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Nachbericht / Vorbericht der EM-Gruppen E und F

Nachbericht zur EM-Gruppe E


Polen - Slowakei 1:2 (0:1)

Zum Auftakt der Gruppe E traf die Slowakei vor rund 13.000 Zuschauern im russischen St. Petersburg auf Polen. Und den Slowaken gelang als vermeintlicher Underdog ein überraschender 2:1-Erfolg.

In der ersten Hälfte hatte das polnische Team um Weltfußballer Robert Lewandowski dabei zwar mehr vom Spiel, doch die zwingenderen Torchancen besaßen die in blau gekleideten Slowaken.

Duda traf nach einer knappen Viertelstunde nur das Außennetz (14.), nur wenig später war der Jubel groß. Robert Mak setzte sich im Strafraum im Dribbling gegen zwei Mann durch und traf den Pfosten - der Ball sprang von dort zurück an die Schulter von Polen-Keeper Szczesny und kullerte dann ins Netz, 0:1 (18.). Bis zum Pausentee gab es keine zwingenden Gelegenheiten mehr - die Polen hatten mehr Ballbesitz, die Slowaken setzten ihrerseits immer wieder Nadelstiche.

Der zweite Durchgang war dann keine Minute alt, da lag der Ball schon im Netz. Diesmal jubelten allerdings die Rot-Weißen aus Polen. Ein Rückpass, den Rybus von der Grundlinie in den Strafraum servierte, nutzte Karel Linetty aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich (46.). Der Treffer gab der polnischen Mannschaft Auftrieb: Zielinski (49.) und erneut Linetty (51.) hätten das Spiel innerhalb kürzester Zeit drehen können, zielten aber zu ungenau. Auch Glik per Kopf (53.) und Lewandowski mit einem Freistoß (58.) brachten nicht die erhoffte Wende.

Die spielentscheidende Szene folgte dann in der 62. Minute: Polens Krychowiak foulte im Mittelfeld den Slowaken Hromada und sah dafür berechtigt seine zweite gelbe Karte, was einen Platzverweis mit gelb/rot zur Folge hatte.

Und nur weitere sieben Minuten später sorgte Milan Skriniar, Profi bei Inter Mailand, mit seinem Treffer zum 2:1 für die Entscheidung. Sein platzierter Schuss von der Strafraumgrenze, im Anschluss an eine Ecke, schlug unhaltbar im Tor ein (69.).

Mit einem Rückstand und in Unterzahl rannten die Polen am Ende verzweifelt an, doch weder Zielinski (72.) noch Bednarek oder Lewandowski hatten das nötige Fortune (jeweils 90.).

So sorgten die Slowaken für eine weitere kleine Überraschung der EURO 2020 und schnappten sich die ersten drei Punkte.

 

  Statistik  
POLEN   SLOWAKEI
1 Tore 2
17 Torschüsse 11
532 gespielte Pässe 410
457 angekommene Pässe 335
75 Fehlpässe 75
86 Passquote % 82
57 Ballbesitz % 43
51 Zweikampfquote % 49
15 Foul gespielt 13
13 gefoult worden 15
0 Abseits 1
5 Ecken 2
     

 

Spanien - Schweden 0:0

Den ersten Spieltag der Gruppe E rundete die Partie Spanien gegen Schweden vor 10.500 Zuschauern im Olympiastadion von Sevilla am Montagabend ab. Nach einem torlosen Remis gab es keinen Sieger und erstmals bei der Euro 2020 kein Tor in einem Spiel.

Die Iberer betrieben in der Begegnung einen wahren Chancenwucher (7 Großchancen), scheiterten aber immer und immer wieder am herausragenden schwedischen Torhüter Robin Olsen.

Die erste Gelegenheit der Partie besaß für Spanien der Leipziger Bundesliga-Profi Dani Olmo, der mit einem Kopfball aus kurzer Distanz - nach Flanke Koké - seinen Meister im schwedischen Keeper fand (16.). In der Folge machten es Koké (23.) und Morata (38.) nicht besser…

Die beste Gelegenheit zur Führung in Durchgang Nummer 1 besaßen aber die Skandinavier: Alexander Isak zog flach ab (41.), den Ball konnte Spaniens Schlussmann Unai Simon nicht halten, aber Llorente grätsche die Kugel von der Linie und von dort an den Pfosten und zurück ins Feld. Pech für die „Tre Kronor“…

In der zweiten Hälfte das gleiche Bild: Große Dominanz der Spanier mit vielen guten Chancen. Aber weder Morata (50.), noch Dani Olmo (68.) oder Ferran Torres (70.) hatten genug Zielwasser getrunken. Und erneut besaß das schwedische Team um Trainer Janne Andersson die beste Aussicht zur Führung: Doch Angreifer Berg brachte nach Vorarbeit von Isak das Kunststück fertig, das Leder aus drei Metern frei am langen Pfosten nicht über die Linie zu bugsieren.

In den Schlussminuten setzten die Spanier alles auf Offensive und berannten das schwedische Gehäuse pausenlos - ohne Erfolg: Gerard, Alba und Sarabia kamen nicht zum gewünschten Durchbruch der schwedischen Abwehrmauer, so dass es beim torlosen Unentschieden blieb.

 

  Statistik  
SPANIEN   SCHWEDEN
0 Tore 0
17 Torschüsse 4
917 gespielte Pässe 162
829 angekommene Pässe 89
88 Fehlpässe 73
90 Passquote % 55
85 Ballbesitz % 15
62 Zweikampfquote % 38
7 Foul gespielt 11
11 gefoult worden 6
2 Abseits 1
6 Ecken 1
     

 

Vorbericht Gruppe E

Heute treffen die Schweden auf die siegreichen Slowaken. Anstoß der Begegnung in St. Petersburg ist um 15:00 Uhr.

Die Slowaken könnten mit einem Punktgewinn allen vermeintlichen Experten trotzen und das Tor zum Achtelfinale weit aufstoßen. Für die Schweden, die sich einen tollen Kampf mit den Spaniern lieferten, muss ebenfalls ein Punktgewinn (oder mehr) her, so dass man beruhigter in das letzte Match gegen Polen gehen kann.

Die Spanier komplettieren den zweiten Spieltag der Gruppe E mit ihrem Spiel gegen Polen. Hier erfolgt der Anstoß am Samstag, 19. Juni 2021 um 21:00 Uhr. Die Partie verspricht dabei viel Spannung, zumal beide Teams fast schon unter Zugzwang stehen.

Polen, dass auf den gelb-rot gesperrten Krychowiak verzichten muss, hätte bei einer weiteren Niederlage ein „Endspiel“ um Platz 3 der Gruppe, während die Spanier, eigentlich als Gruppenfavorit gestartet, sich sicherlich keinen weiteren Ausrutscher erlauben möchten.

 

Nachbericht zur EM-Gruppe F
 

Ungarn - Portugal 0:3 (0:0)

Die Gruppe F beschloss mit ihren Spielen am Dienstagabend den ersten Spieltag der Euro 2020. Dabei trafen in Budapest vor 55.662 Zuschauern die heimischen Ungarn auf den amtierenden Europameister Portugal und verloren durch späte Tore am Ende recht deutlich mit 0:3. Herausragend war ohne Zweifel die tolle und lautstarke Kulisse im Stadion, die Fans der Magyaren sorgten für eine bislang einmalige Atmosphäre bei dieser Europameisterschaft.

Das Spiel bot im ersten Durchgang Einbahnstraßenfußball. Die Portugiesen bestimmten die Partie.

Der erste Höhepunkt war ein strammer Schuss von Liverpool-Profi Diogo Jota, den aber Ungarns Torhüter Gulasci parierte (5.). Jota (9.) und Cristiano Ronaldo (19.) hatten in der Folge ebenfalls keinen Erfolg mit ihren Abschlüssen. Die Gastgeber aus Ungarn versuchten sich im Kontern, was allerdings verpuffte. Der erste Torabschluss resultierte aus einem Kopfball von Kapitän und Mainz-Profi Szalai (37.) - zu wenig. Zwei Großchancen boten sich den Portugiesen noch vor dem Pausentee - aber weder Jota aus knapp zehn Metern (40.) noch Cristiano Ronaldo (43.) aus geringerer Distanz brachten die Pille im Netz unter.

In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild: Einbahnstraßenfußball in Richtung ungarischem Tor mit hohem Ballbesitzanteil für Portugal - was fehlte, war das Tor. Doch die Portugiesen mussten sich lange gedulden, bis gejubelt werden konnte.

Zunächst scheiterte Ungarns Angreifer Sallai (SC Freiburg), sein Schuss war kein Problem für Rui Patricio (59.) Auszeichnen konnte sich auch Ungarns Keeper Gulasci, der einen strammen Schuss von Bruno Fernándes (68.) stark entschärfte.

Dann das vermeintliche 1:0 für Ungarn: Schön hatte sich auf rechts durchgesetzt, zog in den Strafraum und sein Schuss schlug im kurzen Eck ein (80.) - der Jubel kannte keine Grenzen, die Fans waren in Ekstase. Doch der Linienrichter entschied auf Abseits und es hieß weiterhin 0:0.

Vier Minuten später fiel dann der Treffer - allerdings auf der Gegenseite: Portugals Rafa spielte Raphael Guerrero an, dessen Schuss wurde noch leicht abgefälscht und schlug dann zum 0:1 im Tor ein (84.). In der Folge machten die Portugiesen kurzen Prozess: Nach einem Foul von Orban an Rafa zeigte Schiedsrichter Cakir auf den Punkt. Cristiano Ronaldo verwandelte sicher unten rechts zum 0:2 (86.). Der Widerstand der zuvor leidenschaftlich kämpfenden Ungarn war damit gebrochen. Abermals war es CR7, der in der Nachspielzeit nach einem tollen Doppelpass nachlegte und zum 0:3 einschob (90.).

Unter dem Strich ein verdienter Sieg des Europameisters. Der Kampf und die Leidenschaft, die die Ungarn an den Tag legten, wurden nicht belohnt.

 

  Statistik  
UNGARN   PORTUGAL
0 Tore 3
5 Torschüsse 11
293 gespielte Pässe 671
221 angekommene Pässe 594
72 Fehlpässe 77
75 Passquote % 89
30 Ballbesitz % 70
48 Zweikampfquote % 52
10 Foul gespielt 15
15 gefoult worden 10
2 Abseits 1
0 Ecken 6
     

 

Frankreich - Deutschland 1:0 (1:0)

Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich bedeutete zugleich den Abschluss des ersten Spieltages der Euro 2020.

Vor 13.000 Zuschauern (davon 4.000 Franzosen) in München besiegte dabei der aktuelle Weltmeister die DFB-Elf durch ein Eigentor von Rückkehrer Mats Hummels (20.).

Mit Spannung wurde der erste Auftritt der Löw-Elf im Turnier erwartet und am Ende stand eine Niederlage. Erstmals in der Geschichte des DFB verlor das Team damit die Auftaktbegegnung.

Zu Beginn des Spiels merkte man beiden Mannschaften an, dass sie Fehler vermeiden wollten. So blieben echte Torchancen aus. Frankreich kam nach knapp 15 Minuten besser in die Partie: Neuer bewies seine Klasse gegen Mbappé (17.). Machtlos war der DFB-Kapitän dann aber wenige Minuten später, als Hernandez scharf nach innen flankte und Hummels vor Mbappé einen Klärungsversuch ins eigene Tor bugsierte - 1:0 für die Franzosen (20.).

Die deutsche Mannschaft besaß danach Gelegenheiten zum Ausgleich - allerdings war ein Kopfball von Müller (22.) zu ungenau. Toni Kroos trat als Freistoßschütze in Erscheinung, schoss aber über das Tor bzw. in die Mauer (25./27.). Auch Gündogan erzielte nicht den erhofften Ausgleich (38.) Die Equipe Tricolore blieb mit dem ungemein schnellen und wendigen Mbappé gefährlich, der immer wieder auf Reisen geschickt wurde und stets für Gefahr sorgte (36./41.).

Diese individuelle Klasse der Franzosen zeigte sich auch im zweiten Durchgang. Nachdem sich der PSG-Angreifer auf links durchgesetzt hatte, setzte er Rabiot gekonnt in Szene - dessen Abschluss landet aber am Pfosten (52.).

Die beste Chance zum Ausgleich besaß dann Serge Gnabry, doch dessen „Aufsetzer“, nach herrlicher Flanke von Gosens, strich über das Gehäuse (54.).

In den Folgeminuten hatten es sowohl Kroos (55.), als auch Müller (56.) und Gnarby (64.) auf dem Fuß - doch der Torjubel blieb stumm. Ein Abseitstor von Mbappé (66.) fand danach keine Anerkennung. Mats Hummels stelle seine Abwehrfähigkeiten mit einer unnachahmlichen Grätsche gegen Mbappé (78.) unter Beweis, zuvor wurde er vom französischen Stürmer allerdings überlaufen. Ein weiterer Konter der französischen Nationalelf führte dann zu einem erneuten Tor von Karim Benzema, das ebenfalls wegen Abseits keine Anerkennung fand (85.). In den Schlussminuten liefen die Deutschen vergeblich gegen das französische Bollwerk an, so dass es bei der knappen Niederlage blieb.

Fazit: Die Franzosen beschränkten sich auf eine bockstarke Verteidigung mit zwei engen Ketten und starke Konter. Sie überliessen der DFB-Elf Raum und Ball, die damit zu wenig anzufangen wusste. Am Ende war diese taktische Variante gewinnbringend für den Weltmeister.

 

  Statistik  
FRANKREICH   DEUTSCHLAND
1 Tore 0
4 Torschüsse 10
434 gespielte Pässe 682
358 angekommene Pässe 617
76 Fehlpässe 75
82 Passquote % 89
38 Ballbesitz % 62
60 Zweikampfquote % 40
7 Foul gespielt 10
10 gefoult worden 6
5 Abseits 2
3 Ecken 5
     

 

Vorbericht Gruppe F

Am Samstag, 18. Juni 2021 erfolgt der zweite Spieltag der Gruppe F.

Zuerst tritt der Weltmeister aus Frankreich in Budapest gegen Ungarn an. Anstoß ist um 15 Uhr (live in der ARD). Dabei wollen die Franzosen den nächsten „Dreier“ einfahren, währenddessen die Ungarn sich für Einsatz und Leidenschaft - vor einem erneut ausverkauften Haus - belohnen möchten.

Um 18 Uhr trifft dann „DIE MANNSCHAFT“ in München (live in der ARD) auf Europameister Portugal. Sicherlich hochspannend, mit welcher Taktik Joachim Löw dann versuchen wird, die ersten Punkte mit seiner Mannschaft zu ergattern. Vorsicht ist geboten, denn die Portugiesen verfügen über zahlreiche Spieler, die den Unterschied in einem Spiel ausmachen können. Mit einem weiteren Erfolg könnte der amtierende Europameister aus Portugal den Achtelfinaleinzug perfekt machen.