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Der flw24 Experten-Tipp mit Marcel Schauer

Unser heutiger Experten-Tipper ist Marcel Schauer. (Foto: privat)

SG Winkels/Probbach/Dillhausen - RSV Weyer. (Foto: FLW24)

SG Winkels/Probbach/Dillhausen - SG Oberlahn. (Foto: privat)

Marcel Schauer im Spiel der SG Weinbachtal gegen den RSV Würges. (Foto: privat)

Unser heutiger Experten-Tipper ist Marcel Schauer. Der 34-jährige, der in Weinbach wohnt, ist aktuell Spielertrainer der SG Weilmünster/Laubuseschbach. Zuvor trainierte er bereits die C-Jugend der JSG Hintertaunus und hat nun etliche seiner ehemaligen Jugendspieler in seiner aktuellen Mannschaft. Wie Marcel den Fußball im Kreis Limburg-Weilburg einschätzt, welche Chancen er für die Nationalelf bei der Heim-EM nächstes Jahr sieht und was er sonst noch in seiner bisherigen Laufbahn erlebt hat, erfahrt ihr wie immer im nachfolgenden Artikel.

Viel Spaß beim Lesen!

 

Aus Düsseldorf in den Kreis Limburg-Weilburg – Jugendstationen bei der der JSG Westernohe, der JSG Westerwald und dem FC Burgsolms

Marcels Wurzeln liegen ursprünglich im nordrhein-westfälischen Düsseldorf, wo er im Alter von 4 Jahren beim dortigen SC Rhenania Hochdahl mit dem Fußballspielen begann. Es folgte ein Wechsel zum SV Lohausen, bevor Marcel mit seiner Familie nach Hessen zog. Im FLW-Land spielte der heute 34-jährige in seiner Jugendzeit bei der JSG Westernohe, der JSG Westerwald und dem FC Burgsolms. In Burgsolms wurde Marcel von Stefan Lottermann trainiert, den er bis heute in sehr guter Erinnerung hat: „Ich glaube behaupten zu können, dass dies der Trainer war, der mich am meisten geprägt hat, obwohl er „nur“ mein Jugendtrainer war. Was man unter ihm taktisch und fußballerisch gelernt hat, habe ich so in den letzten 16 Jahren nicht mehr erlebt.“

 

Anfänge bei den Senioren der SG Winkels/Probbach/Dillhausen

Nach der Juniorenzeit ging er zurück zu seinem Heimatverein SG Winkels/Probbach/Dillhausen. Der Übergang in den Seniorenbereich fiel ihm schwerer, als er im Vorfeld gedacht hatte: „Ich war in der Jugend immer sehr torgefährlich und konnte meiner Meinung nach sehr passabel mit dem Ball umgehen. Was mir aber komplett gefehlt hat, war die Physis. Damit musste ich erst mal klarkommen“, beschreibt Marcel seine Anfangszeit bei den Erwachsenen. Als er sich an die Körperlichkeit bei den Senioren gewöhnt hatte, etablierte sich Marcel in der Offensivabteilung seiner Mannschaft. Aufgestellt wurde er zumeist im zentralen Mittelfeld oder im Sturm, was ihm auch gut gefiel, „da man sich dort freier bewegen kann als beispielsweise auf den Außenbahnen. Da ich aber auch extrem schnell war (kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen :D), wurde ich trotz allem auch immer wieder nach außen gestellt.“

 

Aufstieg in die KOL mit der SG W/P/D

Die ersten Jahre waren für den 34-jährigen mit die schönsten, die er bisher im Seniorenbereich erlebt hatte. Bei der SG W/P/D kickte Marcel mit einigen Mitspielern zusammen, zu denen auch heute noch Freundschaften bestehen, zum Beispiel Adrian Schäfer, Louis Schlicht, Willi März, Marvin Kaune oder Dennis Fritz. „Die meisten von uns haben bei anderen Vereinen gespielt, und wir haben uns gesagt, dass wir einmal alle zusammen wieder für unsere Heimatvereine spielen. Das hat tatsächlich geklappt und die Krönung war, dass wir in dem ersten Jahr auch direkt in die KOL aufgestiegen sind.“ Zum besagten Aufstieg konnte auch Marcel einen großen Teil beitragen. In einem extrem wichtigen Spiel gegen den Mit-Aufstiegsaspiranten TUS Löhnberg ging es darum, den TUS in der Tabelle zu überholen und somit für den letzten Spieltag den Aufstieg in der eigenen Hand zu haben. Marcel gelang dabei das entscheidende Tor zum 3:2-Sieg. „Was das natürlich mit einem 18-Jährigen macht, in so einem Spiel für seinen Heimatverein zu treffen, vor gefühlt 500 Zuschauern in Winkels, kann man sich sicherlich vorstellen“, beschreibt er das damalige Erlebnis.


Kreuzbandriss, Wechsel und zwei Aufstiege mit der SG Weinbachtal

Danach folgte allerdings die schwierigste Phase seiner Laufbahn, als er sich mit 19 Jahren das Kreuzband riss: „Das hat mich komplett aus dem Leben gehauen. Danach wieder an die Schnelligkeit und Fitness ranzukommen, war für mich echt schwer.“

Marcel kämpfte sich wieder zurück auf den Platz und wechselte später zum TUS Kirschhofen/Odersbach, anschließend folgte der Schritt zur SG Weinbachtal. Mit der SG konnte er sogar zwei Aufstiege feiern. Die zweite Mannschaft stieg in die B-Klasse auf und die erste Mannschaft in die Gruppenliga. Die absoluten Höhepunkte waren für ihn dabei die Aufstiegsrelegationen: „Relegationsspiele sind immer ein Highlight, wenn man sieht, wie viele Fußballverrückte aus dem Kreis sich die Spiele angucken. Das ist immer beeindruckend, vor solchen Kulissen zu spielen und dann auch noch zu treffen“, sagt Marcel.

 

Juniorentrainer bei der JSG Hintertaunus, dann erste Spielertrainerstation in Weilmünster/Laubuseschbach

Anschließend wechselte er wieder zurück zur SG Winkels/Probbach/Dillhausen und später noch zur SG Weilmünster/Laubuseschbach.

In dieser Zeit trainierte Marcel zusammen mit Dirk Dornheim die C-Jugend der JSG Hintertaunus. „Irgendwann kam dann ein Anruf von Jörn Metzler, dessen Sohn bei mir in der Jugend (und jetzt auch Senioren) spielte. Er fragte mich, ob ich nicht Interesse hätte, als spielender Co-Trainer von Gösta Kiefer anzufangen. Da ich erst wenige Monate vorher einen schweren Arbeitsunfall hatte und ich gar nicht wusste, ob ich überhaupt noch mal selbst Fußball spielen kann, sah ich es als Chance, wenigstens als Trainer schon mal Luft zu schnuppern. Der Alltag komplett ohne Fußball funktioniert bei mir nämlich leider nicht“, sagt Marcel. So kam es dazu, dass er seine erste Station als Spielertrainer bei der SG Weilmünster/Laubuseschbach antrat, wobei ihm der Einstieg leichtfiel, da er schon etliche Spieler aus der Jugend kannte. Und solange die Knochen es noch mitmachen, will Marcel weiterhin als Spielertrainer auf dem Platz stehen.

 

Einschätzung zur Lage des (Amateur-)Fußballs im Kreis Limburg-Weilburg

Als langjähriger Spieler, Junioren- und Seniorentrainer hat Marcel natürlich auch eine Meinung zur aktuellen Situation des regionalen Fußballs bzw. des Amateursports im Allgemeinen. Wie viele andere findet es der 34-jährige schade, dass es immer mehr Vereine gibt, die den Ligabetrieb nicht mehr erhalten oder aufnehmen können, weil es an Spielern mangelt und es daher zwangsläufig zu Spielgemeinschaften kommt. Auch würde er sich wünschen, dass wieder mehr Zuschauer auf die regionalen Sportplätze strömen würden, um ihre Mannschaften zu unterstützen. „Ich denke, dass wir im Kreis Limburg-Weilburg teilweise sehr attraktiven und schnellen Fußball spielen. Auch haben wir mit dem TUS Dietkirchen, RW Hadamar, dem FC Waldbrunn, RSV Weyer, FC Dorndorf, VFR 07 Limburg und dem SV Mengerskirchen tolle Teams, die uns überregional vertreten, und das bei den meisten schon über Jahre hinweg. Das ist sehr positiv.“ Positiv findet Marcel auch, dass durch den Fußball auch die Gemeinschaft und die Geselligkeit gefördert werden. „Sich für die 3. Halbzeit mit dem Gegner hinzusetzen und ein Kaltgetränk zu sich zu nehmen, sollte man auch nicht außer Acht lassen. Deswegen bin ich persönlich froh, hier in diesem Kreis Fußball spielen zu dürfen, weil – egal auf welchen Platz man fährt – es ist immer ein bekanntes Gesicht da“, sagt Marcel und hofft, dass auch die Jugend von heute wieder Spaß am Fußball findet und sich voll diesem schönen Sport widmet.

 

Viel Kommerz, wenig Mentalität – Marcels Sicht auf den Profifußball

Der BVB-Fan gibt allerdings auch zu bedenken, dass sich im Gegensatz zu früher einiges verändert hat im Fußball. Die Mentalität, die Vereinstreue oder auch die Spielweise, alles geben zu wollen für den Sport, wie es sein Kindheitsidol Matthias Sammer immer getan hat, ist ein wenig in den Hintergrund gerückt, was man sowohl auf den Amateur- als auch den Profifußball übertragen kann. „Bei den Profis sieht man es ja leider aktuell an den ganzen Wechseln in die Saudi-Arabische Liga. Vielleicht muss man aber auch dazu sagen, dass in dem Multimilliardengeschäft Fußball diese finanziellen Möglichkeiten damals noch nicht so vorhanden waren wie heute. Wenn es sie damals schon gegeben hätte, wäre der ein oder andere Wechsel in den 80ern, 90ern oder 2000ern auch passiert. Aber generell wird mir heute alles zu sehr kommerzialisiert in diesem schönen Sport.“ Viel Kommerz, wenig Mentalität – das trifft nach Marcels Meinung auch aktuell leider auf die Deutsche Nationalmannschaft zu. „Es muss einfach jedem bewusst sein, was es bedeutet, für sein Land zu spielen. Das sind im „Normalfall“ die besten der Besten, die wir hier in diesem Land haben. Aber wenn die Mentalität fehlt, ist es schwierig Spiele zu gewinnen.“ Stand jetzt kann sich Marcel nicht vorstellen, dass es unter Hansi Flick nächsten Sommer eine erfolgreiche Europameisterschaft geben wird: „Am Ende wird so eine Heim-EM die Spieler sicher noch mal pushen, aber meiner Meinung nach werden wir nichts mit dem Titel zu tun haben, wenn sich nicht grundlegend beim DFB etwas ändert.“

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Marcel für die tollen Einblicke und Auskünfte. Bleib so wie Du bist. Wir wünschen Dir noch viele tolle Momente beim Fußball, viel Gesundheit, Erfolg und alles Gute auf Deinen Wegen.

 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

 

  1. No War !!!
     
  2. Gesundheit
     
  3. Kein Rassismus

 

 

Nachfolgende Begegnungen wurden von Marcel Schauer und FLW24 getippt:

             
  Heimmannschaft   Auswärtsmannschaft   Experten-Tipper FLW24
             
Hessenliga TuS Dietkirchen   Hünfelder SV   2:2 1:1
             
Verbandsliga SV RW Hadamar   FC Dorndorf   3:0 3:2
             
Gruppenliga SV Mengerskirchen   SG 01 Hoechst   2:1 2:1
             
Kreisoberliga TuS Dietkirchen II   RSV Würges   2:2 3:3
             
Kreisliga A SG Oberlahn   SG Weilmünster/Laubuseschbach   2:3 2:1
             
Kreisliga B I TuS Linter   RSV Würges II   4:0 2:0
             
Kreisliga B II TuS Löhnberg   FSG Bad Camberg/Dombach   3:1 3:2
             
Kreisliga C I TuS Dietkirchen III   SC Offheim II   3:4 3:1
             
Kreisliga C II SG Niedertiefenbach/Dehrn II   TuS Lindenholzhausen II   2:2 2:2
             
Kreisliga B/C Reserve SG Weinbachtal II   SV Wolfenhausen II   3:1 2:1
             
2. Bundesliga SV Wehen Wiesbaden   Schalke 04   2:0 2:1
             
Lieblingsverein Borussia Dortmund   FC Heidenheim   5:1 3:0