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Dämpfer für die Fürstenstädter - Heimniederlage gegen Aufsteiger Ginsheim

SV RW Hadamar – VfB Ginsheim 0:1 (0:0)

Man muss lange zurückdenken um sich an ein Heimspiel zu erinnern, in dem die Mannschaft von Trainer Florian Dempewolf eine so schwache Vorstellung wie an diesem Abend geboten hat. Nach dem 5:0 gegen Bayern Alzenau und der Aufholjagd beim 2:2 in Frankfurt hätte die Mannschaft eigentlich vor Selbstvertrauen nur so strotzen müssen. Doch irgendetwas muss in den letzten Tagen passiert sein, dass man eine solche Leistung ablieferte. Der Trainer hatte seine Nr 1, Christopher Strauch auf die Bank gesetzt und Leon Hasselbach ins Gehäuse beordert. Marius Löbig spielte links in vorderer Reihe und Jörn Heep nahm dessen Platz in der Viererkette ein. Dafür schaute Raphael Schmidt zunächst von der Bank zu.

Von Beginn an hatte man den Eindruck das wird heute eine ganz zähe und schwierige Aufgabe für den Gastgeber, der es nicht verstand, gegen das frühe Anlaufen der Ginsheimer Akteure eine Lösung zu finden. So mussten sich die Zuschauer 15 Minuten lang gedulden, bis sie eine Toraktion zu sehen bekamen. Die verbuchte der Aufsteiger durch Lukas Görlich, dessen platzierter Kopfball das ganz Können von Torwart Hasselbach erforderte, um das Leder über die Latte zur Ecke zu lenken. Es dauert fast eine halbe Stunde, bis sich die Hausherren erstmals in die „Box“ des Gegners durchkombinieren konnten. Mo Zouaoui hatte den Ball gekonnt für Jerome Zey durchgesteckt. Der Junge fackelte nicht lange und setze von der linken Strafraumkannte einen Torschuss ins entgegensetzte lange Eck, der nur um Zentimeter das Ziel verfehlte.
Diese Aktion war das Signal zu mehr Leben im Hadamarer Spiel. Die Gastgeber übernahmen nun das Kommando und hatten wenig später die nächste Gelegenheit. Wieder war Zouaoui der Ausgangspunkt. Der Mittelfeldakteur hatte sich bis zur Grundlinie durchgespielt und einen Rückpass auf den vor dem Tor lauernden Leon Burggraf versucht. Das Leder wurde von einem Abwehrbein der Ginsheimer zur Ecke geklärt. Bei der 3. Gelegenheit des SVH hätte fast ein Akteur des Aufsteigers Hilfe zu einem Treffer geleistet. Markus Neugebauer hatte das Leder scharf vor das Gehäuse gepasst, wo Sebastian Platten vor seinem Keeper klären wollte und sich beinahe den Ball ins eigene Gehäuse bugsierte. Sein Glück, und Neugebauers Pech war, dass die Kugel über die Latte ins Aus ging.

„Wir müssen einfach nur auf uns schauen. Wenn wir unsere Leistung bringen, wird am Ende auch das Ergebnis stimmen. Dabei erwarte ich von meinen Spielern höchste Konzentration“.

Mit diesen Worten hatte Dempewolf seine Spieler vor der Partie auf die Aufgabe eingestimmt. Davon war aber im zweiten Spielabschnitt von seinen Schützlingen kaum etwas zu sehen. Die zur Pause vom Coach vorgenommenen Auswechselungen (Raphael Schmidt für Jerome Zey und Jonas Herdering für Markus Neugebauer fruchteten nicht. Und da auch die sonstigen Trumpfasse, Leon Burggraf und Marius Löbig heute einen schwachen Tag erwischt hatten, war das Geschehen im zweiten Abschnitt von viel Krampf und Ungenauigkeiten auf Hadamarer Seite geprägt.

Wer geglaubt hatte dem Aufsteiger würde, ob seines hohen läuferischen Aufwandes die Luft ausgehen, musste sich eines Besseren belehren lassen. „Wir wollten tief stehen und dann Nadelstiche nach vorne setzen“, so Gästetrainer Artur Lemm in seiner Analyse nach der Partie. Sein Plan ging auf. Einen dieser Nadelstiche verwerteten die Gäste erfolgreich. Jörn Heep verlor das Duell gegen Kamil Kwiaton an der Strafraumlinie und schon brach das Unheil herein. Kwiaton zog aus gut 14 Meter ab, Leon Hasselbach musste fast regungslos das 0:1 hinnehmen (63.Min). Hadamar bemühte sich zwar in der Folge das Spiel noch einmal zu seinen Gunsten zu drehen, doch die gewählten Mittel waren wenig tauglich. Der letzte Pass kam nicht an, das Spiel lief zu sehr durch die Mitte. Während die Spieler des Aufsteigers weiter mit hohem kämpferischem und läuferischem Einsatz fast alle Angriffsbemühung der Gastgeber unterbanden, waren diese dem 2.Treffer näher als der SVH dem Ausgleich. Nur einmal noch kam so etwas wie eine Torchance für Hadamar zu Stande. Nach Ben Kretschmers Freistoß bereinigte Platten die Gefahr per Kopfball kurz vor der Torlinie (76.Min).

Es war übrigens die einzige zu erwähnende Torchance der Fürstenstädter in Halbzweit zwei. Selten hatten sich die Mannen um Leon Burggraf, der an diesem Abend von mehreren Scouts, u a. Dirk Lottner, Trainer des FC Saarbrücken beobachtet wurde, so wenig Möglichkeiten erspielt wie in dieser Partie. Die Gäste sangen das Humba Tätärä, während man bei den Rot Weißen in ratlose Gesichter blickte.

Rot-Weiß Hadamar: Hesselbach - Kuczok, Schraut, Neugebauer (46. Schmidt), Zouaoui, Böcher, Burggraf, Kretschmer, Löbig (66. Granja), Zey (46. Herdering), Heep - Trainer: Florian Dempewolf.

VfB Ginsheim: Langenstein - Wagner, Mateus, Manneck, Fischer (68. Carbone), Görlich (78. Fisch), Hennig, Kwiaton, Eren, Platten, Attia (57. Mehnatgir) - Trainer: Artur Lemm.

Tor: 0:1 Kamil Kwiaton (63.).

Schiedsrichter: Volker Höpp (Büdingen).

Zuschauer: 260.