(Frauen - Verbandsliga Süd): Bittere Pille für die RSV-Frauen – eine starke Halbzeit reicht nicht für Punkte in der Verbandsliga

Mannschaftliche Geschlossenheit und einstimmen auf das bevorstehende Spiel gegen die SG Bornheim/GW. (Foto: FLW24)

Ungläubige Gesichter bei Katharina Naderer (li.) und Alina Jantz nach dem frühen Gegentreffer i der 2. Spielminute. (Foto: FLW24)

Auch Cheftrainer Mario Naderer (Mitte) konnte seinen Augen kaum glauben, als es schnell 0:2 stand. (Foto: FLW24)

Hatte am gestrigen Nachmittag nicht viel zu tun, war aber sonst ein sicherer Rückhalt - SG-Torhüterin Zerican Atakci. (Foto: FLW24)

(Foto: FLW24)

Standen am Ende leider wieder mit leeren Hände da - Katharina Naderer und ihre Mitspielerin Alina Jantz. (Foto: FLW24)

- Verbandsliga Süd (Frauen) -


RSV Würges – SG Bornheim/GW  2:5 (0:3)

(Samstag, 23.09.2023 – 17:00 Uhr – Stadion Golderner Grund Würges)


Bei bestem – leicht herbstlichem – Fußballwetter standen sich am 4. Spieltag der Verbandsliga Süd die Mannschaften des RSV Würges und der SG Bornheim/GW auf dem Rasenplatz im Stadion „Golderner Grund“ gegenüber. Das Team von Cheftrainer Mario Naderer durfte, nach zuvor zwei Auswärtsspielen nun endlich zu Hause auflaufen und war daher hochmotiviert. Diese Vorfreude wurde bereits nach nur zwei Spielminuten ordentlich eingebremst, denn zu diesem Moment, lag der RSV Würges durch den frühen Führungstreffer der Gäste bereits mit 0:1 zurück – das hatte man sich auf Seiten des RSV sicherlich anders vorgestellt. Dieser Treffer hatte gesessen und man schaute sich ungläubig an. Umso erschreckender dann der Treffer zum 0:2, der nur acht Minuten später erzielt werden konnte. Die Frauen aus RSV agierten zu Beginn etwas ängstlich und zurückhaltend – ein geordneter Spielaufbau fand in der ersten halben Stunde kaum statt. Zu viel wurde hier mit langen Bällen auf die beiden Offensivakteurinnen Alina Jantz und Katharina Naderer operiert – die nur selten die gesuchten Abnehmerinnen fanden. So sah man sich in der kompletten 1. Halbzeit von den Gästen aus Bornheim in die eigene Spielhälfte gedrängt. Alina Jantz, die sich wie auch Katharina Naderer, sehr bemühte konnte nur wenige Entlastungangriffe beitragen. In der 32. Minute dann die beste Aktion der Gastgeberinnen durch Katharina Naderer, die hier in einer Doppelaktion zweimal am Aluminium (erst Pfosten, dann Latte) unglücklich scheiterte. Nachdem sie sich gegen zwei Abwehrspielerinnen behauptet hatte, versuchte sie den Ball rechts ins kurze Eck zu schieben und konnte den Abpraller vom Pfosten anschließend nur gegen die Unterkante der Latte schießen - ein Hauch von Wembley. Dann war jedoch wieder die SG Bornheim spielbestimmend. So kam es wie es kommen musste. Kurz vor dem Pausentee erhöhten die Gäste durch einen sehenswerten Freistoß von Marie Fries auf 0:3 – hier schien nun alles entschieden und so ging es in die Halbzeitpause.

 

Nach der Pause dann ein völlig anderes Gesicht der RSV-Frauen. Scheinbar gab es zur Halbzeitpause nicht nur erfrischende Getränke, sondern auch die ein oder andere besondere Ansprache an einige Spielerinnen. Der RSV Würges war mit dem Team aus der 1. Halbzeit nicht mehr wiederzuerkennen – es wurde gekämpft, man zeigte deutlich mehr Laufbereitschaft und hatte endlich wieder Zugriff auf die Spielerinnen im Mittelfeld, die in den ersten 45 Minuten scheinbar „Narrenfreiheit“ hatten. Ein Freistoß von Bornheim lenkte RSV-Torfrau Charlotte „Charly“ Bünning gekonnte über die Latte und vereitelte so ein weiteres Erfolgserlebnis für die SG. Annika Seel, die in der ersten Hälfte eher unscheinbar agierte, konnte sich durch gute Dribblings auf der rechten Außenbahn immer wieder gut in Szene setzen und bereitete den Anschlusstreffer in der 58. Minute sehr schön vor, denn ihr Flankenlauf fand den Weg – über ein Eigentor – ins Netz. Nun schien nochmal Hoffnung aufzukeimen und man witterte eine Chance auf einen möglichen Punktgewinn. Fast im Gegenzug dann eine bittere Entscheidung des Schiedsrichters, der ein Foulspiel von der eben noch gelobten Annika Seel im Strafraum erkannte und auf den Punkt zeigte. Der anschließende Strafstoß segelte jedoch über die linke Torecke und somit war der RSV weiterhin im Spiel. Das Team von Mario Naderer drückte in dieser Spielphase sehr auf den weiteren Treffer, der dann auch durch Alina Jantz in der 64. Minute bejubelt werden durfte. Eine Flanke von der linken Seite kam über Umwege zu Jantz, die dann keinerlei Mühe hatte, das Leder aus 5 Meter im Gästegehäuse zu versenken – nun schien alles möglich zu sein, was man auch anhand der steigenden Stimmung auf den Zuschauerrängen unschwer feststellen konnte. Nun funktionierte fast alles beim RSV Würges und man erhöhte nochmals den Druck, leider ohne ein Tor dabei zu erzielen. Die SG Bornheim beschränkte sich auf Konter, die auch stets gut vorgetragen wurden, aber auch genauso gut von der Defensive – insbesondere der Spielführerin Ines Günther – abgelaufen wurden. Tja, und wie es eben im Fußball so geht, wenn man vorne das Tor nicht erzielt, bekommt man oft selbst ein Gegentreffer – so auch in der 83. Minute. Susset wurde im Strafraum zu Fall gebracht und der daraus resultierende Strafstoß verwandelte Sarah Schielke souverän ins rechte Eck. Nun betrug der Abstand erneut zwei Treffer. Der RSV Würges machte jetzt auf und versuchte doch noch auf den Punktgwinn zu spielen. Dies wurde in der 88. Minute schmerzlich bestraft – da hier Pia Sösemann eine weitere Kontermöglichkeit gekonnt abschloss, als sie die herauskommende Bünning umkurvte und zum 2:5 Endstand ins leere Tor einschob.

Hätte die Frauen des RSV Würges in der 1. Halbzeit ähnlich agiert wie in der 2. Spielhälfte, wäre sicherlich auch mehr drin gewesen. So steht man erneut mit leeren Hände da – zeigte aber am Ende eine Leistung und Einstellung, auf die man aufbauen kann und auch sollte.