Die Lotto-Hessenliga hat es in diesem Jahr aus flw-Sicht in sich, denn erstmals seit der Saison 1996/97 (damals mit dem RSV Würges und dem VfR Limburg 19) spielen wieder zwei Mannschaften aus unserem heimischen Fußballkreis Hessens Eliteliga. Neben dem Dauerbrenner, dem SV RW Hadamar, debütiert in dieser Saison auch der TuS Dietkirchen, der im vergangenen Jahr seine herausragende Verbandsliga-Saison mit dem Aufstieg krönte, in der Hessenliga.
flw-Kracher zum Saisonstart
Zum Auftakt der Saison 2019/20 treffen die beiden einheimischen Teams am Freitagabend (26.07.2019) in der Faulbacher Straße in Hadamar direkt aufeinander – ein Fußball-Fest für das gesamte flw-Land! Anstoß ist um 19.30 Uhr. Wir freuen uns wie Bolle darauf und zeichnen das Topspiel für Euch natürlich auf.
Auch die beiden Trainer sind schon richtig heiß auf die Partie: „Ein Abtasten gibt es diesmal am 1. Spieltag nicht, es wird direkt voll zur Sachen gehen. Mit Dietkirchen kommt ein Aufsteiger zu uns, der vor allem über die mannschaftliche Geschlossenheit kommt. Aber wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und die Partie gewinnen“, so Hadamars neuer Chef-Coach Stefan Kühne, der seinem Pflichtspiel-Debüt auf der Trainerbank der Fürstenstädter entgegenfiebert. „Wir werden unserem Nachbarn am Freitagabend sicherlich sehr viele Zuschauer bringen. Dabei hoffen wir, dass wir gut aus den Startlöchern kommen. Wir haben nichts zu verlieren, nur zu gewinnen“, sagt Thorsten Wörsdörfer, der in Dietkirchen große Euphorie und Vorfreude auf die erste Hessenliga-Saison spürt.
Hessenliga mit neuen Gesichtern
Im Vergleich zur Vorsaison gibt es insgesamt acht neue Teams in der Hessenliga zu begutachten. Neben den sechs Aufsteigern (SV Neuhof, 1. Hanauer FC, TuS Dietkirchen, FSV Fernwald, SV Steinbach und Rot-Weiß Walldorf) für die es primär um den Klassenerhalt gehen dürfte, kommen mit den Regionalliga-Absteigern Eintracht Stadtallendorf und Hessen Dreieich zwei "alte Bekannte" zurück in die Liga.
Großer Favorit auf den Meistertitel ist für die meisten Experten der nordhessische Traditionsverein KSV Hessen Kassel, der sich nach dem verpassten Aufstieg in der Vorsaison mit einigen hochkarätigen Spielern und einem neuen Trainer eingedeckt hat. Daneben zählen die beiden Regionalliga-Absteiger aus Stadtallendorf und Dreieich sowie die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, die im vergangenen Jahr doch etwas enttäuschte, in diesem Jahr zum engeren Favoritenkreis. Das sehen auch die beiden flw-Hessenliga-Trainer Stefan Kühne und Thorsten Wörsdörfer so. Wer am Ende das Rennen macht, wird sich ab Freitag zeigen, wenn die neue Lotto Hessenliga Saison 2019/20 startet. Wir richten unseren Blick aber zunächst auf die beiden flw-Vertreter.
Wohin geht die Reise des SV RW Hadamar?
Für den SV RW Hadamar wird sich in der neuen Saison einiges ändern: die Fürstenstädter haben nach der überragenden Vor-Saison, die auf dem 4. Platz endete, namhafte Abgänge zu verzeichnen. So haben u.a. die beiden Top-Torschützen der Vorsaison, Jann Bangert (FC Gießen) und Yves Böttler (SG Barockstadt Fulda), die Rot-Weißen verlassen. Ob und wie das kompensiert werden kann, muss sich zeigen. In Hadamar werden die Saisonziele daher vorsichtig formuliert: „Wir werden unser Bestes geben, um an die letzte Saison anzuknüpfen. Die Jungs haben alle einen guten Charakter und wollen es selbst noch einmal wissen. Beim Pokal wollen wir dieses Jahr ins Finale kommen“, sagt Stefan Kühne im flw24-Gespräch, fügt aber gleichsam hinzu: „Mit der Breite des Kaders bin ich nicht ganz zufrieden. Da müssen wir noch zulegen und sind auch in Gesprächen mit Spielern“.
Dennoch ist der neue Coach Stefan Kühne, der zuvor das Traineramt der U19 des SV Wehen Wiesbaden begleitete, mit der Vorbereitungsphase seines Teams generell einverstanden. „Die Jungs haben in der Vorbereitung gut mitgezogen, die Ergebnisse haben trotz des kleinen Kaders gestimmt.“ Stefan Kühne folgt in Hadamar auf den erfolgreichen Torsten Kierdorf, der aus internen Gründen sein Amt kurz vor Ende der vergangenen Saison niederlegte. „Eigentlich wollte ich eine kleine Pause einlegen, da Job, Familie und Fußball schon sehr anstrengend sind. Aber als der Anruf aus Hadamar kam, musste ich nicht lange überlegen. Der Verein und die Liga waren für mich sofort Interessant. Meine Familie hat mir dann auch grünes Licht erteilt“, so der 38-jährige Wiesbadener Kühne. Ähnlich wie Kierdorf ist Stefan Kühne noch jung im Trainergeschäft und spricht die Sprache der Spieler. Neben dem Platz sei er eher der lockere Typ, aber auf dem Platz könne es auch schon mal laut und streng zugehen, verrät er uns schmunzelnd.
Wir drücken den ehemaligen Zweitliga-Spieler vom FSV Mainz 05 und Carl-Zeiss Jena die Daumen für sein Engagement in Hadamar und wünschen den Fürstenstädtern eine tolle und erfolgreiche Saison. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte sollte allemal drin sein!
Abgänge: Jann Bangert (FC Gießen), Yves Böttler (SG Barockstadt Fulda), Robin Böcher und Patrick Kuczock (TuS Dietkirchen), Alexander Schraut (TSG Oberbrechen), Marius Löbig (SG Johannesberg), Oliver Pandov (Pfeddersheim), Dennis Winter (unbekannt).
Zugänge: Mirco Paul (TSG Wörsdorf), Raymond Aschenkewitz (FC International Leipzig) und Leon Kröller (Türkgücü Friedberg), Waaris Bhatti (TSG Pfeddersheim), Michael Gschwender (FC Hanau 93), Denis Oriana (TSG Mainz-Bretzenheim).
TuS Dietkirchen im „Abenteuerland“
In Dietkirchen ist die Vorfreude auf die Hessenliga mit namhaften Teams wie Hessen Kassel, KSV Baunatal oder Hessen Dreieich riesengroß. Der Aufstieg in Hessens Eliteliga ist der bislang größte sportliche Erfolg des Vereins. Das Ziel auf dem Reckenforst ist natürlich der Klassenerhalt und der Verbleib in der neuen Liga. Mit fünf weiteren Aufsteigern, die ähnliche Zielsetzungen wie der TuS haben, zeigt sich die Hesseliga in dieser Saison in einer gänzlich neuen Zusammensetzung. „Unser Ziel ist es am Ende der Saison über dem Strich zu stehen, generell viel zu lernen und Strukturen im Verein auszubauen. Wir werden und müssen alles in die Waagschale werfen, um dieses Ziel zu realisieren“, so TuS-Coach Thorsten „Wörsi“ Wörsdörfer im flw24-Gespräch. Die Faktoren, die zum Aufstieg geführt haben, seien auch elementar für den Klassenerhalt – gemeint sind Teamgeist, Einstellung und Wille. Zudem brauche man natürlich auch das notwendige Glück des Tüchtigen, so Wörsi.