RW Hadamar - OSC Vellmar 1:3 (1:0)
Als David Schug nach Pass von Jura Gros bereits nach 5 Minuten mit einem Gedankenschnellen Abschluss seine Elf schon früh mit 1:0 in Führung gebracht hatte, kamen bei den Zuschauern Gedanken an den letzten erfolgreichen Heimauftritt gegen FC Eschborn auf. Ähnlich forsch bestritt das Rot Weiss Team die Anfangsphase der heutigen Partie, in der Baris Özdemir in der 10.Min mit der nächsten guten Möglichkeit an Torwart Orth scheiterte. Die tabellarisch mit dem Rücken an der Wand stehenden Gäste ließen in Anbetracht ihrer prekären Situation aber schon bald erkennen, dass sie nicht gewillt waren kampflos das Feld zu räumen. Angetrieben von ihrem motivierenden Anführer Sebastian Busch kam die Mannschaft über eine Vielzahl von gewonnen Zweikämpfen zurück in die Partie und die Heimelf lief fortan mehr hinter dem Gegner her, denn weiter selbst Spiel bestimmend zu sein. Wer weiß wie das Spiel in der Folge verlaufen wäre, hätte Baris Özdemir in der 38. Min nicht die Großchance zum 2:0 vergeben. Von David Schug glänzend in Szene gesetzt, hatte der Angreifer aus 11 Metern alleine vor Torwart Orth stehend, die Möglichkeit zum vielleicht vorentscheidenden 2. Hadamrer Treffer vertan, weil er den Schlussmann nicht überwinden konnte.
Irgendwie schien der Hadamarer Mannschaft in der Halbzeitpause Einstellung und Konzentration zum Spiel gänzlich verloren gegangen zu sein. Anders kann man den Auftritt der Heimelf in den ersten 15 Minuten nach dem Wiederanpfiff nicht begreifen. Konnte das Geburtstagskind Leon Hasselbach, der den verletzten Stammkeeper Christopher Strauch fehlerfrei vertrat, an seinem 18.Geburtstag zunächst noch per Fußabwehr gegen Zurkolic klären (47.Min), um wenig später erleichtert zuzusehen, wie Gästeangreifer Salkovic das Kunststück fertig brachte das Leder statt ins leere Tor, an den Pfosten zu setzen (49.Min).
Weitere 2 Minuten später war dann aber das Hadamarer Glück aufgebraucht. Nach einer Ecke stand Vellmars Abwehrspieler Sebastian Wagener am hinteren Strafraumeck völlig „blank“ und hatte keine Mühe das Leder zum zwischenzeitlich hoch verdienten 1:1 Ausgleich in die Maschen zu jagen. Statt nun spätestens jetzt alle Kräfte und Konzentration abzurufen glich die Abwehr der Gastgeber einem wilden Hühnerhaufen. Zwei schnelle Ballstafetten genügten, um OSC Spieler Zurkolic zentral im Strafraum völlig freistehend an zu spielen, der Hasselbach mit seiner Direktabnahme aus gut 11 Metern keine Abwehrchance ließ. Die Gäste hatten binnen 10 Minuten das Spiel gedreht. Baris Özdemir gab in der 60.Min wieder einmal ein Lebenszeichen für Hadamar ab, scheiterte aber an der Fußabwehr von Orth. Der auffälligste Vellmarer Spieler, Nasuf Zurkolic konnte nach 65 Minuten nur in allerhöchster Not am nächsten Gästetreffer gehindert werden. Nachdem Ehlert (Vellmar) 15 Minuten vor dem Ende alleine auf Hasselbachs Gehäuse zulief und erneut eine Großchance der Gäste vergeben hatte, war immer noch die Hoffnung vorhanden, dass mit einem genialen Einfall oder nach einem Standard doch noch der Hadamar Ausgleich möglich war. Aber auf diese Aktionen warteten die zu Recht enttäuschten heimischen Anhänger vergebens. Im Gegenteil: Nach dem die Gäste in Person ihres Kapitäns Wollenhaupt in der 88. Minute erneut an Hasselbachs Abwehr scheiterten, machte Robert Garcia in der 3.Minute der Nachspielzeit „den Deckel drauf ".
Walter Reitz suchte nach der Partie die Gründe für die erneute Heimniederlage in der aktuell schwierigen Personalsituation, zu der sich mit Jonas Herdering wegen einer Zehenverletzung, kurzfristig ein weiterer Leistungsträger hinzu gesellt hatte. „Wir können die derzeitigen Ausfälle nicht kompensieren. Spieler wie Rademacher, Moritz, Herdering und Decise können wir nicht ersetzen." Auf die Frage eines Pressevertreters woran es gelegen habe, dass die Mannschaft den Schwung aus der erfolgreichen Anfangsphase nicht mitnehmen konnte, meinte der Hadamarer Übungsleiter: „Vellmar hat mehr in die Zweikämpfe investiert und das war neben dem verwerten der Torchancen deren Erfolgsrezept.“
Hadamar: Hasselbach- Horz, Böcher (60.Sembene), Kuczok, Gurok (80.Schraut)- Aljusevic, Kretschmer- Schug, Görgülü,(72.Heene) Gros - Özdemir
Vellmar: Orth, Matzenmiller, Ehlert, Busch, Wollenhaupt, Zukorlic, (89.Thoene), Wagener, Springer, Hajzeraj (63.Garcia) Salkovic, Meuser (10.Boukhoutta)
Tore: 1:0 Schug 5.Min, 1:1 Wagener 52.Min, 1:2 Zurkolic 56.Min, 1:3 Garcia 90+3
Schiedsrichter: Boulghalegh , Rüsselsheim,
Zuschauer: 200