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Diagnose Kreuzbandriss Teil 4 - Wieder fit werden! Patrick Schwarz vom FITNESS PUR Limburg im Interview

Es kostet Monate, die volle Beweglichkeit und Belastbarkeit des Knies zurückzugewinnen. Gezielte Übungen fördern diesen Prozess und machen das Knie wieder dauerhaft stabil. Ohne gezieltes Krafttraining ist es unmöglich, das Muskeldefizit im verletzten Bein wieder aufzuholen. Wir sprechen mit Patrick Schwarz vom FITNESS PUR Limburg und fragen nach, wie der Stand seiner Heilung und des Trainings aktuell aussieht.


Hi Patrick. Da sind wir wieder. Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?
„Hallo zusammen. Mir geht es blendend. Danke der Nachfrage. Es ist immer wieder schön bei euch zu sein.“

Schön, dass es dir blendend geht. Also geht es deinem Knie auch wieder gut?
„Meinem Knie geht es super. Kurz und knapp … es läuft wieder.“

Na das sind ja mal erfreuliche Nachrichten. Bist du wieder voll im Training?
„Naja im Fußballtraining bin ich natürlich noch nicht! Aber ich habe mittlerweile wieder mit Joggen begonnen. Etwas mehr als 20 Minuten klappen, danach höre ich auf. Ich jogge jetzt auch nicht mit hohem Tempo, sondern nur ganz locker, gerade etwas mehr als Walken.“

Das Joggen ist aber nicht dein einziges Training oder?
„Nein! Natürlich nicht! Neben der Physiotherapie, die ich immer noch habe, baue ich die Muskulatur wieder auf, damit beide Beine wieder gleich stark sind. Momentan liege ich hier nur noch bei einem Unterschied von 1,5 cm (Oberschenkelumfang).“

Da hast du aber schon einiges auftrainiert. Mit welchen Übungen/Geräten ist dir ein solcher Erfolg gelungen?
„Eine meiner Lieblingsübungen sind die Lunges (Ausfallschritte) mit Zusatzgewicht. Aber auch natürlich das Training an den Geräten, wie Beinpresse und Beinbeuger, gehören in mein Trainingsprogramm. Im nächsten Schritt möchte ich jetzt auch den Beinstrecker mit einbauen, um den nötigen pump in den Muskel zu bekommen.“

Du bist ja selber Experte in dem Bereich Training & Reha-Sport. Warum ist es aus deiner Sicht wichtig, die Muskulatur des geschädigten Beines wiederaufzubauen?
„Das Kniegelenk muss enorme Kräfte aushalten - schon beim normalen Gehen, aber erst recht beim Laufen auf unebenem Untergrund oder Springen. Ballsportarten wie Fußball mit Tempowechseln, abruptem Abbremsen und vielen schnellen Richtungswechseln beanspruchen Gelenke und Bänder besonders stark. Ohne gezieltes Krafttraining ist es unmöglich, das Muskeldefizit im verletzten Bein wieder aufzuholen. Isoliertes Muskeltraining ist somit von enormer Bedeutung, um das geschädigte Knie wieder zu stabilisieren.“

Was würdest du Kunden empfehlen, die ebenfalls die Diagnose Kreuzbandriss erhalten haben?
„Sobald man vom behandelnden Arzt wieder freigegeben ist (heißt, das Knie ist abgeschwollen und die Beweglichkeit ist gut), kann man zu Hause oder im Fitnessstudio viel zur Genesung beitragen. Hier würde ich Bergaufgehen oder eine Einheit am Stepper empfehlen, da diese beispielsweise die Gesäßmuskulatur kräftigen, die nach neuen Erkenntnissen wesentlich an der Kniestabilisation beteiligt ist. Für die Beweglichkeit im Knie empfiehlt sich Radfahren in allen Variationen.“

Worauf sollte deiner Meinung nach noch geachtet werden?
„Wichtig sind auch Gleichgewichtsübungen und ein Wahrnehmungstraining (Propriozeptionstraining). Diese stabilisieren das Kniegelenk. Dies lässt sich auf wackeligem Untergrund trainieren, etwa einem Sofakissen oder einem Wackelbrett (Balance-Board). Durch solche Übungen werden Koordination, Gleichgewicht und Kraft verbessert, sowie auch die Ansteuerung des Kniegelenks.“

Gibt es denn eine einfache Methode, um seinen Heilungs-Fortschritt selber zu messen?
„Hier würde ich mich an dem Oberschenkelumfang orientieren bzw. diesen messen und notieren. Fehlen Zentimeter zum gesunden Bein, korreliert das mit dem Kraftdefizit. Auch, wenn das Knie bei Belastung nicht mehr anschwillt, ist das ein guter Indikator, dass wieder alles im Gleichgewicht ist.“

Hast du für unsere Leser Tipps, wie man einem Kreuzbandriss am besten vorbeugen kann?
„Prinzipiell ist es immer wichtig, die Kondition zu trainieren. Denn häufig passieren Verletzungen, wenn man erschöpft ist. Das Kreuzband reißt man sich beim Fußball nicht in der ersten, sondern in der 80. Minute. Prima für den Konditionsaufbau ist Intervalltraining: Wiederholte kurze, intensive Einheiten. Zum Beispiel 13 Sekunden spurten, dann 17 Sekunden Pause, wieder los spurten - das Ganze zehnmal wiederholen, anschließend eine Minute Pause. Dieses Trainingsset dreimal wiederholen - anstrengend, aber effektiv!
Schlussendlich ist die beste Therapie jedoch jene, die man nicht benötigt. Eine vorbeugende Stärkung der Hüft- und Gesäßmuskulatur, sowie eine kräftige Oberschenkelvorder- und -rückseite können einen klassischen Kreuzbandriss verhindern.“

Vielen Dank für deinen Besuch und die wertvollen Ratschläge.
„Sehr gerne.“

Wir freuen uns, dich noch ein weiteres Mal zu sehen und hoffen, dass bis dahin wieder alles wie gewohnt läuft!
„Ich freue mich schon ebenfalls. Na, das will ich doch mal stark hoffen. Ich blicke positiv in die Zukunft.“

Das freut uns. Wir drücken dir natürlich die Daumen, dass du deine Ziele erreichst.
„Vielen lieben Dank.“