Anzeige

Hadamar mit viel Pech gegen starke Frankfurter

SV RW Hadamar – SG RW Frankfurt 1:3 (1:1)

Der SV Hadamar hat am Samstag seine 2. Heimniederlage gegen ein Spitzenteam der Hessenliga kassiert. Dabei war aus Sicht der Einheimischen das Schiedsrichtergespan am zustande kommen des Endergebnis nicht ganz unbeteiligt.

Der junge Schiedsrichter Patrick Werner und seine Assistenten zogen sich zu Recht den Unmut der heimischen Anhänger zu, weil sie in den entscheidenden Momenten stets zum Nachteil der Heimelf entschieden und mit zahlreichen Abseitsentscheidungen daneben lagen. So auch zum Beispiel bei der Entstehung des 1:2 Führungstreffer der spielstarken Gäste in der 60. Min. Zunächst überging Werner ein Foulspiel an Baris Özdemir, kurz vor dem Frankfurter Strafraum, das die Gäste zu einem schnellen Gegenstoß nutzen. Antony Wade stand bei der Ballabgabe mindestens einen halben Meter im Abseits, nutzte diesen Vorteil und konnte vom etwas zu spät herauseilenden Leon Hasselbach nur mit einem Körperkontakt am Einschuss gehindert werden. Diesen Kontakt legte der Unparteiische als Foulspiel aus, gab gelb und entschied auf Strafstoß, den Barnes zur Führung für Frankfurt verwandelte. In der 83. Minute hatte der SV Hadamar scheinbar den 2:2 Ausgleich markiert. Referee Werner ließ sich, nachdem er zunächst auf Tor erkannt hatte, von seinem Assistenten wegen angeblichem Abseits des Schützen Lukas Haubrich zur Korrektur seiner Entscheidung bewegen und gab Abstoß: „Was der Assistent da für eine Entscheidung getroffen hat, kann ich bis jetzt nicht nachvollziehen. Er hat einige Sekunden zu früh die Fahne gehoben. Haubrich stand niemals im Abseits," so ein sichtlich angefressener Florian Dempewolf nach Spielende. Abseits stand Jura Gros, der griff aber nicht ins Spiel ein. „Wenn wir da den Ausgleich erzielt hätten, wäre das 1:3 nicht gefallen und meine Mannschaft hätte sich einen Punkt verdient.“ Der Trainer war aber auch so ehrlich zu sagen, dass der spieltechnisch und läuferisch auf hohem Niveau agierende Titelanwärter nicht unverdient die Partie gewonnen hatte. Nur die Art und Weise wie sie zu Stande kam, war mehr als ärgerlich.

Dabei hatte alles recht gut für die Fürstenstädter begonnen. Nachdem Jonas Herdering bei zwei aussichtreichen Torschüssen schlecht gezielt hatte (7. und 15. Min), setzte Markus Neugebauer nach einem schnellen Hadamarer Tempovorstoß seinem Mannschaftskollegen Jura Gros mit ein „Traumanspiel“ an den Elfmeterpunkt in Szene, das der Hadamarer Angreifer mit einem Kopfball in den Torwinkel zum 1:0 „vergolden“ konnte. Die Freude währte nicht lange. Zwei Minuten später war Cem Kara der Hadamarer Abwehr entwischt und traf mit einem Schrägschuss den Pfosten, den zurück prallenden Ball verwerte Park aus kürzester Distanz zum 1:1 Ausgleich. Auch in dieser Szene hatte der SV Hadamar ein wenig Pech. Leon Hasselbach wäre wahrscheinlich an das Leder gekommen, denn die Finger des Keepers hätte den Ball zur Ecke abwehren können. “Der Halbzeitstand war ein gerechtes Zwischenergebnis. Nach der Pause hatten wir ein wenig Glück, dass Patrick Kuczok für den bereits geschlagenen Leon Hasselbach den Ball noch vor Überschreiten der Torlinie retten konnte“, analysierte Florian Dempwolf richtig und meinte damit auch die zahlreichen Frankfurter Angriffe, die durchaus zu einem Vorsprung auf „legale“ Weise hätten führen können. Dabei kam den Gästen zu Gute, dass das Mittelfeld des SV Hadamar im zweiten Abschnitt keinen Zugriff auf das Spiel bekam und die schnellen Gästeangreifer sowie ihr „Antreiber“ Tim Fließ zu viel Platz hatten. Der Hadamarer Übungsleiter trauerte später auch der Großchance des nach 55 Minuten eingewechselten Michael Schmitz nach, der in 85. Min einem Moment zu lange in bester Torschussposition zögerte und das 2:2 verpasste: „Den macht er normal" und fuhr fort. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht, wurde aber dafür heute nicht belohnt. Nun müssen wir unsere Kräfte für das Hessenpokalspiel am Mittwoch in Dietkirchen sammeln, dass wir unbedingt gewinnen wollen," blickte Florian Dempewolf voraus. Es gibt sicher einfachere Aufgaben als diese. 

Hadamar: Hasselbach- Schraut, Rademacher, Kuczok, Rücker (55.Schmitz)-  Herdering, Kretschmer- Neugebauer, Haubrich, Özdemir (60.Heene)- Gros

Frankfurt: Takidis, Fließ, Mus, Freund ( 85. Topgagic) Park, Wade, Barnes, Pospichil, Abdul, Kopilas, Kara (75. Toskovic)

Tore: 1:0 Gros (20.Min) 1:1 Park (22.Min) 1:2 Barnes Foulelfmeter (60.Min) 1:3 Wade (88-Min)

SR: Patrick Werner, Rüsselsheim

Zuschauer: 200