkten nicht mehr realisierbar, selbst wenn den Rot Weissen im letzten Spiel des Jahres, am kommenden Samstag gegen Griesheim, noch ein Sieg gelingt.

Man muss dem Trainer und dem Team einmal mehr ein Kompliment aussprechen. Außer den sechs verletzungsbedingten Ausfällen, musste der Coach auch noch auf den zuletzt dreimal sehr erfolgreich mitspielenden Cagri Yigit verzichten, der sich am letzten Sonntag im Gruppenligaspiel gegen die SG Höchst eine Rote Karte eingehandelt hat.

Den Gästen merkte man von Beginn an, dass sie die „Schmach“ von der 1:6 Niederlage am 3.Oktober tilgen wollten. Entsprechend aggressiv und teilweise ruppig führten sie die Zweikämpfe, standen gut in der Defensive, brachten aber in der Offensive in Halbzeit eins nur eine gescheite Aktion zu Stande und die führte gleich zum 0:1 in der 33.Minute. „So etwas nennt man effizien,“ meint Florian Dempewolf in seiner Analyse. Er sprach die Entstehung des Gästetores an, bei dem vor allem die heimische Defensive, nicht beherzt genug eingriff und zudem der Torschütze Manuel Pforr „mutterseelenallein“ stehend aus 5 Metern Torentfernung keine Mühe hatte, das Leder im Netz unter zubringen. Bis zu jener Aktion war der SV Hadamar die aktivere Mannschaft, hatte deutlich mehr Ballbesitz, kombinierte teilweise sehr gefällig, spielte aber die finalen Pässe nicht so wie gewohnt, sodass Leon Burggraf, Jann Bangert, Jerome Zey und Co nur selten in die gefährlichen Zonen des KSV Strafraum eindringen konnten. Jann Bangert kam nach Jerome Zey´s gutem Anspiel in der 10.Minute einen Bruchteil zu spät, sodass Keeper Bielert noch mit dem Fuß klären konnte. Nach dem Führungstreffer der Gäste agierten die Hausherren einige Minuten etwas ratlos, bis in den Schlussminuten der ersten Halbzeit Jann Bangert richtig Pech hatte, weil sein platzierten Torschuss ins lange Eck vom Innenpfosten des Gehäuse wieder ins Feld zurück sprang. „Da hätten wir das 1:1 vor der Pause schon machen können,“ sah auch Demepwolf später diese Aktion als einen Treffer wert.

Das „Versäumte“ holte Youngster Jerome nur 2 Minuten nach Wiederbeginn nach. Aus gut 16 Metern, in zentraler Position zum Tor, hielt der Dorndorfer einfach mal drauf und überwand mit einem Flachschuss den etwas indisponierten Bielert zum 1:1 Ausgleich. Es war der Auftakt zu einer turbulenten zweiten Halbzeit. Nur 2 Minuten später erstarb der Torschrei des heimischen Anhang, weil Patrick Kuczok´s Kopfball statt im Netz um Zentimeter daneben ins Aus ging. In der Folge lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch, in dem es hin und her ging und vor allem die kämpferische Note vorherrschte. Nach 65 Minuten lag das 2:1 für Hadamar in der Luft. Pascal Bielert „kratzte“ das Leder nach einer auf den kurzen Pfosten geschlagenen Ecke von Jonas Herdering noch gerade so aus dem Gehäuse. Wenige Minuten später scheitert Jann Bangert in letzter Sekunde am Torerfolg. Sein Schuss wurde zur Ecke abgewehrt. Nachdem die Hausherren diese Chancen vertan hatten, witterten die Gäste nochmals Morgenluft und spielten ihrerseits auf Sieg. Zweimal lag der KSV Führungstreffer in Reichweite. Nachdem Christopher Strauch nach einer Ecke am Leder vorbeigriff, konnten seine Kameraden den Torschuss von Nico Schrader zum Glück auf der Linie blocken.(78.Min) Vier Minuten später stand der Keeper des SVH erneut im Mittelpunkt, als er gegen Wilhelm das Eins gegen Eins Duell gewann (82.Min).

Ganz turbulent ging es in den Schlussminuten zu. Bei einer Doppelchance von Jonas Herdering und Jerome Zey machte Pascal Bielert im KSV Tor seinen Lapsus beim Ausgleich mehr als wett und veranlasste nach  seinen beiden phantastischen Abwehrparaden die beiden Hadamarer Akteure zum sich die Haare raufen. (86.) Die größte Möglichkeit in diesem sehr intensiv geführten Spiel noch für ein Happy End aus Hadamarer Sicht zu sorgen, vergab Kapitän Jonas Herdering in der 90.Minute, der aus fünf Metern Entfernung das Leder über die Querlatte in den Abendhimmel schoss.

„Mit dem einen Punkt kann ich angesichts der Umstände leben, wenngleich meine Mannschaft nach ihrer guten Leistung in Halbzeit zwei auch einen knappen Sieg verdient hätte,“ so SVH Coach Flo Dempewolf nach den 90 Minuten. „Hier muss man erst einmal einen Punkt holen," war auch sein Baunataler Kollege Torsten Nebe mit der Punkteteilung am Ende nicht unzufrieden. 

Hadamar: Strauch, Kuczok, Schraut, Neugebauer, Böcher, Burggraf, Bangert, Rücker, Löbig, Herdering, Zey. (Schmidt) Kunisch, Nogi).

Baunatal: Bielert, Wolf, Möller (56. Han, , Pforr, Schrader, Grashoff, Bandowski, Schäfer (89. Petrukhin), Borgardt, Krengel, Springer.

Tore: 0:1 Manuel Pforr (32.), 1:1 Jerome Zey (47).

Schiedsrichter: Safi (Erlensee)

Zuschauer: 170