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SG Selters bleibt zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen!

SG Nassau Diedenbergen - SG Selters  2:4 (1:2).

Nachdem die SG Selters mit dem 1:1 gegen die TSG Wörsdorf im fünften Spiel nacheinander ungeschlagen bleiben konnte, geht es für die "Wassermänner" zum Aufsteiger-Duell zur SG Nassau Diedenbergen. Die SGS liefert dort sicherlich nicht ihr bestes Spiel ab, kann aber die Effektivität aus den letzten Wochen noch weiter steigern und verteidigt unermüdlich gegen einen Gegner, der sich am Ende über sich selbst ärgern muss, mit null Punkten aus diesem Spiel zu gehen. Der 4:2-Auswärtssieg schraubt das Punktekonto auf fast schon unglaubliche 16 Zähler hoch.

Patrick Jahn und Moritz Steul änderten ihr Team auf einer Position: Mark Freihube ersetzte den abwesenden Jan Hendrik Pabst im zentralen Mittelfeld. Nach nicht einmal 60 Sekunden wurde es brenzlig, als Darko Milicic einen Freistoß aus spitzem Winkel aufs Tor zog und Mark Freihubes Rettungsversuch den Ball beinahe unter die Latte beförderte; stattdessen gab es nur den ersten von zahlreichen Eckstößen für die SG Nassau. Nur drei Minuten später nutzte der Gast aus dem Taunus die erste sich bietende Torchance auf der anderen Seite: Samuel Stähler erkannte die zu weit aufgerückte Abwehr und entsendete einen klugen Steilpass in Richtung "Sturm-Opa" Dominic Voss, der dem herauslaufenden Keeper Frederick Hiebinger keinerlei Chance ließ und in Knipser-Manier vollstreckte - 0:1 (4.). Die Führung für die SG Selters, die aufgrund der hohen Corona-Zahlen im Main-Taunus-Kreis auf jegliche Fan-Unterstützung verzichten musste, tat der ganz in weiß gekleideten Elf jedoch nicht gerade gut. Zahlreiche - vor allem in der Rückwärtsbewegung - taktische Undiszipliniertheiten sowie Fehlpässe luden die Hausherren dazu ein, ihr von kurzen Pässen geprägtes Spiel aufzuziehen. Glück für die SG Selters, dass Diedenbergen eine lange Zeit vor allem an sich selbst scheiterte und nur wenige hochkarätige Torchancen herausspielte. Nach einer knappen halben Stunde war es dann aber soweit, nach einem folgenschweren Fehlpass war der an diesem Nachmittag beste Heim-Akteur, Timo Grünewald nicht mehr zu stoppen und erzielte den Ausgleich (27.). Ein Team, dass mit solch einem Rückenwind aus den letzten Spielen angetreten war, ließ sich jedoch nur ungern aus dem Konzept bringen und schlug nur sechs Minuten später wieder zurück. Kapitän Samuel Stähler gewann einen enorm wichtigen Zweikampf im Mittelfeld, spielte die Kugel zu Dominic Voss, der mit feinem Auge Philipp Freppon auf die Reise schickte. Der Linksaußen, bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht so ganz im Spiel angekommen, blieb vor dem gegnerischen Torhüter cool und erzielte mit seinem sechsten Saisontor die zweite Führung an diesem Tag (33.). Unmittelbar vor dem Pausentee wurde es dann aber auf der gegenüberliegenden Seite noch einmal kritisch: Zuerst scheiterte Darko Milicic nach einem langen Ball und der Kopfball-Vorlage Abdelilah Bentaayates nur knapp (42.), keine Minute später rettet das Aluminium, als Timo Grünewald sich beinahe über sein zweites Tor freuen durfte (43.), und kurz darauf ging ein abgefälschter Schuss von Kapitän Marcel Friedrich nur knapp vorbei (44.).

Die "Wassermänner" kamen besser aus der Kabine, vor allem die Einladungen in Richtung Heimmannschaft wollte man unbedingt vermeiden. Schade, dass Justin Wolter die Führung nicht in die Höhe trieb, als er nach einem diagonalen Ball von Nils Toffeleit neben den rechten Pfosten ans Außennetz zielte (48.) und nach einer Stunde an Torhüter Hiebinger scheiterte. Die letzte halbe Stunde wurde für das Steul/Jahn-Team zur Abwehrschlacht. Diedenbergen war quasi dauerhaft im Ballbesitz und die SGS kam nur schwer aus der eigenen Hälfte heraus. In Minute 61 hielt Nicholas Schardt gegen Darko Milicic, 120 Sekunden später bewahrte Innenverteidiger Richard Müller im Fünfmeterraum sein Team vor dem Ausgleich. Nachdem der starke Eckhard Weller in der 65. Minute nach einer Ecke noch zu zentral abschloss, visierte er drei Zeigerumdrehungen später ungestört den linken Winkel an und traf aus 22 Metern ebenso sehenswert wie wuchtig zum 2:2 (68.). Bitter für die Gäste, die nun nach zweimaliger Führung um den Punkt bangen mussten, der ihr bis dahin noch zugestanden hatte. Elf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit tauchte die Offensive der SGS dann aber auch noch einmal gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf: Dominic Voss schickte Justin Wolter auf der rechten Außenposition, dessen scharfe Hereingabe in die nicht von SGS-Akteuren besetzte Zone vor dem Tor brachte Keeper Frederick Hiebinger in die Bredouille. Sein Klärungsversuch landete bei Moritz Steul, der den nicht einfach zu kontrollierenden Ball zur erneuten Führung im Netz versenkte (79.). Kurz vor dem Ende blockte die Mauer einen von Luis da Conceicao getretenen Freistoß so unglücklich ab, dass die Kugel Justin Wolter vor die Füße fiel und Bruchteile einer Sekunde später auch schon im Netz lag (89.) - fünf ernsthafte Torschüsse, vier Tore. Effektiver geht es kaum.

Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter David Bischoff, der bei seinem neu zusammengestellten Gespannt desöfteren nachjustieren musste, jedoch alles in allem einen guten Job verrichtete, feierten die Selterser die nächsten drei Punkte des Willens. In einem Spiel, in dem man sicherlich nicht vieles richtig gemacht hatte, behielt man am Ende trotzdem die Oberhand und sicherte sich mit dem fünften Sieg einen einstelligen Tabellenplatz. Ein gutes Pferd springt nun mal nur so hoch wie es muss - im Gefühl des Sieges kann man das so sehen - und blickt nun erwartungsvoll auf die kommende Aufgabe am Mittwoch bei TuRa Niederhöchststadt. Die SG Nassau Diedenbergen, die tief im Tabellenkeller stecken bleibt, lieferte wahrlich keine schlechte Leistung ab, brachte sich aber irgendwie auch selbst um den Lohn.

 

Diedenbergen: Hiebinger, Finger, Weller, da Giacomo (61. Meyer), Friedrich (70. Baer), Grünewald, Milicic, Derevenko, Bentaayate, Sorihashi, Korominas (79. Kayser)

Selters: Schardt, Müller, Toffeleit, Freihube, S. Stähler, Freppon (74. da Conceicao), Maurer, Steul, Vollbracht, Voss (81. Rieth), Wolter

Tore: 0:1 Dominic Voss (4.), 1:1 Timo Grünewald (27.), 1:2 Philipp Freppon (33.), 2:2 Eckhard Weller (68.), 2:3 Moritz Steul (79.), 2:4 Justin Wolter (89.)

Zuschauer: 30

Schiedsrichter: David Bischoff (Schotten)