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Feste Konstante im Oberhaus

SV Rot-Weiß Hadamar geht in die siebte Hessenliga-Spielzeit

Die "Dempewolfzange" hat alles im Griff. Cheftrainer Florian Dempewolf (r.) und Co-Trainer Niklas Dempewolf rahmen die Neuen von Rot-Weiß Hadamar v.l. Sven Kunisch, Marius Löbig (beide Sportfreunde Seligenstadt), Miguel Granja (TUS Dietkirchen), Raphael Schmidt (TUS Dehrn), Mahamad Zouaoui (RW Hadamar II), Nogi Chihiro (SG Hundsangen). Es fehlt urlaubsbedingt Marco Vorschneider (FC Dorndorf).

Hessenligakader SV Rot-Weiß Hadamar Saison 2017/18. Fotos: Claus Coester

Dass es das verflixte siebte Jahr werden könnte, dafür gibt es für den ranghöchsten Verein aus dem Fußballkreis Limburg-Weilburg keinerlei Hinweise. Alle Vorzeichen deuten darauf hin, dass der SV Rot-Weiß Hadamar stabil in die Saison 2017/18 gehen wird. Beim Pressetermin wurde allenthalben – bei den sportlich Verantwortlichen wie bei den Spielern – gute Stimmung versprüht. Und das nicht nur, weil nach der morgendlichen Trainingseinheit für den Nachmittag ein Besuch im Hadamarer Freibad auf dem Programm stand.

Wachablösung 2011

Vor sechs Jahren hieß die Devise für die einheimischen Fußballfreunde „Go North“, nachdem der RSV Würges, der über Jahrzehnte den hiesigen Fußball dominiert hatte, aus der Hessenliga abgestiegen war und der noch als Spvgg. Hadamar (ab 2012 nach der Fusion mit dem SC Niederhadamar dann SV Rot-Weiß Hadamar) firmierende Klub aus der Fürstenstadt dessen Erbe angetreten hatte.

Mit der Erbschaft sind sie an der Faulbacher Straße offensichtlich gut umgegangen. Dafür spricht die Tatsache, dass die Mannschaft in keiner der sechs Spielzeiten die Frage nach dem Ligaerhalt stellen musste. Die Bilanz der Tabellenplätze am jeweiligen Saisonende kann sich sehen lassen: in der Chronologie Platz 14, 4, 6, 3, 10, 6. Das Sahnehäubchen bescherten sich die Rot-Weißen gerade vor ein paar Wochen selbst, als sie im Hessenpokal-Finale erst im Elfmeterschießen dem professionellen Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden Tribut zollen mussten.

Leicht verändertes Gesicht der Mannschaft

Die Zeiten, in denen jedes Jahr ein großer Blutaustausch vorgenommen wurde, sind wenigsten aktuell vorüber. Die fünf Abgänge Jura Gros (SC Waldgirmes), Pascal Heene (SG Rennerod/Irmtraut), Lukas Haubrich (SG Altenkirchen), Marvin Rademacher (TUS Dietkirchen) und Marcel Horz (FV Engers) sollen diese sieben Zugänge kompensieren: Sven Kunisch, Marius Löbig (beide Sportfreunde Seligenstadt), Miguel Granja (TUS Dietkirchen), Raphael Schmidt (TUS Dehrn), Marco Vorschneider (FC Dorndorf), Mohamad Zouaoui (RW Hadamar II) und Nogi Chihiro (SG Hundsangen).

Fischen im nahen Teich

Die Neuverpflichtungen konzentrieren sich in Hadamar aktuell auf die heimische Region. Das belegt der bereits in der Winterpause nach Hadamar gewechselte Leon Burggraf, dem mit Miguel Granja und Raphael Schmidt nun zwei weitere bekannte „Kreisgesichter“ folgten. Ganz ohne „Zugaben aus Rhein-Main“ konnten und wollten die Verantwortlichen allerdings nicht auskommen. Allerdings bildet der schon in Hadamar akklimatisierte David Sembene mit den neuen Akteuren Sven Kunisch und Marius Löbig aus der Konkursmasse der zurückgezogenen Sportfreunde Seligenstadt eine Fahrgemeinschaft. Die Kilometerfresserei vom Main in den Westerwald ist jedenfalls vorerst gestoppt.

Anknüpfen an die Leistung der abgelaufenen Saison

Cheftrainer Florian Dempewolf, der mit seinem Debütjahr an der Faulbacher Straße mehr als zufrieden sein kann, blickt denn auch optimistisch in das neue Spieljahr: “Wir sind gut aufgestellt, wenn ich auch lieber statt 18 Feldspieler 20 gehabt hätte. Aber wir müssen in gewisser Weise bescheiden sein. Mit Kalibern wie Watzenborn/Steinberg oder gar Borussia Fulda und Hessen Dreieich können wir uns nicht vergleichen.“ Dennoch traut Dempewolf seinem Kader eine gute Rolle in der Liga zu. „Was die Integration unserer Zugänge betrifft, bin ich guten Mutes. Leon Burggraf ist schon in der Liga angekommen. Und Raphael Schmidt traue ich mit seinem Potential ebenfalls den Sprung zu. Dass Miguel Granja, der nach meiner Einschätzung gerade die stärkste Saison in Dietkirchen hinter sich hat, mit seinen Qualitäten den Weg hierher gefunden hat, freut mich natürlich besonders.“

Ausgeglichener Kader mit Rückgrat der ersten Stunde

Florian Dempewolf kann nach eigenem Bekunden mit einem ausgeglichenen Kader arbeiten: „Der Konkurrenzkampf wird sich hoffentlich positiv bemerkbar machen.“ Dabei wird der „Dickerischer“ auf drei „alte Hasen“ bauen können. Torhüter Christopher Strauch, der defensive Patrick Kuczok und Mittelfeldspieler Benjamin Kretschmer bilden als Akteure der ersten Oberligastunde die Säulen des Teams. Die Achse „Strauch – Kuczok – Kretschmer“, die gerade in die siebte Saison geht, kennt in der Faulbacher Straße jeden Grashalm. Am Freitag, dem 28. Juli 2017, heißt es ab 20 Uhr Rot-Weiß vs. Rot-Weiß. Die Fürstenstädter empfangen dann aus der Mainmetropole zur Punktspielpremiere die SG Rot-Weiß Frankfurt. Es wird der Start sein für die 40. Spielzeit der Fußball-Hessenliga, die zehnte als fünfthöchste Spielklasse in Deutschland.