Anzeige

Die Reitz-Elf rutscht nach der Niederlage weiter in den Tabellenkeller

SV Rot Weiss Hadamar – SC Borussia Fulda 0:2 (0:2)

„Das war ein Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften die beide redlich gekämpft haben und es keiner verdient hatte zu verlieren," so eröffnete Hadamars Trainer Walter Reitz das Pressegespräch nach den für die Heimelf enttäuschend verlaufenen 90 Minuten.

Im Mittelpunkt des Spiels stand der junge Schiedsrichter Christoph Rübe aus Kassel, der binnen 10 Minuten dreimal auf Elfmeter entschied. Berechtigt war dabei nur der Erste, der zum 0:1 für den bis dahin meist in die Defensive gedrängten Gast führte (25.Min). Robin Böcher hatte im Zweikampf Marcel Traegler (Fulda) an einer Stelle des 16-er, wo es absolut unnötig war, zu Fall gebracht und Fuldas Kapitän Merle überwand Christopher Strauch mit einem strammen Strafstoß. Hadamars Kapitän hatte zwar noch die Hand am Ball, den Einschlag konnte er aber nicht verhindern. „Der Strafstoß zum 0:1 hat meine Mannschaft aus dem Gleichgewicht gebracht, die bis dahin dem Gegner kaum Entfaltung ließ," so Reitz weiter. Bis auf die 3 Spielminute, als Jerkovic und Milankovic hintereinander die erste und auch einzige, Torchance die sich aus dem Spiel heraus für die Gäste aus der Domstadt ergab, verpassten, bestimmte Hadamar den Takt. Es kam dabei allerdings außer auf dem Freistoßkracher von Marcel Horz , den Torwart Wolf nur abklatschen konnte und  Baris Özdemir im Nachschuss zu wenig Druck auf das Leder gab (5.Min) und den Torschuss des  Hadamarer Angreifers (19 Min) wenig zwingendes auf Seiten der Gastgeber zu vermelden. Aber die Roten  hielten mit viel Aufwand den Gegner aus ihrer Spielhälfte fern.  Als Fuldas Angreifer Sebastian Schmeer, den der Aufsteiger im Winter vom KSV Hessen Kassel ausgeliehen hat, im Laufduell mit Robin Böcher etwa ein Meter tief im Strafraumkaree zu Fall kam, pfiff der Referee erneut und deutete zum Entsetzen der Hadamarer Spieler und Zuschauer auf den Strafstoßpunkt. „Den muss man nicht unbedingt pfeifen," gab selbst Fuldas Kapitän Ingmar Merle nach Spielende zu Protokoll. Der hatte deswegen aber kein Mitleid mit den benachteiligten Fürstenstädtern und traf links oben in den Torwinkel. Nur 2 Minuten später wollte Schiri Rübe sein wohl schlechtes Gewissen beruhigen und entschied erneut auf den Punkt. Dieses Mal für die Einheimischen. Milankovic hatte im Zweikampf David Schug zu Fall gebracht, das musste man aber auch nicht unbedingt ahnden. Steffen Moritz trat zur Ausführung an, schoss das Leder genau in die Mitte des Tores, wo Fuldas Keeper Wolf stehen geblieben war und mit seinem Fuß den Strafstoß entschärfen konnte. „Der gehaltene Elfmeter unseres Torwarts war sicher mitentscheidend für unseren heutigen Erfolg," konstatierten Fuldas Trainer Thomas Brendel und deren Kapitän Merle später. 

Hadamar begann die zweite Spielhälfte erneut dominant. Nach feiner Ballstafette über die rechte Außenbahn  mit Pascal Heene und Steffen Moritz, passte der Co-Trainer in den Fünf Meter Raum, wo das Leder aber keinen Abnehmer im roten Trikot fand. Wenig später gab Marcel Horz wieder eine Kostprobe seiner starken Schusstechnik ab, hatte aber Pech, weil das Leder aus gut 20 Metern nur an der Querlatte, statt im Fuldaer Netz landete. (49,Min) Dann lag das Spielgerät endlich nach 52 Minuten im Netz der Gäste, aber Referee Rübe erkannte den Treffer nicht an, weil Moritz beim Abschluss Torwart Wolf im 5-Meterraum regelwidrig attackiert haben soll. Die letzte taktische Karte zog Trainer Reitz in der 65. Minute mit der Einwechselung von David  Sembene. Der groß gewachsene, eigentlich als Abwehrspieler ausgebildete Spieler, sollte im Angriffszentrum noch einmal für mehr Druck und Unruhe sorgen. Doch diese Maßnahme blieb meistgehend wirkungslos. So konnte Fulda über seine stabile Defensive die Partie mit dem 2 Tore Vorsprung im Rücken souverän herunter spielen. Die schlechten Platzverhältnisse ließen mit zunehmender Dauer auch keine spielerischen Lösungen mehr zu, so dass die kämpferische Komponente zwar lobenswert war aber für Hadamar erfolglos blieb. So ging ein eigentlich typisches 0:0 Spiel mit einem Erfolg für die Gäste zu Ende, die offensichtlich nach den zuvor vier hintereinander gewonnenen Partien „einen Lauf“ haben, während die Einheimischen nun ganz  dringend punkten müssen, soll nicht das Kapitel Hessenliga im 5. Jahr der Zugehörigkeit unerwartet im Mai 2016 zu Ende gehen.

Hadamar: Strauch;  Horz, Dimter, Kretschmer, Schug (66. Sembene), Heene (76. Schraut), Böcher, Aljusevic (82. Görgülü), Özdemir, Gurok, Moritz

Borussia Fulda: Wolf; Fuß,  Milankovic, Jerkovic, Beck - Schersadeh (74. Schad), Pomnitz - Merle, Trägler (77. J. Müller) - Poredski - Schmeer (87. Schirmer)

Tore: 0:1 Ingmar Merle (26., Foulelfmeter), 0:2 Ingmar Merle (35., Foulelfmeter)

Schiedsrichter: Christoph Rübe (Kassel)

Zuschauer: 250

Besonderes Vorkommnis: Steffen Moritz (Hadamar) scheitert mit Foulelfmeter an Tobias Wolf (36.).