Anzeige

Fürstenstädter mit Heimdreier!

SV RW Hadamar - OSC Vellmar 3:2 (2:1)

Hessenligist Rot Weiss Hadamar hat auch das nächste Heimspiel auf dem Kunstrasen gewonnen. Dabei zeigten die Schützlinge der Trainerzwillinge Florian und Nicki  Dempewolf trotz 88-minütiger Unterzahl eine tolle Moral, boten ein enormes läuferisches Pensum und zudem noch schön anzuschauende Treffer.

Die Begegnung, begann mit einem Paukenschlag: Nach nur 120 Sekunden leistete sich Hadamars Patrick Kuczok beim Rettungsversuch vor einem möglichen Gästetreffer ein Handspiel auf der eigenen Torlinie, woraufhin er von Schiedsrichter Felix Ebert die logisch folgende rote Karte sah. Den fälligen Strafstoß verwertete Enis Salkovic souverän zum Führungstreffer für Vellmar (3.). “Wir waren zu Beginn der Partie gedanklich nicht richtig auf dem Platz und lagen zu Recht im Rückstand," meinte Florian Dempewolf nach dem Spiel. Mit der Führung im Rück­en drängten die Gäste Hadamar in deren eigene Hälfte. Die dezimierte Defensive der Platzherren hatte alle Hände voll zu tun, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern.
Zwischendurch prüfte Jonas Herdering auf der Gegenseite Torwart Tobias Schlöffel mit einem Freistoß, den der Keeper der Nordhessen aus dem Torwinkel zur Ecke klären konnte. (10.). Nachdem Vellmar der anvisierte zweite Treffer nicht gelungen war, kamen die Fürstenstädter nach 20 Minuten mutiger nach vorne. Von Minute zu Minute kippte das Spiel zu Gunsten der Rot Weissen, die mit einem Doppelschlag innerhalb von wenigen Minuten den Rückstand drehen konnten. Beiden Treffer gingen sehenswerte Angriffskombinationen über die Außenbahnen voraus. Dabei profitierte der Doppeltor­schütze Lukas Haubrich zunächst von der  starken Vor­arbeit von Alexander Schraut (28.) dessen halbhohe Hereingabe er nahezu artistisch verwerte. Danach von Jerome Zey´s Vorarbeit. Der junge Angreifer bot nicht nur in dieser Szene wieder eine klasse Vorstellung und wird von Spiel zu Spiel immer mehr zu einer Trumpfkarte für den SV Hadamar. In der Schlussphase der ersten Halbzeit kamen die Gäste wieder etwas besser ins Spiel. Christian Brinkmann vergab nach einer Ecke mit einem Kopfball knapp die Chance zum Ausgleich.

Im zweiten Spielabschnitt bot Hadamar das einzig Richtige: Anstatt sich hinten rein zu stellen, machten die Fürstenstädter das Spiel, gewannen die meisten Zweikämpfe und hielten so ihre Kontrahenten von der eigenen Gefahrenzo­ne fern. Dabei leisteten die 10 verbliebenen Akteure im roten Dress ein erstaunliches Laufpensum. Nachdem Benjamin Kretschmer mit einem stark getretenen Freistoß knapp ge­scheitert war (50.), belohnte Jerome Zey sich und sein Team für ihr mutiges Auftreten, indem er mit einem platzierten Schuss aus gut 14 Metern Torentfernung auf 3:1 erhöhte (65.). Nur wenige Sekunden zuvor hatte Gäste-Trainer Mario Deppe mit einem Dreifachwechsel versucht, noch einmal neue Akzente bei seiner Mannschaft zu setzen. Sein Vorhaben wurde durch den 3.Gegentreffer rasch über den Haufen geworfen.

In der Folgezeit hätten Lukas Haubrich (70.) der frei zum Abschluss kam, aber knapp verzog, Jonas Herdering mit einem platzierten Freistoß (73.Min) sowie Jura Gros, der in der 87. und 90. gleich zweimal an Torwart Schloeffel scheiterte, den Vorsprung noch weiter ausbauen können. „Wir waren dem 4. Tor näher als der Gast dem Anschlusstreffer,“ so Florian Dempewolf nach der Partie in seiner Bewertung. Auch die Gäste hatten noch eine dicke Gelegenheit. Nachdem der einheimische Torhüter Leon Hasselbach gegen Enes Glogic stark per Fuß abgewehrt hatte (85.), war der Hadamarer Sieg fast geschafft.Vellmar warf in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne. Hadamars Abwehr geriet noch einmal unter Duck. Mehr als das 3:2 in der Nachspielzeit durch René Huneck (93 Minute) gelang dem OSC Vellmar aber nicht.

"Meine Mannschaft hat ihren guten Lauf der letzten Wochen erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und das trotz des Handicaps 88 Minuten in Unterzahl spielen zu müssen. Kompliment an mein Team, das Leidenschaft und eine enorme läuferische Leistung, gepaart mit technisch gutem Fußball auf den Platz gebracht hat." Den Worten des Trainers kann man sich nach den 93 spannenden und unterhaltsamen Minuten nur anschließen.

Hadamar: Hasselbach, Kuczok, Horz, Schraut, Neugebauer (89. Sembene), Böcher, Kretschmer, Rademacher, Herdering, Zey (87. Heep), Haubrich (75. Gros).

Vellmar: Schlöffel, Gül, Siebert (64. Huneck), Milloshaj (64. Wissemann), Matzenmiller, Glogic, Wollenhaupt, Brinkmann, Wage­ner, Salkovic, Musick (64. Steube).

Schiedsrichter: Felix Ebert (Alsfeld)

Zuschauer: 180

Tore: 0:1 Enis Salkovic (3., Handelfmeter), 1:1 Lukas Haubrich (28.), 2:1 Lukas Haubrich (30.), 3:1 Jerome Zey (65.), 3:2 René Huneck (90+3.) - rote Karte: Patrick Kuczok  Hadamar, Handspiel auf eigener Torlinie (3.Min).