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KOL: Auftakt-Kracher der „Überraschungs-Teams“

Am Samstag rollt wieder die Kugel und es wird um jeden Punkt gekämpft. Fotos: Dominik Groß

Ab Samstag rollt wieder die Kugel in der höchsten Kreisliga der Region, der Kreisoberliga. Mit Spannung blicken wir auf den Rückrundenstart und eine spannende Rest-Saison, sowohl im Tabellenkeller als auch an der Ligaspitze. Der erste Spieltag nach der langen Winterpause hat es in der KOL direkt in sich, denn gleich am Sonntag kommt es zum KOL-Topspiel zwischen den zwei größten Überraschungen der Hinrunde, wenn der Tabellendritte FC Waldbrunn II (45 Punkte) den Spitzenreiter aus Frickhofen (49 Punkte) zur Mittagszeit um 12.30 Uhr zum Tanz bittet.

Spitzenspiel zum Restrunden-Start

Dass diese beiden Mannschaften ganz oben mitmischen, hatten auch die beiden Trainer Steffen Borbonus (FC Waldbrunn II) und Metin Kilic (TuS Frickhofen) so vor der Saison nicht wirklich prognostiziert. „Dass wir guten offensiven Fußball spielen können, wusste ich, dass es aber für die Tabellenspitze reicht, hätte ich nicht gedacht“, so Metin Kilic vom TuS Frickhofen. „Unser Ziel war es, uns generell als Mannschaft zu festigen und einen Tabellenplatz zwischen 5 und 9 zu erreichen. Jetzt haben wir 21 von 34 Spielen absolviert und wir stehen an der Spitze. Das ist toll“.

Auch Steffen Borbonus hatte mit seinen Waldbrunnern nicht unbedingt die aktuelle Spitzen-Positionierung erwartet und appelliert auch sogleich an seine Mannschaft, sich nach der Winterpause wieder auf das Grundlegende im Fußball zu fokussieren: „Dass es so gut laufen würde, damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Aber im Fußball ist eben alles möglich. Noch ist die Runde aber nicht zu Ende und wir wissen, dass es bei uns ohne die grundlegenden Dinge nicht funktionieren wird. Unser Ziel war es, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und eine bessere Saison als die vorherige zu absolvieren. Jetzt denken wir von Spiel zu Spiel und wollen natürlich in den oberen Regionen der Tabelle bleiben und vielleicht das ein oder andere hochgehandelte Team ärgern. Wenn wir weiterhin so kompakt und geschlossen auftreten wie in der Hinserie, dann wird es schwer, uns zu schlagen.“

Der FC Waldbrunn II mit Spielertrainer Steffen Borbonus (re.) zählen sicherlich zu den Überraschungsteams der bisherigen KOL Saison.

Lachender Dritter?

Zwischen den beiden Überraschungsteams liegt die offensivstarke SG Niedershausen/Obershausen auf dem zweiten Tabellenplatz punktgleich mit dem FC Waldbrunn II (jeweils 45 Zähler). Das Team aus dem Kallenbachtal empfängt am Wochenende als klarer Favorit zu Hause die TSG Oberbrechen (Platz 14) und könnte als lachender Dritter von der Spieltags-Konstellation profitieren. Ohnehin wird der SG N/O von den direkten Kontrahenten als „größte Gefahr“ angesehen und ligaweit als einer der größten Titelkandidaten eingestuft. „Für mich ist nach wie vor die SG Niedersausen/Obershausen der größte Konkurrent um die Meisterschaft. Die haben die erfahrensten Spieler in ihrem Team“, so Metin Kilic, der bei seinen Frickhöfern in vielen Situationen noch die Unerfahrenheit bemängelt. „Wir sind eine sehr junge Multi-Kulti-Truppe, die offensiv denkt. Wir machen vieles richtig, müssen aber besser gegen den Ball spielen und schneller umschalten. Oftmals fehlt uns noch die Erfahrung und die Ruhe im Spiel“.

Wie gewohnt geballte Offensivpower bei der SG Niedershausen/Obershausen. Die Elf aus dem Kallenbachtal rangiert auf einem Relegationsplatz.

Wassermänner in Lauerstellung

Ebenfalls noch Chancen auf die Aufstiegsplätze – trotz fünf Zähler Rückstand auf das Top-Trio – hat die SG Selters, die mit 40 Zählern auf dem vierten Tabellenplatz rangiert und damit die beste Winterplatzierung ihrer KOL-Geschichte erreicht hat. Die Wassermänner spielen eine starke erste Saison unter ihrem neuen Spieler-Trainer Moritz Steul, der sich sowohl sportlich als auch menschlich in Selters sehr wohl fühlt.

„Das Anfangsgefühl im Sommer 2018 wurde schnell bestätigt. Es passt zwischen beiden Seiten, es herrschen ganz klare Strukturen und Abmachungen, sodass mir hier in Selters der Spielertrainer-Einstieg mit meinen 25 Jahren sehr leicht gemacht wurde. Mit Patrick Jahn habe ich einen fußballverrückten Trainerkollegen an meiner Seite, mit dem ich alles besprechen kann und mit dem ich stets gemeinsam nach Lösungen suche. Das Gemeinschaftsgefühl und die Solidarität der Spieler untereinander ist zudem bei der ersten wie auch bei der zweiten Mannschaften bestens.“

Fußballerisch hat Moritz Steul in Selters einen Systemwechsel vollzogen, der von der Mannschaft  angenommen und konsequent umgesetzt wurde. Vor allem zu Hause sind die Wassermänner eine Macht. Nicht nur deshalb schielen die Selterser immer noch ein wenig nach oben. „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, unsere Heimstärke beibehalten und uns auswärts besser präsentieren als in 2018, könnte von unserer Seite noch Einfluss auf den Relegationsplatz genommen werden. Aber dafür muss wirklich alles stimmen“. Wichtiger als die sportliche sei jedoch eine andere Platzierung, so Steul: „Für mich ist es noch bedeutender, dass wir den ersten Platz in der Fairnesstabelle mit beiden Mannschaften auch in 2019 behalten. Das zeigt den Charakter der Jungs und das Verhalten auf dem Platz gegenüber Schiedsrichter, Betreuer und anderen Offiziellen“. Rein fußballerisch gastiert die SG Selters übrigens am Sonntag beim SC Offheim (Platz 13), den der Selterser Coach vor der Saison weitaus besser eingeschätzt hatte und deshalb auch ein schwieriges Spiel erwartet.

Aufsteiger führt Liga-Mittelfeld an

Hinter den vier Spitzenteams führt der bislang beste Aufsteiger der Saison, der VfR Limburg 07, das kleine fünfköpfige Mittelfeld der Liga an. Die Rothosen spielen eine tolle Aufstiegssaison und haben schon 39 Zähler auf dem Guthaben-Konto, wodurch sie vor den etablierten Mannschaften wie der SG Oberlahn (6.), dem SV Mengerskirchen (7.), dem FCA Niederbrechen (8.) und der SG Weinbachtal (9.) stehen. Am Wochenende gastiert der Tabellennachbar aus Oberlahn zum Restrunden-Auftakt  auf dem Staphanshügel in Limburg – gleich zu Beginn ein richtungsweisendes Spiel für beide Teams. Den Auftakt in das KOL-Fußballjahr 2019 bestreiten mit der SG Weinbachtal und dem SV Mengerskirchen übrigens zwei weitere Mittelfeld-Teams – Anstoß der Begegnung ist bereits am Samstag um 15 Uhr.

Abdullah Tekdas und die Rothosen vom Stephanshügel spielen als Aufsteiger eine super Runde. Können die 07er dies bis zum Saisonende halten?

Richtungsweisende Duelle in der Gefahrenzone

Ab dem Tabellenplatz 10 und somit ab der SG Merenberg beginnt die Gefahrenzone der Liga. Ab hier haben alle Mannschaften ein negatives Torverhältnis und weniger als 30 Punkte auf der Habenseite. Die SG Merenberg (10.), die SG Winkels/Probbach/Dillhausen (11.) und der TuS Dietkirchen II (12.) liegen punkte- und platzierungsmäßig noch vor der akuten Abstiegszone und haben somit die besten Karten für den Klassenerhalt.  Alle drei haben es am Wochenende zudem mit Mannschaften aus der roten Zone zu tun und könnten durch Siege den Abstand nach „unten“ noch einmal vergrößern.

Routinier Sebastian Orendi und die SG Merenberg müssen noch ein paar Punkte sammeln um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.

Die SG Merenberg empfängt bereits am Samstag die TuS Lindenholzhausen (17./ 13 Punkte), die sich nach einer verkorksten Hinserie an den (aller)letzten Strohhalm klammert, die SG Ahbach/Oberweyer (15. / 21 Punkte) gastiert ebenfalls schon am Samstag beim Aufsteigerduell in Winkels und der TuS Dietkirchen II spielt am Sonntag beim abstiegsbedrohten Nachbarn in Eschhofen (16. / 18 Zähler), den viele Experten vor der Saison weitaus besser eingeschätzt hatten. Das abgeschlagene Tabellenschlusslicht TuS Obertiefenbach (7 Pünktchen), dessen Klassenerhalt wohl nur noch durch ein Wunder gelingen kann, empfängt zudem den kampfstarken FCA Niederbrechen (8.). Gleich am ersten Restrunden-Spieltag stehen also zahlreiche wegweisende Spiele auf dem KOL-Spielplan – sowohl oben wie auch unten. Klasse!

Wir freuen uns auf eine spannende und unterhaltsame Restrunde! Gebt Gas, Jungs!