SV Rot-Weiß Hadamar - Spvgg 05 Oberrad 1:0 (0:0)
Der SV Hadamar hat Dank eines Last Minute Treffer von Jonas Herdering das wichtige Spiel um den Ligaverbleib gegen einen Mitkonkurrenten gewonnen. Während sich der Gewinner mit nunmehr 36 Punkten auf Platz 8 der Tabelle verbessern konnte, bleibt der Gast bei 31 Punkten auf einem der drei Abstiegsplätze stehen.
Die Gäste aus dem Frankfurter Stadteilclub erwiesen sich nach Spielende leider als schlechte Verlierer. Noch auf dem Platz wollten einige Oberräder Spieler ihre Enttäuschung über den späten K.O. am Schiedsrichter und an Hadamarer Spielern auslassen. Nach einem kurzen Handgemenge und einigen Verbalattacken war die Situation aber schnell beendet. Später musste die Tür der Gästekabine daran glauben, die durch einen heftigen Fußtritt buchstäblich aus den Angeln gehoben wurde. Auch Gästetrainer Mustaf Fil sah im Unparteiischen Christoph Gunsch aus Marburg den Sündenbock für die Niederlage seiner Mannschaft.
„Der Schiedsrichter hat in der Spielentscheidenden Szene seine zuvor gezeigte Linie, in dem er viele Fouls und Nickligkeiten nicht geahndet hat, verlassen und auf Freistoß für Hadamar entschieden, aus dem in der Folge das späte Siegtor für den Gastgeber resultierte“. Am Ende erwies sich der Oberräder Übungsleiter aber als fairer Sportsmann und gratulierte seinem Gegenüber Steffen Moritz zum Sieg.
Mit seiner Meinung lag Fil allerdings nicht richtig, denn der Freistoß war durchaus berechtigt. Dass Jonas Herdering mit der exzellenten Ausführung des ruhenden Balles aus ca. 18 Metern genau und unhaltbar zum 1:0 in den Torwinkel traf war zu diesem Zeitpunkt (89.Minute) zweifelsohne glücklich für die Heimelf aber auch nicht unverdient. Keiner der Zuschauer hatte mehr mit einem Sieger in diesem Kellerduell gerechnet, nach dem sich beide Mannschaften über die gesamte Spielzeit einen zähen Abnutzungskampf geliefert hatten. „Wir hatten uns durch einige taktischen Umstellungen vorgenommen nicht wieder so viele Gegentreffer wie zuletzt zu kassieren", begründete der Hadamarer Trainer seine Maßnahmen die Startelf gleich auf 5 Positionen gegenüber der Partie in Baunatal zu verändern. In der Defensive stand seine Mannschaft gut und hatte die zuletzt für Furore sorgenden Frankfurter Angreifer meist unter Kontrolle. So wurde der für den verletzten Kapitän Christopher Strauch spielende, erst 18 Jahre alte Leon Hasselbach im Tor kaum ernsthaft geprüft. Nach vorne wollten den Rot Weißen allerdings wenig gelingen. Dafür sorgten zum einen die kompromisslos zu Werk gehenden Gästespieler, allen voran ihr überragender Abwehrakteur Timo Becker, zum anderen aber auch die fehlenden letzte Konsequenz und Konzentration beim Abschluss auf Seiten des späteren Siegers. Hatte sich einmal ein Hadamarer Angreifer gut in Tornähe der Gäste durchgespielt, so wie in der 20. Minute, als Baris Özdemir nach einem Solo im Strafraum scharf nach innen passte, wurde der Ball von Torwart Vincek vor dem einschussbereiten Jura Gros geklärt Oder als die Gastgeber beim besten Angriff über die Stationen Sven Baldus, Baris Özdemir in Person von Jura Gros nur ganz knapp den Führungstreffer verpassten (55.Minute). Eine weitere gute Hadamarer Gelegenheit vergaben Özdemir und Gros da ihnen der Mut zum Torschuss fehlte (75.Min). Ein frühes Tor hätte dem Spiel sicher gut getan, weil dann die auf beiden Seiten von Vorsicht und unbedingtem Vermeiden von Fehlern geprägte Partie wahrscheinlich einige Fesseln gelöst hätte. Schließlich hatte der erneut als Matchwinner und Torschütze vom Dienst auftrumpfende Jonas Herdering den genialen Augenblick, um ein typisches 0:0 Spiel für seine Farben zu entscheiden. Den Gastgebern kann es am Ende egal sein wie die wichtigen drei Punkte zu Stande gekommen sind. Zwei Wochen zuvor mussten sie an gleicher Stelle trotz deutlich besseren Leistungen als heute, in der Nachspielzeit den Siegtreffer des Gästeteams aus Dreieich verdauen. So drehen sich ganz schnell Pech und Glück im Fußball und können ein Spiel mit einer einzigen Szene entscheiden.
Hadamar: Hasselbach, Kuczok, Horz, Schraut, Sembene (83. Rademacher), Gros, Özdemir, Heene (61. Schug), Herdering, S. Baldus (75. Moritz), Dimter.
Oberrad: Vincek, Worcester, Weigand, Schmelz, Wölfert (91. Aalaoui), Ertogrul, Günther, Gürsoy (46. Atzberger), Park (88. Davulcu), Mezimi, Becker.
Tor: 1:0 Jonas Herdering (89.)
Schiedsrichter: Christof Günsch (Marburg)
Zuschauer: 230