Pantomimisches Götzzitat mal anders

FLW-Splitter aus der Nachbarschaft

Opfer der modernen Technik – Schalkes Choupo-Moting in unfreiwilliger Freizügigkeit.

Es ist selten, aber es kommt vor. Beim Kampf um den Ball geben sich Fußballer gelegentlich unfreiwillig eine Blöße. Das unbestechliche Auge der Kamera legt in einer Hundertstelsekunde womöglich das beste Stück oder den Allerwertesten eines Spielers frei. Alles kein Problem – so schnell vergessen wie passiert. Das sind Erscheinungen in der Hitze des Gefechts.

Blank gezogen ohne Konsequenzen

Sportkamerad Patrick Jahn, erfolgreicher Trainer des B-Ligisten SG Selters II und freier Mitarbeiter der lokalen Presse, hat eine nicht alltägliche Begebenheit aus dem Nachbarkreis Dillenburg aufgeschnappt.

Am 18.10.2015 war bei der B-Liga-Begegnung zwischen SSV Dillenburg gegen TSV Bicken II (2:1) ein Bickendorfer Akteur nicht mit der Entscheidung des Sportkameraden-Linienrichters einverstanden, der in den Kreisligen dem Schiedsrichter lediglich anzeigt, wenn der Ball die Seitenauslinie überschritten hat. Seinem Protest machte der Spieler im wahrsten Sinne des Wortes Luft, indem er dem Dillenburger Assistenten durch Herunterlassen der Hose seinen blanken Po präsentierte. Diese ordinäre, unanständige Variante - sozusagen ein pantomimisches Götzzitat - hatten alle außer dem Schiedsrichter registriert. Der nicht entscheidungsbefugte Dillenburger Linienrichter legte darauf mit einer entsprechenden Information an den Spielleiter in der Halbzeitpause die Fahne und damit für diesen Tag sein Amt nieder.

Das Stenogramm auf www.fussball.de weist für das betreffende Spiel keine rote Karte aus, die ein solches Verhalten selbstverständlich hätte nach sich ziehen müssen. Auf Nachfrage dieser Plattform teilte Dillenburgs Spielausschussvorsitzender Thomas Götzel mit, dass der Schiedsrichter nach eigener Aussage die Aktion nicht wahrgenommen habe. 

Versäumnis des Schiedsrichters

Mag sein, dass der Unparteiische den Vorfall nicht bemerkt hat. Folglich kann er auch keine Ahndung aussprechen. Dennoch hätte er, da er von verschiedenen Seiten, auch nach dem Spiel durch Offizielle des Gastgebervereins auf dieses unsportliche Verhalten, nicht zuletzt aber bereits vorher durch die Kapitulation seines Assistenten in der Pause, aufmerksam gemacht worden war, diesen Hinweis im Spielbericht vermerken müssen. Das tat er nicht – ein glatter Fehltritt.