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Joker Özdemir lässt die Reitz-Truppe jubeln

Baris Özdemir kam von der Bank und war als Joker zur Stelle. (Foto: Thorsten Wagner)

RW Hadamar – Sportfreunde Seligenstadt 1:0 (0:0)

Wenn man den Begriff  „Dreckiger Sieg“ im Fußball gebraucht, dann handelt es sich in der Regel um einen Erfolg der nach bescheidenen Leistungen und mit ein wenig Glück zu Stande gekommen ist. Selten passt dieser Begriff besser auf den heutigen knappen Erfolg der Fürstenstädter, der Dank eines genialen Spielzuges und dem coolen Abschluss von Baris Özdemir 13 Minuten vor Schluss gesichert wurde.
Wer weis welchen Verlauf die Partie genommen hätte, wenn Steffen Moritz, der nach einer Unstimmigkeit in der Gästeabwehr plötzlich alleine auf das Seligenstädter Tor zustrebte, beim Abschluss das Leder am herauslaufenden Wroblewski im Sportfreunde Tor untergebracht hätte. Der Keeper streckte reflexartig den Arm raus und wehrte zur Ecke ab (6.Minute). Seligenstadt beklagte in der 11.Minute ebenfalls Abschlusspech, denn Hertrich hatte nach einer Ecke den Ball genial getroffen. Nur die Unterkante die Latte und der anschließend auf der Torlinie klärende Max Haubus verhinderten die Gästeführung. Hadamar verlor mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr den Zugriff auf das Spiel und ein Fehlpass folgte auf den nächsten. Zudem hatten die Hausherren Probleme mit dem Pressing, welches die hoch stehenden Sportfreunde schon in Strafraumnähe der Heimelf praktizierten und so jeglichen Ansatz des Spielaufbaus früh zum Erliegen brachten. Nach 20 Minuten lag noch einmal ein Treffer in der Luft. Löbig (S) hatte aber wieder kein Schussglück. Nach Flankenlauf über rechts ging der das Leder um Zentimeter am langen Pfosten vorbei ins Aus. Nur einmal noch „schnupperten“ die Einheimischen an einem Torerfolg. Nach Freistoß von Jura Gros verlängerte Steffen Moritz per Kopfball. Aber auch dieser Versuch ging neben das Gehäuse (41.) Ex- Bundesliga Profi Christopher Reinhard, der u.a .vier Jahre für die Eintracht Frankfurt aktiv war, und nun in seine  Offenbacher Heimat zurückgekehrt ist, fand in Marvin Rademacher den „Spielverderber“ der seinen aussichtsreichen Torschuss gerade noch klären konnte (43.Min).

Hadamars Übungsleiter Walter Reitz hatte schon im Vorfeld des Spiel davon gesprochen, dass die Zuschauer keinen fußballerischen Leckerbissen erwarten dürften. Doch was beide Mannschaft vom Beginn der 2.Halbzeit bis zur 70.Minute den rund 250 Zuschauern boten, war deftige „Schmalkost“ die aus Fehlabspielen, Missverständnissen und so gut wie keinen Torchancen bestand. Reitz rief seine Mannschaft immer wieder zu mehr Aktivitäten auf, aber beide Teams schienen in ein taktischen Konzept gepackt das hieß: Abwarten wer den ersten Fehler macht und dann zum Tor führt. Die Hereinnahmen von Baris Özdemir für David Schug und Pascal Heene, für den heute wirkungslosen Hadamarer Regisseur, Florian Decise brachten zumindest etwas Bewegung ins Spiel der Heimelf, die nach 75 Minuten die erste richtig gute Aktion der 2. Spielhälfte verbuchen konnte. Eine gelungene Ballstafette über die Stationen Özdemir, Kretschmer, Heene, fand Steffen Moritz als Abnehmer, dessen Aufsetzer jedoch zu wenig „Drive“ hatte, sodass  Wroblewski im Seligenstädter Tor keine Mühe hatte den Versuch aus 10 Metern zu parieren. Zwei Minuten später die Spiel entscheidende Szene. Der Ball wurde im Überzahlspiel zu Baris Özdemir durchgesteckt, Wroblewski lief aus seinem Gehäuse, der Hadamarer Angreifer spielte seine gute Technik aus, umkurvte den Schlussmann und schob das Leder ins leere Tor. Fast hätte der zur Zeit treffsicherste Hadamarer Angreifer noch einen zweiten Streich nachgelegt. Nach gutem Anspiel von Pascal Heene, platzierte Özdemir den Ball mit dem Außenrist nur um Zentimeter am Tor vorbei. Die Gäste hatten im zweiten Spielabschnitt nur zu Beginn durch Patrick Hofmann ( 49.) und Leis in der 82.Min halbwegs aussichtsreiche Offensivaktion zu bieten und fielen in ihren Darbietungen gegenüber der ersten Hälfte deutlich ab.

Walter Reitz sprach in seinem Rückblick auf das Spiel von einer taktisch guten Leistung seiner Mannschaft,  die zudem konzentriert und engagiert gespielt habe. Mancher der Zuhörer hatte weniger Taktik und dafür mehr Dominanz erwartet. Sei es drum, 3 Punkte bleiben im Hadamarer Land und morgen schon fragt keiner mehr wie der Erfolg zu Stande gekommen ist.  

Hadamar: Strauch- Kretschmer, Rademacher, Kuczok, Haubus- Herdering, Aljusevic- Decise- (62.Heene) Schug (55.Özdemir) Moritz (76.Wilk) Gros

Seligenstadt: Wroblewski, Gueltekin, Kopp, Reinhard, Hofmann, Hertrich, Loebig, Mladenovic ) Mc. Crary (67.Bellos), Piarulli, Tasgin ( 75. Leis)

Tore: 1:0 Özdemir 77.Min

SR: Müller (Sinntal)

Zuschauer: 250

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