RW Hadamar – SC Viktoria Griesheim 2:2 (2:1)
Spieler der ersten Halbzeit auf Seiten des SV Hadamar war zweifelsohne der dieses Mal an vorderster Front aufgebotene Pascal Heene. Nicht nur wegen seiner beiden Treffer, die seiner Mannschaft eine scheinbar komfortable 2:0 Führung brachten, sondern wegen der vielen weiteren Tormöglichkeiten, die sich dem Ex- Eisbachtaler an diesem Nachmittag eröffneten. Bereits nach 5 Spielminuten hatte Heene nach einer Ecke von Baris Özdemir das Leder per Direktabnahme zum 1:0 ins Netz geschossen. Seine Mannschaft profitierte in der Folge davon und bot ihren Anhängern eine engagierte Partie mit zahlreichen gut anzuschauenden Angriffsaktionen. Nachdem der junge Hadamarer Keeper Leon Hasselbach einen Schuss von Griesheims Serkan Firat mit einer Glanzparade aus dem unteren Toreck geklärte hatte (15.Min), bestimmte nur noch der SV Hadamar, und allen voran Pascal Heene den Spielverlauf bis zur Halbzeitpause. Heene versuchte sich in der 20.Min aus kürzester Tordistanz, sein Schuss wurde geblockt. Der Angreifer legte für Alex Schraut auf, dessen Versuch über die Querstange ins Aus flog (25.Min) und scheiterte in der eins gegen eins Situation an der Fußabwehr von Griesheims Schlussmann Rene Blessing (34.Min), um schließlich nach einem tollen Sololauf von Baris Özdemir dessen Rückpass von der Grundlinie zum 2:0 zu verwandeln (38.Min). Wie schnell eine solche Führung wieder dahin geht zeigte die 45. Spielminute. Nach einem weiten Ball auf Griesheims Torjäger Serkan Firat konnte Hadamars Abwehr nicht sauber klären und die Schiedsrichterin Susanne Stadler aus Fulda hatte dabei ein Foul im Strafraum gesehen, das man nicht unbedingt ahnden muss. Sei es drum, Griesheim nahm den Ball auf und kam in der Nachspielzeit der 1.Hälfte per Strafstoß zum Anschluss.
Dieser aus Hadamarer Sicht unglücklich zu Stande gekommene Gegentreffer wirkte nach Wiederbeginn lange nach. Hatte zunächst Pascal Heene die Chance zum 3:1 vergeben, er zögerte zu lange beim Abschluss und das Leder wurde im letzten Moment geklärt, dominierten in der Folge die Gäste das Geschehen. Hadamar verlor die Kontrolle über das Spiel und so war der 2:2 Ausgleich, die logische Folge dieses jetzt umgekehrten Spielverlaufes. Wieder war Firat als Torjäger zur Stelle und verwandelte den zuvor von Hasselbach noch glänzend abgewehrten Schuss seines Mannschaftskollegen Olali zum zu diesem Zeitpunkt gerechten Gleichstand. In den letzten 20 Minuten versuchten die Rot Weissen nochmals alles, um sich mit einem Sieg in die Sommerpause zu verabschieden. Nun stand Jonas Herdering auf Hadamarer Seite im Mittelpunkt der Partie. Zunächst verpasste der Dorchheimer eine Hereingabe von Baris Özdemir, der sich wieder sehenswert über außen durchgespielt hatte (70.Min). Danach scheiterte Hadamars erfolgreichster Torschütze der Saison (16 Treffer) an der Fußabwehr von Gästekeeper Blessing (75. Min) um schließlich die dickste Möglichkeit der zweiten Spielhälfte zu vergeben. Wieder hatte der heute glänzend aufgelegte Baris Özdemir sich bis zur Grundlinie durchgespielt, das Leder in den Fünfmeter Raum gepasst wo Herdering schließlich den falschen, seinen linken Fuß wählte, und dabei das Leder neben das Tor ins Aus setzte. Mit dem rechten hätte er den Ball bestimmt rein gemacht, denn niemand war da der ihn beim Abschluss störte.
So blieb es beim erneuten Unentschieden, dass am Ende trotzdem von beiden Trainern positiv bewertet wurde. Griesheims scheidender Trainer Angelo Barletto meinte im Pressegespräch: „Obwohl es für beide um nichts mehr ging, haben die Zuschauer eine interessante, unterhaltsame, mit vielen Torchancen gespickten Partie gesehen."
Hadamars Coach Steffen Moritz, der ab der neuen Saison als Spielertrainer beim FC Waldbrunn agieren wird sagte: „In den ersten 45 Minuten haben wir stark gespielt, leider zum falschen Zeitpunkt den Anschlusstreffer kassiert. Im zweiten Abschnitt waren wir körperlich etwas platt, hatten aber gegen Ende nochmals zwei dicke Möglichkeiten zum Siegtreffer, die leider vergeben wurden. Unter dem Strich war es nach einem turbulenten Saisonverlauf aber ein versöhnlicher Ausklang.“
Dieser endete mit einem kostenlosen Umtrunk für alle Zuschauer, der von der Hadamarer Mannschaft spendiert wurde.
Hadamar: Hasselbach, Kuczok, Horz, Schraut, Sembene (60. Aljusevic), R. Böcher , Özdemir, A. Baldus (75. Görgülü), Heene, (82. Moritz) Rademacher, Herdering.
Griesheim: Blessing, Auer, Weissenborn, Brehm (51. Brehm), Olali (90. Schwarz), Demir (78. Tokmak), Firhat, Marbe, Schiffmann, Walter, Häder.
Schiedsrichterin: Stadtler (Gläserzell)
Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Heene (5.), 2:0 Heene (37.), 2:1 Firat (45., Foulelfmeter), 2:2 Firat (63.).