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Die Fürstenstädter setzen Ausrufezeichen!

Patrick Kuczok (rotes Trikot) rettet in höchster Not. Fotos: Carsten Dorth

Leon Burggraf kommt in der Szene einen Schritt zu spät.

Das tut beim Hinsehen schon weh. Robin Böcher im Kopf-/Fußduell gegen den Stürmer von Watzenborn.

SV RW Hadamar – SC Watzenborn/Steinberg  3:1 (2:1)

Ein Ausrufezeichen zum richtigen Zeitpunkt setzte die Elf von Trainer Florian Dempewolf am Samstagnachmittag im Hessenligaspiel. Auf dem Kunstrasen in Niederhadamr erkämpfte sich die Mannschaft im wahrsten Sinne des Wortes einen 3:1 (2:1) Erfolg gegen den Regionalligaabsteiger aus Mittelhessen. Jann Bangert bewies bei seinem Startelf-Debüt in der Liga seine Torjäger-Qualitäten und traf vor der Pause mit einen Doppelpack. Einziger „Wermutstropfen“ in die Freude um diesen wichtigen Erfolg ist die schwere Verletzung von Leistungsträger Marius Löbig, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss schon nach 32 Minuten das Feld verlassen musste.

 „Wir haben uns heute endlich mal für unsere starke kämpferische Leistung belohnt. Meine Mannschaft hat toll gekämpft und sich diesen Sieg verdient“, freute sich Trainer Florian Dempewolf nach den spannenden 90 Minuten.

Die erste Torchance verzeichneten die favorisierten Gäste: Abdenour Amachaibou setzte nach abgefälschter Flanke von Barbaros Koyuncu einen Kopfball knapp neben das Gehäuse (5.). Auf der Gegenseite hätte Jann Bangert, beinahe einen Fehler von SC-Keeper Tolga Sahin (8.) bestraft. Hinter seinem Torschuss war aber zu wenig Druck, so dass Sahin seinen Lapsus ausbügeln konnte. In der 24. Minute stand der 20-Jährige Neuzugang abermals im Blickpunkt. Nach feinem Pass in den Laufweg fackelte Bangert nicht lange und schoss ins untere Eck zu 1:0 Führung des SV Hadamar ein. Der kurz darauf fallende Ausgleich der Gäste hatte einen faden Beigeschmack. Bei einem Flankenball und Luftzweikampf zwischen Patrick Kuczok und seinem Gegenspieler wurde der Hadamarer mit einem Ellenbogenschlag im Gesicht getroffen. Er blieb benommen im  Strafraum liegen. Während die Hausherren auf den Pfiff von Referee Christian Stübing warteten, der aber unverständlich ausblieb, kam Watzenborns Johannes Hofmann an den Ball. Statt den Ball fair ins Aus zu spielen, nutzte Hofmann die Verwirrung und beförderte das Leder ins Tornetz. Wenn dann der gegnerische Trainer noch seine Spieler mit der Bemerkung animiert „spielt weiter“ ist das eine mehr als unsportliche Aktion, die auch Florian Dempewolf im Pressegespräch bedauerte. Einen weiteren negativen Schlag musste der Trainer und sein Team kurz darauf hinnehmen. Marius Löbig strebte alleine aufs gegnerische Tor zu, setzte zum Torschuss an und verletzte sich dabei. Mit Verdacht auf Muskelfaserriss musste der Leistungsträger des SVH ausgewechselt werden. Für ihn kam Jerome Zey. Hadamar ließ sich von diesen Aktionen aber nicht entmutigen. Nach einem Traumpass von Benjamin Kretschmer schlug Bangert erneut zu (35.). Dieses Mal landet der Ball im anderen Toreck. Annahme und Vollendung waren spitze. Doch fast hätte Amachaibou, wie beim 1:1 Ausgleich zuvor, die schnelle Antwort der Gäste parat gehabt. Diesmal wurde Robin Böcher bei einem Zweikampf am Kopf getroffen. Abermals blieb der Pfiff aus. Zum Glück für die Fürstenstädter köpfte Henn den Ball über das Tor. Überhaupt legten die Gäste, von denen die meisten ihren Hadamarer Gegenspielern körperlich überlegen waren, eine raue Gangart an den Tag.

In der zweiten Halbzeit hatten die Watzenborner die optische Überlegenheit klar für sich. Allerdings, ohne dabei gute Chancen zu kreieren. Was auch an der herausragenden Defensivleistung von Rot-Weiß lag. Bis auf einen Kopfball von Rafael Szymanski (78.) passierte nichts vor dem Tor von Christopher Strauch. Bei einem der Hadamarer Konterangriffe schnappte sich Mohamad Zouaoui kurz hinter der Mittelinie den Ball und sprintete nach vorne. Nach feinem Doppelpass mit Jerome Zey stand er plötzlich frei vorm Gehäuse des SC  und behielt die Ruhe vor dem alles entscheidenden 3:1, dass seine Mannschaft endlich nach 3 sieglosen Wochen wieder positiv nach vorne schauen lässt.

„Heute haben wie keine Konzentrationsfehler in der zweiten Hälfte gemacht, die uns in den letzten Spielen um den Lohn unserer Aufwandes gebracht haben. Das und unsere starke kämpferische Leistung waren heute ausschlaggebend für den Sieg", gab ein sichtlich erleichterter Florian Dempewolf zu Protokoll. Aus dem starken Kollektiv hob der Trainer seinen Neuzugang Jann Bangert hervor. „Da haben wir einen richtig guten Fang gemacht. Er hat heute mit seiner Entschlossenheit vor dem Tor den Unterschied ausgemacht.“

Hadamar: Strauch - Schraut, Kuczok, Böcher, Löbig (32. Zey) - Neugebauer, Kretschmer - Bangert (65. Schmidt), Herdering, Zouaoui - Burggraf (88. Merfels).

Tore: 1:0 Jann Bangert 24.Min, 1:1 Hofmann (26.Min), 2:1 Jann Bangert (34. Min), 3:1 Mohamad Zouaoui  86.Min.

SR: Stübing (Gründau)

Zuschauer: 280.

Weitere Bilder von Carsten Dorth in der Galerie.