Alexander Schraut schreibt das Ende eines U19-Märchens in Eisbachtal

Alex als engagierter Trainer an der Seitenlinie - hier ist er in seinem Element und gibt stets 100% für den Erfolg seines Teams. (Foto: Andreas Hergenhahn)

Kapitän Jannik Faßbender mit seinem Trainer Alexander Schraut - mit Rheinlandpokal und Rheinlandmeisterpokal. (Foto: Sportfreunde Eisbachtal)

Marc Schilling (Jugend-Koordinator U14-U19) mit seinem Erfolgstrainer Alexander Schraut (links) - mit Rheinlandpokal und Rheinlandmeisterpokal (Foto: Sportfreunde Eisbachtal)

Fabian Fogel (verletzter TW) und Alexander Schraut ebenfalls mit Rheinlandpokal und Rheinlandmeisterpokal. (Foto: Sportfreunde Eisbachtal)

Das Team der U19 der Sportfreunde Eisbachtal hat unglaubliches in den letzten Spielzeiten geleistet. (Foto: Sportfreunde Eisbachtal)

Zum Sommer verlässt der Erfolgstrainer die "Eisbären" und ist für neue Herausforderungen offen

Nach dem Double und dem DFB-Pokal ist nach zwei Spielzeiten am Ende der Saison 2023/24 Schluss. Der junge und sehr talentierte Trainer wird im Sommer sein Köfferchen packen und seine Tätigkeit in der U19 der Sportfreunde Eisbachtal beenden. Für neue Herausforderungen scheint der sympathische Sportsmann offen zu sein. Wohin die Reise für den 30-jährigen Sportwissenschaftler gehen soll ist offen. Er steht mit beiden Beinen fest im Leben und ist bereit für ein neues Kapitel. Wir durften uns mit Alex unterhalten und konnten so sehr viele Informationen sammeln sowie Eindrücke gewinnen, was in den letzten Jahren so alles passiert ist. Harte Arbeit, viele Stunden auf dem Sportplatz, Spaß, aber vor allem Dankbarkeit und Zufriedenheit sind wohl die Schlüsselworte für diese tolle Zeit bei den „Eisbären“.

„Ich bin allen Vereinsverantwortlichen sehr dankbar für zwei ereignisreiche Jahre, die mich als Trainer und in meiner Person sehr gefestigt haben. Nach 4 Jahren als Seniorentrainer der TSG Oberbrechen, in denen wir ebenfalls den Aufstieg und drei sehr erfolgreiche Jahre feiern durften, war Eisbachtal parallel zum DFB-Stützpunkt für mich eine nächste prägende Trainerstation“, so Alex rückblickend.

Bei der U19 der Eisbachtaler Sportfreunde durfte Alexander auf sportlichem Topniveau neue Erfahrungen sammeln, Fehler machen, seine Trainerpersönlichkeit weiter formen und konnte jungen Spielern im Leistungsfußball helfen in einer überragenden Mannschaft auf ihrem Weg in den Herrenfußball problemlos den Übergang zu schaffen.

 

„Die Vereinsleitung hat sich hier sehr um mich bemüht und vor der Übernahme des Traineramtes intensiv an einer Lösung, für das Eingehen einer damaligen Dreifachbelastung, gebastelt“, berichtet Alex dankbar.

 

Diese bestand bei ihm letztlich ab 2022 für ein Jahr lang aus dem DFB-Stützpunkt, den Senioren der TSG Oberbrechen und der U19 in Eisbachtal. Alle Parteien gingen damals ein gewisses Risiko ein, was sicher nicht selbstverständlich war. „An der Stelle möchte ich Patrick Reifenscheidt, unserem sportlichen Leiter und Marc Schilling, unserem Jugendkoordinator von U14-U19, nochmal ausdrücklich für den Support danken.“

Mit Marc hatte Alex stets einen vertrauensvollen Mentor an seiner Seite, mit dem er sich auf sportlich hoher Ebene und bei allen anderen Anliegen austauschen konnte.

„Belohnen konnten wir unser Vertrauen ineinander am Ende im Jahr 2023 mit einem fantastischen Double aus zwei Titeln (Rheinlandmeisterschaft und Rheinlandpokalsieg). In Oberbrechen erzielten wir schließlich zeitgleich einen guten 8. Platz in der Kreisoberliga im 3. Aufstiegsjahr. Mit unserem A-Jugendkader in der Spielzeit 2022/23 gelangen uns hervorragende Entwicklungsverläufe der jungen erwachsenen Spieler. Heute kicken sie zum Großteil in unserer ersten Mannschaft. Mit Jeremie Niklaus hat es sogar einer bis nach Hannover 96 als Leistungsträger in die Bundesliga geschafft“, schildert uns Alexander freudestrahlend.

 

Nette und sehr lobende Worte findet hier auch Marc Schilling (Jugendkoordinator U14-U19) von Vereinsseite:

„Natürlich hätte ich persönlich Alex sehr gerne weiterhin in der Rolle als Cheftrainer in der U19 gesehen, aber ich akzeptiere und respektiere seine Entscheidung. Er hat unter anderem aufgrund seines Kompetenzprofils, seiner langjährigen Erfahrungen und seiner spezifischen Ausbildung einen sehr guten Job mit der Mannschaft gemacht. Die Jungs hat er einerseits fußballerisch, athletisch und mental entwickelt. Darüber hinaus haben wir sportlich tolle, historische Erfolge gefeiert, stets konstruktiv diskutiert und sehr eng und vertrauensvoll zusammen gearbeitet - es war immer ein offener und wertschätzender Austausch auf absolut hohem Niveau. Schön zu sehen ist, wie Alex sich in den Jahren bei den Eisbären nochmal ganzheitlich entwickelt hat und als Trainer gereift ist. Wir wünschen ihm nur das Beste auf seinem weiteren sportlichen Weg.“

 

Ein Ereignis ist Alex in ganz besonderer Erinnerung geblieben

 

„Mir persönlich wird das Elfmeterschießen in Nentershausen, vor knapp 1000 Zuschauern, im Pokalfinale des Rheinlandpokals 2022/23 gegen U19-Bundesligisten Eintracht Trier ewig in Erinnerung bleiben: der letzte verwandelte Elfmeter, der Platzsturm, die Siegesfeier mit den Pokalen und diese legendären Momente mit den Spielern Arm in Arm.

 

"Ein Double-Sieg ist glaube ich immer etwas ganz Besonderes." 

 

Auch im darauffolgenden DFB-Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf in der Spielzeit 2023/24, ist der Mannschaft in Nentershausen fast eine Sensation vor einer überwältigenden Kulisse gelungen.

„Wir kamen an diesem Punkt nicht nur an unsere Grenzen, sondern gingen auch weit darüber hinaus. Das schafft eine ganz besonderes Band zwischen Spielern und Trainern.“

„Solch ein großes Spiel zu spielen, war nicht nur eine meiner und unserer größten sportlichen Herausforderungen bisher, sondern auch für alle Beteiligten im Verein eine Mammutaufgabe, diesen strukturellen Anforderungen eines DFB-Pokalspiels gerecht zu werden. Gemeinsam haben wir alle an einem Strang gezogen und die Aufgabe mit Bravour geschlossen, als Verein, gemeistert.

 

„Für diese Vereinsleistung auf allen Ebenen bin ich ganz besonders dankbar.“

 

„Unter anderem der fulminante 3:0 Heimsieg vor zwei Wochen gegen das NLZ des 1. FC Saarbrücken ist dann ein Beispiel, für den Lohn des gesamten Vereins. Dieser extreme hohe Aufwand, den man hier im Jugendbereich betreibt, muss man loben und verdient meine Anerkennung.“

 

„Ich bin ein Fan unserer Mannschaft, die wir geworden sind und bin stolz auf das Erreichte.“

 

Genau mit diesem Schwung von solchen Ergebnissen, werden Alex und sein Team alles was in ihrer Macht steht tun, um diese Klasse am Ende tatsächlich zu halten. Mit diesem letzten Erfolg möchte sich der junge Trainer dann aus seiner Tätigkeit als U19-Cheftrainer der A-Jugend in Eisbachtal dankend verabschieden.

Mit den 2004ern kamen letztes Jahr fünf Spieler in die Erste. Die 2005er, die jetzt rauskommen, begleitet er bereits seit knapp zwei Jahren. „Wir sind in schweren Zeiten füreinander durch das Feuer gegangen und haben letztlich Unglaubliches für den Verein geschafft.“ 

„Sie beweisen bereits jetzt in ihrer Doppelfunktion zwischen Senioren und U19 eine herausragende Widerstandsfähigkeit mit diesem Pensum und das während ihrer Abiturphasen“, findet Alex sehr lobende Worte für seine Jungs.

 

„Steile Entwicklung mit der U19."

 

„Mit der U19 haben wir aus meiner Sicht eine steile Entwicklung hingelegt. Wir starteten vor eineinhalb Jahren in der Rheinlandliga an Spieltag 5 auf Platz 6 und sind am Ende Rheinlandmeister - und im Finale gegen einen Bundesligisten Rheinlandpokalsieger geworden. In der Zeit haben wir ein sehr besonderes Verhältnis zueinander aufgebaut und tiefreichendes gegenseitiges Vertrauen entwickelt,“ berichtet uns Alex sehr stolz.

Diese wertvollen Erfahrungen im Verein sind unbezahlbar für Alex und er weiß insbesondere die investierte Zeit von jedem Einzelnen im Team um das Team herum sehr zu schätzen.

Für ihn persönlich steht allerdings der Wunsch zur sportlichen Veränderung und damit der Drang nach einem neuen Schritt an.

Daher hat Alex den Verantwortlichen in Eisbachtal zum Ende der Saison hin einer Verlängerung als Cheftrainer der A-Jugend abgesagt.

 

„Folglich ist für mich persönlich an dieser Stelle die Zeit gekommen, ab Juni offen für neue Herausforderungen zu sein.“

 

„Ich kann mir dabei verschiedene Szenarien vorstellen, wobei ich nichts erzwingen werde.“

Alex Schraut wohne seit zwei Jahren in Limburg und hat hier seit letztem Sommer einen sehr erfüllenden neuen Job als Sportlehrer, der mit dem Fußball wunderbar harmoniert. Quasi ebenfalls direkt vor seiner Haustür wird er weiterhin montags als DFB-Stützpunkttrainer tätig sein.

Diese Konstellation ist für ihn mehr als zufriedenstellend. „Wenn sich dazu wieder etwas Neues fügen sollte, kann man sich weitere Gedanken machen. Dabei sind für mich persönlich die sportlichen Ambitionen, das Maß an Herausforderung und letztlich das Umfeld mit passenden Werten die entscheidenden Faktoren für eine Trainertätigkeit“, so Alex abschließend.


Wir bedanken uns bei Alexander Schraut für die Einblicke, das nette Gespräch und wünschen ihm weiterhin auf seinem sehr erfolgreichen Trainer-Weg alles Gute, viel Erfolg und Menschen um ihn herum, die ihn unterstützen, fördern und begleiten. Wir sind jetzt schon sehr gespannt, wohin seine Reise geht und werden Euch auf dem Laufenden halten.

 

 

Das ist Alex Schraut:
 

- 30 Jahre alt

- Studienabschluss: Sportwissenschaften, Deutsche Sporthochschule Köln 

- Fitnesstrainer A-Lizenz

- Hochschulzertifikat: Spielanalyst im professionellen Fußball (IFI)

- DFB B+ Lizenz

- Sportlehrer