Anzeige

„Keine Übermannschaft“ – ausgeglichene KOL verspricht reichlich Spannung!

Der TuS Obertiefenbach gehört für einige Experten zum erweiterten Favoritenkreis. Foto: Diana Süss

Wenn die SG Niedershausen / Obershausen die Defensive in den Griff bekommt ist mit der Elf von Kamil Heblik zu rechnen. Foto: Carsten Dorth

Relegationsteilnehmer SG Merenberg möchte auch in dieser Saison oben wieder mitmischen. Foto: Carsten Dorth

Die höchste Kreis-Spielklasse, die Kreisoberliga, steht in den Startlöchern und verspricht in der Saison 2017/18 spannender denn je zu werden. Denn die KOL, die den flw24-Klickzahlen zu Folge, die meistbeachteste Liga der Region ist, rückt von der Leistungsdichte noch einmal enger zusammen als in der vergangenen Saison. Mit der SG Kirberg/Ohren/Nauheim kehrt ein Gruppenliga-Absteiger wieder zurück in die Liga, der beweisen will, dass er nicht umsonst ein Jahr höherklassig gespielt hat und unter dem alten Neu-Trainer Daniel Dylong sicherlich oben angreifen wird. Ob es zu einem direkten Wieder-Aufstieg für die SG reichen wird, ist aber durchaus fraglich, können doch getrost fünf bis sechs weitere Teams um die Meisterschaft in der KOL mitspielen. 

Auch im Kampf um den Klassenerhalt wird es wieder äußerst eng zugehen. Mit den drei spielerisch starken Aufsteigern SG Oberlahn, TSG Oberbrechen und TuS Lindenholzhausen, deren vornehmliches Ziel der Klassenerhalt sein dürfte, bekommt die Liga neue Gesichter, die durchaus auch für die ein oder andere Überraschung sorgen können. Eine genaue Prognose ist „oben“ wie „unten“ äußerst schwer. KOL-Fachmann und Trainer-Fuchs Bernd Schröder von der SG Weinbachtal teilt unsere Einschätzung: „Die kommende Saison verspricht sehr interessant zu werden, denn oben wie unten wird es, aus meiner Sicht, sehr eng zugehen.“ Für seine SG Weinbachtal sei ein Platz im Mittelfeld der Tabelle okay. „Schön wäre es, wenn wir uns aus dem letzten Drittel der Tabelle permanent heraushalten könnten.

Breite Spitzengruppe

Schon in der letzten Saison war der Kampf um den Aufstiegs-Relegationsplatz hinter dem enteilten Meister RSV Würges ein bis zum letzten Spieltag andauerndes Unterfangen, bei dem die SG Merenberg letztendlich das Rennen machen konnte. Leider scheiterte die Simon-Elf in der anschließenden Aufstiegsrelegation. Auch in diesem Jahr dürfte die SG Merenberg neben den anderen Top-Teams aus dem letzten Jahr (SV Mengerskirchen, SG Niedershausen/Obershausen, SV Elz, TuS Dietkirchen II, TuS Obertiefenbach) zur Spitzengruppe der KOL gehören. Der TuS Dietkirchen II konnte bereits am Donnerstagabend gegen Waldbrunn II mit einem Auftaktsieg in die Runde starten. Der SV Elz startete gestern Abend im Derby in Offheim nur mit einem Remis. „Aus einem Pool von Mannschaften wird sich wohl erst sehr spät der Meister herauskristallisieren. Mögliche Anwärter könnten Kirberg, Mengerskirchen, Elz, Merenberg und Dietkirchen II sein“, meint Bernd Schröder.

Tobias Schätzle, Spielertrainer des SV Mengerskirchen, schätzt die Situation ähnlich ein: „Die Liga wird sehr ausgeglichen sein. Es wird wiederum eine Gruppe an Mannschaften um den Aufstieg mitspielen. Mein Favorit ist der SV Elz und die SG Kirberg/Ohren/Nauheim.“ Diese beiden Mannschaften sieht übrigens auch die flw24-Kicktipp-Gemeinde am häufigsten vorne. Nach dem guten vierten Platz in der vergangenen Saison erwartet Tobias Schätzle für sein junges Team eine „komplexe Spielzeit“, in der einige Juniorenspieler an die KOL-Luft gewöhnt werden sollen. Selbstverständlich möchten die Blauen die guten Resultate der zurückliegenden Spielzeiten bestätigen. „Unser Vorteil wird sein, dass wir keinerlei Veränderungen in unserem Kader haben. Wir sind ein eingespieltes Team und können weitere Juniorenspieler an unsere erste Mannschaft heranführen. In der letzten Saison hatten wir ein wenig Verletzungspech. Im Offensivbereich hatten bzw. haben wir den Einen oder anderen Langzeitverletzten. Bleiben wir in der neuen Runde von Verletzungen verschont und spielen taktisch guten und disziplinierten Fußball, können wir sicherlich einen Platz unter den ersten sieben Mannschaften erreichen“, so Tobias Schätzle im Gespräch mit flw24.

„Keine Übermannschaft“

Auch das Selterser Trainer-Duo Uli Deisel und Patrick Jahn rechnen mit einer engen und ausgeglichenen Liga. Patrick Jahn zu flw24: „Die Kreisoberliga-Saison könnte diesmal noch ein wenig spannender werden als in der letzten Saison. Ich sehe derzeit keine Übermannschaft, das Feld der Anwärter könnte ziemlich breit sein. Der SV Elz wird sicherlich vorne dabei sein, und auch der SV Mengerskirchen werden relativ gute Chancen haben. Bei der SG Merenberg muss man abwarten, wie die Abgänge verkraftet werden. Wenn das gut verläuft, werden sie auch ein Wörtchen mitreden. Die SG Kirberg/Ohren/Nauheim sehe ich – für viele vielleicht etwas überraschend - nicht unbedingt ganz vorne.“

Überraschungsteams

Sowohl Tobias Schätzle als auch Patrick Jahn trauen zudem dem TuS Obertiefenbach einen Überraschungs-Coup in dieser Saison zu. „Die haben sich sehr viel Qualität in ihren Kader geholt.“ Weinbachtal-Coach Bernd Schröder hat da noch eine andere Überraschungs-Mannschaft im Kopf. „Trotz der Abgänge traue ich der SG Selters einiges zu.“ Auch wir haben die SG Selters trotz des Abgangs des Superstürmers Jonas Gangl auf dem Radar, denn die Wassermänner haben in der vergangenen Saison eine berauschende Rückrunde hingelegt, sich im Sommer gut verstärkt und zudem gute Vorbereitungsergebnisse erzielt.

Patrick Jahn von der SG Selters ist da verständlicherweise etwas zurückhaltender und erinnert an den katastrophalen Saisonstart aus dem letzten Jahr: „Welche Rolle unser Team in dieser Saison einnimmt, kann ich noch nicht so recht einschätzen. Wir brauchen kein Geheimnis daraus machen, dass uns eine komplette Achse weggebrochen ist, die es uns natürlich schwerer machen wird. Auf der anderen Seite sind wir aber auch von unseren Neuzugängen überzeugt. Wir haben eine sehr gute Vorbereitung absolviert und auch in den Testspielen überzeugen können. Doch das ist am Sonntag alles vergessen und zählt nicht mehr. Klar ist, dass wir einen solchen Saisonstart wie vergangene Saison (2 Punkte aus 11 Spielen) definitiv nicht mehr aufholen würden. Wenn uns ein guter Start gelingt, bin ich davon überzeugt, dass wir uns von ganz unten entfernen werden. Aber auch das Unterfangen wird wieder schwierig, weil wir zu Saisonbeginn viele Urlauber haben. Das primäre Ziel lautet aber ganz klar 40 Punkte. Wir stehen vor einer schwierigen Saison, darüber sind wir uns bewusst.“

40 Punkte-Marke

Die 40 Punkte-Marke haben freilich noch viele andere Mannschaften als Maßgabe ausgegeben, heißt das doch in der Fußballsprache „Klassenerhalt“. Die Mannschaften, die im vergangenen Jahr um den Abstieg gespielt haben, werden es auch in diesem Jahr schwer haben, dennoch ist dem einen oder anderen Team aus der unteren Tabellenhälfte durchaus eine einstellige Platzierung zuzutrauen. Die beiden Mittelfeld-Teams aus dem letzten Jahr, der FCA Niederbrechen und der VfL Eschhofen, sind sicherlich ebenfalls stärker einzuschätzen als in der Vorsaison. Man darf gespannt sein auf eine tolle und ausgeglichene KOL-Saison. Prognosen und Einschätzungen hin oder her ... die Wahrheit liegt ja bekanntlich auf dem Platz und die werden wir morgen sehen.