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Mit viel Leidenschaft zum späten Punktgewinn

RW Hadamar – FC Bayern Alzenau  2-2 (1-0)

„Das war Werbung für den Amateurfußball und die Hessenliga“, darüber waren sich die Trainer der beiden Mannschaften, Florian Dempewolf (H)und Ex-Profi Angelo Barletta (A) nach den spannenden und am Ende dramatischen 95 Minuten in ihren Analysen einig. Einmal mehr bewies der SV Hadamar, dass man mit Leidenschaft und hoher Laufbereitschaft einem vermeintlich stärkeren Gegner Paroli bieten kann.

„Das war heute Ironie des Schicksals. Im Hinspiel haben wir in der Nachspielzeit das 3-3 für uns erzielt, heute war es der SV Hadamar mit dem 2-2 in der Nachspielzeit, der uns aus allen Träumen gerissen hat“ sagte der Alzenauer Übungsleiter in der Pressekonferenz nach der Partie. Er sprach dabei die Szene in der 3.Minute der Nachspielzeit an, als der heute eminent stark aufspielende David Sembene mit unbändigem Willen den hochverdienten 2-2 Ausgleich für seine Mannschaft erzielt hatte. Zunächst parierte Torwart Döbert (A) einen Torschuss mit dem Knie, das hochspringende Leder köpfte Sembene an die Querlatte, um schließlich dann den Abpraller zum Treffer über die Linie zu schießen. Zuvor boten beide Mannschaften den Zuschauern ein hochinteressantes und sehr intensives Spiel, dass mit leichten Vorteilen für den Tabellenvierten begann und sich ab der 10. Minute. bis zum Abpfiff als offener Schlagabtausch erwies.

Markus Neugebauer hatte  das 1-0 für den SVH auf dem „Kopf“. Trotz wuchtigem Kopfball konnte Döbert (A) das Leder über die Latte lenken. Die erste Möglichkeit für den Relegationsanwärter (23-Min) kam unter Mithilfe von Hadamars Keeper Strauch zu Stande, der Glück hatte, dass sein verunglückter Befreiungsschlag gegen den Block von Salvatore Bari nicht als „Schuss nach hinten“ losging, sondern als Bogenlampe neben dem Hadamarer Gehäuse landete. Danach legte Zildzovic (A) für den Hessenliga Torschützenkönig Bari auf, der den Ball aus ca. 10 Metern vorbei schoss (28,Min). Der Führungstreffer für Hadamar kam unter Mithilfe des FC Bayern zu Stande. Leon Burggraf bewies Instinkt und erlief sich einen zu kurz geratenen Rückpass eines Alzenauer Abwehrspielers, spitzelt das Leder am herauslaufenden Keeper vorbei, um dann abgeklärt zum 1-0 ins leer Tor zu vollenden (30.Min). Kurz vor der Pause verpassten die Hausherren zweimal das mögliche 2-0. Leon Burggraf scheiterte nach Solo von Jerome Zey und dessen Vorlage ebenso am Torwart, wie Jonas Herdering bei seinem Freistoß.

Gleich zwei Mal in einer Angriffsaktion waren die Rot Weissen unmittelbar nach der Pause dem zweiten Treffer ganz nah. Einen Kopfball von Burggraf, wehrte der  Torwart nach vorn ab, zweiter Versuch von Herdering, Rettungsaktion mit einem fast Eigentor von Kaiser zur Ecke. „Wir haben leider einmal mehr zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht" bemängelt Dempewolf später diese und auch noch folgende vergebene Torchancen der Hausherren. Stattdessen kamen die Gäste durch einen sehr umstrittenen Foulelfmeter zum 1-1. Alex Schraut hatte im Zweikampf Körperkontakt mit Bari und soll geschoben haben, so die Meinung des Referees, der man sich nicht unbedingt anschließen muss. Nachdem die Gäste zweimal bei Tempogegenstößen ins Abseits gelaufen waren, hätte Leon Burggraf fast zum zweiten Mal die Gästeabwehr düpiert. Der Dehrner jagte dem etwas sorglosen Wilke das Leder ab, lief quer im Strafraum, um dann in Rücklage zu schießen, leider neben das leere Tor. Beim Führungstreffer der Gäste durch Demir (76.Min) benachteiligte  der Schiedsrichter mit einer zweifelhaften Entscheidung die Hausherren. Assistent Mirko Radl hatte einen Alzenauer im Abseits gesehen, damit eigentlich Freistoß für Hadamar. Der Spielleiter entschied aber auf Ecke für den Gast. Den zunächst abgewehrten Ball „nagelte“ Aret Demir mit einem Schuss aus gut 20 Metern unhaltbar zum 1-2 in den Winkel (76.Min). Nach dem Bari (A) für seinen bereits geschlagenen Torwart ein Freistoß von Jonas Herdering aus dem Tor schlug, schien die Partie für die Hausherren verloren. Bis die eingangs beschriebene Aktion in der Nachspielzeit kam und der Aufwand, den die Fürstenstädter betrieben hatten, doch noch mit einem Punkt belohnt wurde.

Hadamar: Strauch, Sembene, Schraut, Neugebauer (63. Heene), Böcher, Burggraf, Kretschmer, Rücker (63. Haubrich), Herdering, Zey (80. Kuczok), Heep.

Alzenau: Döbert, Kaiser, Sejdovic, Bäcker (70. Calabre­se), Zildzovic (84. Auer), Demir, Jourdan, Bari, Wade (87. Niesigk), Wilke, Sawaneh.

Tore: 1:0 Leon Burggraf (31.), 1:1 Salvatore Bari (53., Foulelfmeter), 1:2 Aret Demir (76.), 2:2 David Sembene (93.).

Schiedsrichter: Alessandro Scotece (Mörfelden)

Zuschauer: 250